Zum Psychiater oder Psychologen gehen

Startup

BAP rockt für alle
ID: 254865
L
18 Mai 2006
76
4
Hallo,

ich habe in letzter Zeit meherer persönliche tiefschläge hinnehmen müssen und befindem ich in einer Art Tiefpunkt n meinem Leben. Ich würdesehr gerne professionelle Hilfe annehmen.

Ich habe leider keine Ahnug wie ich da herangehen soll. Kann man einfach beim Phsychologen anrufen und um einen Termin bitten.

War jemand schon mal bei einem Phsychologen und kann mir sagen wie das abläuft, also wie man ins gespräch kommt etc.

Ich bin mir da wirklich unsicher und vielleicht kennt sich jemand damit ein wenig ausund kann mir weiterhelfen.

Vielen Dank im vorraus

Startup
 
Entweder du ruft direkt einen an und lässt dir nen Termin geben oder du lässt dich von deinem Hausarzt zu einem vermitteln, wenn dir kein guter Psychologe in deiner Nähe bekannt ist.
 
Vor allem solltest Du zwischen Psychiater und Psychologe unterscheiden.
Ich würde Dir zu letzterem raten. Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Gesprächstherapeut oder möglicherweise Verhaltenstherapeut.
Ein Psychiater / Neurologe ist meistens Mediziner und geht so auch in der Regel eher die Probleme an. Sprich: weniger reden, weniger Therapie, sondern die organischen Ursachen bekämpfen. Will nicht alle Psychiater über einen Kamm scheren, aber wenn Du schon selbst sagst, es geht um einen Tiefpunkt in Deinem Leben, dann brauchst Du Hilfe durch Gespräche und nicht durch Pillen (das ist jetzt leicht überspitzt, aber so in etwa kann man es schon differenzieren).

Du kannst einen Therapeuten also anrufen und um einen Termin bitten, mußt aber damit rechnen, daß eine erhebliche Wartezeit (hier bei uns in Kiel derzeit etwa 6-12 Monate) in Kauf genommen werden muß. Man kann dann erstmal 5 probatorische Sitzungen vereinbaren, das heißt die ersten 5 Gespräche zahlt die Kasse in jedem Fall, man kann sich beschnuppern, schauen ob man sich eine intensive Zusammenarbeit vorstellen kann.
Manche Therapeuten geben die probatorischen Sitzungen auch relativ schnell, damit man weiß, ob es sich lohnt, bei genau dieser Person diese lange Wartezeit in Kauf zu nehmen. Wenn man das Gefühl hat, daß man sich mit der Person keine enge Zusammenarbeit vorstellen kann, muß man nämlich weitersuchen.

Daß Du nicht weißt, wie man ins Gespräch kommen soll, muß Dir keine Sorgen machen. Erstens sind Therapeuten darin geschult, Gespräche ins Laufen zu bringen, zweitens ergibt sich das meistens von selbst. Und Hemmungen brauchst Du dort auch keine haben. Ich glaube es gibt nichts, was einem Therapeuten mit Berufserfahrung fremd ist. Auch nicht wenn jemand dort weint oder wütend wird. Das bringt eine Therapie, wenn sie denn "ins Laufen gekommen ist", zwangsläufig mit sich, auch wenn sich das für jemanden, der noch keine Therapieerfahrung hat, erstmal komisch anhört oder man sich vielleicht normalerweise eher bemüht, seine Gefühle nicht in Gegenwart fast fremder Personen zuzulassen...

Also, Kopf hoch, Gelbe Seiten schnappen und mal durchtelefonieren. Und sich nicht entmutigen lassen von den ersten möglichen Absagen, wie gesagt, die meistens sind ziemlich dicht und haben lange Wartelisten...

LG,
yerusha
 
Du kannst einen Therapeuten also anrufen und um einen Termin bitten, mußt aber damit rechnen, daß eine erhebliche Wartezeit (hier bei uns in Kiel derzeit etwa 6-12 Monate) in Kauf genommen werden muß.

So eine Tatsache ist ja wirklich ermutigend ... :-?
(Nix gegen dich yerusha)
 
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So eine Tatsache ist ja wirklich ermutigent ... :-?
(Nix gegen dich yerusha)
Hätte ich aufgrund dessen, was Du zitiert hast, auch nicht so aufgefaßt :)

Ne, das ist ein Thema über das ich mich aufregen könnte, hier aber fehl am Platze ist. Lt. Politikern herrscht eine Überversorgung an Therapeuten, trotzdem dauert es oft ewig, einen Platz zu finden.

Was einen aber nicht entmutigen sollte. Wie gesagt, zum Einen vergeben die meisten Therapeuten wenigstens relativ schnell Termine für die probatorischen Sitzungen, zum Anderen gibt es für die Übergangs- und Wartezeit, wenn man denn jemanden gefunden hat, auch sowas wie Beratungsstellen, wo man vorübergehend Beratungsgespräche bei Psychologen, Pädagogen o.ä. qualifizierten Leuten in Anspruch nehmen kann, meistens gegen einen kleinen, einkommensabhängigen Obulus oder sogar völlig kostenlos.

