Düsseldorf (dpa) - Nadia Zanacchi ist empört. «Der Prozess wird somit ohne Ergebnis geschlossen, wie man von vorneherein befürchtet hatte.» Die Italienerin ist die Mutter der 21-jährigen Giulia, die 2010 bei der Loveparade-Katastrophe in Duisburg ums Leben kam. Zuvor hatte der Vorsitzende Richter ...

Kommentare

(9) thrasea · 20. Januar 2019
Der ehemalige BGH-Vorsitzende Thomas Fischer hat den Loveparade-Prozess in seiner Kolumne zum Strafrecht aufgenommen. <link> Sehr lesenswert, finde ich. Seine Analyse und seine Beispiele machen wirklich nachdenklich.
(8) FichtenMoped · 17. Januar 2019
Es gibt einen Unterschied von Schuld. Zum einen im moralischen und zum anderen in juristischen Sinn. Das sind 2 unterschiedliche paar Schuhe. Im juristischen Sinn gibt es die Gesetzgebung, zum Zeitpunkt des Unglücks, wohl nicht her einen Rechtsverstoß festzustellen und das nach 90(!) Verhandlungstagen. Damit scheint die Situation ausgiebig betrachtet worden zu sein. Wie @2 schon erwähnt hat, ist das nicht befriedigend.
(7) k293295 · 17. Januar 2019
@6: Die Einstellung des Prozesses ist kein Freispruch. Es ist auch keine Verurteilung. Die Gerichtskosten gehen zu Lasten der Staatskasse, die Kosten der Verteidigung muss jeder Angeklagte selber tragen. Eine Einstellung ist das mieseste überhaupt. Das Gericht hat einfach keinen Bock auf diesen Prozess.
(6) Aalpha · 17. Januar 2019
@5 ja, das stimmt. Es ist ja auch noch nicht raus wer alles und ob überhaupt freigesprochen. Aber am Veranstalter sehe ich ganz klar eine Schuld. Sofern keine anderen Erkenntnisse vorliegen.
(5) k293295 · 17. Januar 2019
@4: Wer sich diese Einweg-Stratigie ausgedacht, ist sicher schuldig. Aber diese Strategie musste genehmigt werden. Wer die Genehnigung gab, ist genauso schuldig. Was das mögliche Feuer angeht, hat Du absolut recht - siehe Escape-Room in Polen, wo 100 % der Eingeschlossenen starben, weil es keinen weiteren Ausweg gab.
(4) Aalpha · 17. Januar 2019
Es gab nur einen Zu- und Abgang vom Gelände. Den zu managen sollte in der Verantwortung des Veranstalters liegen. Wo Menschenmassen sind, muss auch mit Gedränge gerechnet werden. Sowas ist schon vor dem geschehen bekannt gewesen. Welche Begründung spricht also dagegen den Veranstalter zur Verantwortung zu ziehen? Wenn dort Feuer ausgebrochen wäre, wäre es wohl noch schlimmer geworden.
(3) k474647 · 17. Januar 2019
@1 man muss aber auch sehen, dass die "Richtigen" verurteilt werden...Mitarbeiter, die nur ihre Arbeit tun zu verurteilen, während eigentlich die Veranstalter und Planer dieses Events zu großem Teil mindestens Mitschuldig, vllt sogar die Hauptschuldigen sind, wird niemandem helfen, im Gegenteil. Ich hoffe, dass jedoch bald endlich ein Schlussstrich gezogen werden kann...für Hinterbliebene und Betroffene ist es bestimmt nicht angenehm immer wieder daran erinnert zu werden
(2) tastenkoenig · 17. Januar 2019
Das Gericht darf es sich aber auch nicht so leicht machen, jemanden zu verurteilen, nur damit jemand verurteilt wird. Wenn das Verschulden der einzelnen für sich genommen gering ist und sich daraus die Ereignisse nicht allein erklären lassen, dann kann man ihnen nicht wirklich die Schuld daran geben. Dass das nicht befriedigend ist, ist klar.
(1) Brutus70 · 17. Januar 2019
Ich würde es unhaltbar finden wenn für diese Katastrophe niemand zur Rechenschaft gezogen würde. Alles wird in Deutschland geregelt, es gibt Auflagen noch und nöcher und dann soll es keinen Schuldigen am Tod so vieler Menschen geben ? Das könnte ich nicht verstehen und würde das Vertrauen in den Rechtstaat doch arg geschädigt sehen. Justizia ist zwar blind, aber so leicht darf es sich kein Gericht machen.
 
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