Imhotep: Das anspruchsvolle Familienspiel im Test

Imhotep war der erste und bekannteste Baumeister des Alten Ägyptens. Er war zum Beispiel für den Bau der allerersten Pyramide zuständig, der bekannten Djoser-Pyramide in Sakkara. Nach ihm hat Phil Walker-Harding sein neues Brettspiel benannt, das in diesen Tagen über den Kosmos-Verlag in den Handel gekommen ist.

Der australische Brettspiel-Autor Phil Walker-Harding konnte zuletzt mit seinem Brettspiel-Hit Cacao auf sich aufmerksam machen. Jetzt steht sein neues Werk Imhotep frisch im Handel, ein Familienspiel mit einer leichten Tendenz zum Kennerspiel. Mit der richtigen Mischung aus Glück und Taktik möchte Walker-Harding seinen letzten Erfolg nun bestätigen.

Steine schubsen im Alten Ägypten

Ein ägyptischer Baumeister braucht vor allem eins, um seine eindrucksvollen Bauwerke zu erschaffen: jede Menge Steine. Das Baugeschäft brummt mächtig. Bis zu vier Baumeister streiten sich um den Spitzenplatz im Pyramidenbau-Business. Dabei stehen vor allem zwei wichtige Bereiche im Fokus. Zum einen wären da die Transportschiffe, mit denen die Steine bewegt werden. Auf der anderen Seite braucht es für die Steine noch Zielorte, von denen es insgesamt fünf an der Zahl gibt.

Je nachdem ob ihr eure eigenen Steine zu Markt, Pyramide, Tempel, Grabkammer oder Obelisken bewegt, werden immer wieder andere Aktionen ausgelöst. Bevor die Steine jedoch an diesen fünf Zielorten angelangt sind, müssen die Schiffe beladen werden. Die ägyptischen Baumeister verfügen jedoch nicht über eine eigene Flotte, sondern teilen sich die Boote, die im Hafen auf sie warten.

In Imhotep gibt es diverse Schiffstypen. Jeder Typ kann eine unterschiedliche Stückzahl von Steinen verschiffen. Weiterhin hat jedes Boot an Minimum an Waren. Bevor nicht genügend Steine an Bord sind, wird das Schiff den Hafen auch nicht verlassen. Welche Schiffe jeweils im Hafen stehen, wird durch eine Rundenkarte bestimmt. Dadurch verändern sich die Transportmöglichkeiten der Baumeister mit jeder neuen Runde.

Imhotep Spielfeld

Die Möglichkeiten der ägyptischen Baumeister

Das wesentliche Problem der ägyptischen Architekten ist, dass sie immer nur jeweils eine Aktion ausführen dürfen. Haben sie ihre Aktion getätigt, ist der nächste Spieler erstmal an der Reihe. Eine Möglichkeit besteht darin, das eigene Vorratslager mit bis zu drei Steinen aufzufüllen. Damit sind die Steine aber noch nicht an Bord des Schiffes. Das Beladen eines Boots ist eine weitere Aktionsmöglichkeit. Hier darf aber immer nur jeweils ein Stein pro Aktion auf ein beliebiges Schiff im Hafen beladen werden.

Mit der dritten Option könnt ihr ein Boot zu einem der fünf Zielorte navigieren. Dazu muss das Schiff noch nicht einmal Waren von euch selbst geladen haben. Manchmal bietet es sich an, die Steine anderer Spieler an einen Ort zu führen, der ihnen möglichst wenig Profit verspricht. Um ein Schiff zu bewegen muss es lediglich über die geforderte Mindestauslastung verfügen. Außerdem muss der angefahrene Ort noch frei sein. Pro Runde kann jeder der fünf Orte nur einmal von einem Schiff angefahren werden. Als vierte und auch letzte Möglichkeit dürft ihr auch eine der blauen Markt-Karten spielen, die euch besondere Effekte bringen.