LG
yerusha
 
Hallo,

ich kenne sowas in der Art von meiner Schwester. Sie hatte als sie jünger war, so 16/17 Jahre alt, immer Zitterattacken, weil sie nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden konnte. So schlichen sich dann schlimme Gedanken in ihren Kopf (Verfolgungswahn, Depressionen)
Sie wurde von ihrem Kinderarzt in ein Krankenhaus mit psychologischer Einrichtung überwiesen. Dort ist sie dann einige Male hingegangen. Manchmal sogar nachts ohne Termin, um zu reden und beruhigt zu werden.
Das hat ihr echt geholfen und sie hatte auch keine Angst. Sicher ist es schwer am Anfang mit jemanden darüber zu reden, den man nicht kennt, aber wenn man das 1-2 mal gemacht hat, ist das normal.
 
yerusha jetzt hasse ich dich :ugly: mein Vater ist Psychater ^^ Die machen mehr als nur eben checken und Pille verschreiben :p
 
yerusha jetzt hasse ich dich :ugly: mein Vater ist Psychater ^^ Die machen mehr als nur eben checken und Pille verschreiben :p
Ein Psychiater / Neurologe ist meistens Mediziner und geht so auch in der Regel eher die Probleme an. Sprich: weniger reden, weniger Therapie, sondern die organischen Ursachen bekämpfen.
So wie Yerusha das ausgedrückt hat, kann ich das trotzdem bestätigen. Ihre Aussage war ja nicht, dass Psychiater nichts machen, als mal schnell Medikamente zu verschreiben und den Patienten ansonsten sich selbst zu überlassen. Aber die Tendenz dafür, eher mit Medis vorzugehen, ist meiner Erfahrung nach vorhanden. (Was ja nichtmal grundsätzlich abzulehnen, das hängt immer davon ab.)


Ansonsten ist zu Yerushas Post kaum noch etwas hinzuzufügen.
 
yerusha jetzt hasse ich dich :ugly: mein Vater ist Psychater ^^ Die machen mehr als nur eben checken und Pille verschreiben :p
Ich habe auch geschrieben, daß ich das überspitzt ausgedrückt habe!
Aber Du kannst nicht leugnen, daß Psychiater die ganze Sache EHER auf organischer Basis angehen, sprich die Ursachen für Depressionen z.B. auch eher in Serotoninmangel als in Streß, traumatischen Kindheitserlebnissen oder Mobbing am Arbeitsplatz o.ä. betrachten.

Ich will Psychiater keinesfalls abwerten. Auch will ich die Wirkung und Hilfe von Medikamenten nicht schlechtreden. Ich selbst mache seit Jahren Therapie und nehme zusätzlich Antidepressiva. Aber je nach Ursache sollten die berühmten kleinen rosa Pillen (die noch lange keine Glückspillen sind) wenn überhaupt dann nur unterstützend nebenbei gegeben werden. Für mich liegt die Hauptbehandlung diverser psychischer Probleme immer noch darin, die Ursachen zu bekämpfen und nicht ausschließlich die Symptome. Was im Übrigen für alle Formen von Krankheiten gelten sollte...

LG,
yerusha
 
Aber die Tendenz dafür, eher mit Medis vorzugehen, ist meiner Erfahrung nach vorhanden. (Was ja nichtmal grundsätzlich abzulehnen, das hängt immer davon ab.)


Das mit den Medis könnte daran liegen, dass Mediziner nun mal Medizin studiert haben und sowas auch verschreiben dürfen.
Ein Psychologe hat Psychologie studiert und darf von der Ausbildung erstmal keine Medis verschreiben.
Es gibt natürlich Praxen wo beide zusammenarbeiten und das ist meiner Meinung nach das beste, weil dann jeder sein Fachwíssen an den Mann bringen kann. Allerdings sind diese dann natürlich noch eher überlaufen.
Und mit dem Reden mach dir mal keine Sorgen, dass ergibt sich. Du bist ja nicht deren erster Patient und die kennen das auch, dass die Patienten nicht hinkommen und z.B. sagen: "Hey, ich bin in meiner Kindheit missbraucht worden, hilf mir mal."
Wenn man will kann man auch einfach jemanden zur "Unterstützung" mitbringen (ne Freundin oder so). Dann fühlt man sich nicht so allein. Muss man aber nicht.
Ansonsten wird das so laufen, dass der/die dich wahrscheinlich einfach fragt warum du denn hergekommen bist und dann sagst du das, was du bei uns geschrieben hast, dass du halt einige Tiefschläge in deinem Leben erlebt hast und ein bisschen Hilfe gebrauchen könntest damit umzugehen. Dann wird er wohl fragen ob du ihm mehr darüber erzählen kannst und willst und schon ist ein Gespräch in Gange.