Mit Bauwerken Punkte sammeln

Gelangt ein Schiff an einem der Zielorte an, werden die Steine dort abgeladen und lösen Aktionen aus. Beim Pyramiden-Bauplatz ladet ihr die Steine zunächst Spalte für Spalte auf einem Feld von 3×3 Steinen ab. Jedes Feld bringt euch mal mehr mal weniger Siegpunkte. Es kommt also durchaus auf die Reihenfolge ab, in der die Steine abgeladen werden. Zuerst werden die Steine abgeladen, die sich ganz vorne im Schiff befinden. Für den Bau einer Pyramide müssen jedoch drei Ebenen mit Steinen bestückt werden. Insgesamt finden in einer Pyramide vierzehn Steine Platz. Weitere Steine können zwar immer noch abgeladen werden, allerdings werden diese dann nur noch mit einem mageren Siegpünktchen honoriert.

Der Tempel wird natürlich ebenfalls aus Steinen gebaut. Diese werden aber in einer Reihe von links nach rechts angeordnet. Ist die Reihe gefüllt, wird der erste Stein links mit einem neuen Stein überbaut. Am Ende der Runde gibt es für jeden Stein Punkte, der zu diesem Zeitpunkt von oben sichtbar ist.

Imhotep Präsentation

Eine interessante Variante ist die Grabkammer. Wie bei der Pyramide wird der Bauplatz Spalte um Spalte aufgefüllt. Es gibt jedoch besonders viele Punkte, wenn ihr möglichst viele Steine verbaut habt, die direkt mit einander verbunden sind. Natürlich könnt ihr auch mehrfach dazu ansetzen, eine möglichst große Kette in der Grabkammer zu bauen. Jede Steinverbindung wird erneut mit Punkten belohnt. Vermutlich wird euch aber irgendwann ein gegnerischer Baumeister dazwischenfunken, damit euer Punktekonto nicht zu rasch nach oben schnellt.

Wieder anders wird beim Obelisken gewertet. Hier häufen die Baumeister einfach möglichst viele eigene Steine an. Der Spieler, der die meisten Steine am Obelisken platziert hat, bekommt auch die meisten Punkte zugesprochen. Es kommt also nicht auf die absolute Zahl der Steine an, sondern es geht lediglich um Mehrheiten.

Eine Besonderheit stellt der Marktplatz dar. Jeder dort abgelieferte Stein bringt euch eine Karte aus der offenen Auslage. Lila Statuen und grüne Verzierungen bringen am Spielende zusätzliche Siegpunkte. Rote Karten lösen sofort einen Effekt aus, während die schon erwähnten blauen Karten im Spielverlauf ausgespielt werden können. Mit ihnen könnt ihr beispielsweise ein Boot losschicken und anschließend die Reihenfolge beim Ausladen verändern. Andere blaue Karten erlauben es euch hingegen gleich zwei Aktionen durchzuführen.

Modulationsmöglichkeiten

Durch die ausreichende Kartenmenge, veränderte Bedingungen bei der Auswahl der Schiffe und dem ohnehin recht großen Handlungsspielraum, sind die Möglichkeiten in Imhotep eigentlich groß genug für ein Familienspiel. Das Spiel bietet aber trotzdem noch die Möglichkeit den Ablauf zu modulieren. Jeder der fünf Zielorte hat eine anders gestaltete Rückseite. Diese bieten leichte Änderungen bei der Bewertung von platzierten Bausteinen. Für den Anfang wird empfohlen mit der A-Seite der Zielorte zu spielen. Fortgeschrittene Spieler können hier experimentieren und verschiedene Möglichkeiten durchtesten. Dadurch wird Imhotep noch eine Spur variabler. Bei der Variante “Zorn des Pharaos” müsst ihr euch zudem zwingend am Bau von allen vier Denkmälern beteiligen. Platziert ihr an einem dieser vier Orte keinen Stein, bekommt ihr den Zorn des Pharaos in Form von fünf Minuspunkten zu spüren.

Gaming
[next-gamer.de] · 31.03.2016 · 20:59 Uhr
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