Es ist nicht so schlimm, wie du denkst und nur weil die in ihrer Berufsbezeichnung das Wort "Psych" drin haben sind das keine Unmenschen und du kein schlechterer Mensch. Manchmal trifft das Wort Seelsorger -> sich um die Seele kümmern, wesentlich besser.
Und mit einer Lungenentzündung oder einem gebrochenen Bein gehst du doch auch zum Arzt, weil du das nicht alleine heilen kannst. Warum also nicht, wenn die Seele weh tut?
 
Vor allem solltest Du zwischen Psychiater und Psychologe unterscheiden.
Ich würde Dir zu letzterem raten. Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Gesprächstherapeut oder möglicherweise Verhaltenstherapeut.
Ein Psychiater / Neurologe ist meistens Mediziner und geht so auch in der Regel eher die Probleme an. Sprich: weniger reden, weniger Therapie, sondern die organischen Ursachen bekämpfen. Will nicht alle Psychiater über einen Kamm scheren, aber wenn Du schon selbst sagst, es geht um einen Tiefpunkt in Deinem Leben, dann brauchst Du Hilfe durch Gespräche und nicht durch Pillen (das ist jetzt leicht überspitzt, aber so in etwa kann man es schon differenzieren).

Du kannst einen Therapeuten also anrufen und um einen Termin bitten, mußt aber damit rechnen, daß eine erhebliche Wartezeit (hier bei uns in Kiel derzeit etwa 6-12 Monate) in Kauf genommen werden muß. Man kann dann erstmal 5 probatorische Sitzungen vereinbaren, das heißt die ersten 5 Gespräche zahlt die Kasse in jedem Fall, man kann sich beschnuppern, schauen ob man sich eine intensive Zusammenarbeit vorstellen kann.
Manche Therapeuten geben die probatorischen Sitzungen auch relativ schnell, damit man weiß, ob es sich lohnt, bei genau dieser Person diese lange Wartezeit in Kauf zu nehmen. Wenn man das Gefühl hat, daß man sich mit der Person keine enge Zusammenarbeit vorstellen kann, muß man nämlich weitersuchen.

Daß Du nicht weißt, wie man ins Gespräch kommen soll, muß Dir keine Sorgen machen. Erstens sind Therapeuten darin geschult, Gespräche ins Laufen zu bringen, zweitens ergibt sich das meistens von selbst. Und Hemmungen brauchst Du dort auch keine haben. Ich glaube es gibt nichts, was einem Therapeuten mit Berufserfahrung fremd ist. Auch nicht wenn jemand dort weint oder wütend wird. Das bringt eine Therapie, wenn sie denn "ins Laufen gekommen ist", zwangsläufig mit sich, auch wenn sich das für jemanden, der noch keine Therapieerfahrung hat, erstmal komisch anhört oder man sich vielleicht normalerweise eher bemüht, seine Gefühle nicht in Gegenwart fast fremder Personen zuzulassen...

Also, Kopf hoch, Gelbe Seiten schnappen und mal durchtelefonieren. Und sich nicht entmutigen lassen von den ersten möglichen Absagen, wie gesagt, die meistens sind ziemlich dicht und haben lange Wartelisten...

LG,
yerusha

Danke,bin jetzt dank dir etwas mehr aufgeklärt;) ......aber ich konnte meine probleme bis jetzt am besten mit meinen freunden beseitigen.....hoffe das es so bleibt
 
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Danke,bin jetzt dank dir etwas mehr aufgeklärt;) ......aber ich konnte meine probleme bis jetzt am besten mit meinen freunden beseitigen.....hoffe das es so bleibt

Das Problem beseitigen?
Oder darüber reden und es von einer anderen Seite beleuchten um etwas mehr Klarheit zu haben?

Der Gang zum Psychologen ist in manchen Fällen nicht verkehrt.
Leider machen es die langen Wartezeiten manchmal schwer sein Problem zu "beseitigen" denn bis dahin kann noch viel passieren.
Ich weiß nicht wie objektiv Du Dir selbst gegenüber bist, also verliere Dich bitte nicht aus den Augen.
So einen Tiefschlag steckt man nur oberflächlich so schnell weg.
Ein Gespräch mit Freunden ist schon sehr hilfreich, aber genügt das auch wirklich?
Ich will Dich hier nicht zu irgendwas drängen, ich möchte Dir nur aufzeigen, dass es oft anders ist als es scheint.
Also lass Dir vielleicht trotzdem mal einen Termin geben ;)
Schaden kann es nicht.
 
Das Problem beseitigen?
Oder darüber reden und es von einer anderen Seite beleuchten um etwas mehr Klarheit zu haben?

Der Gang zum Psychologen ist in manchen Fällen nicht verkehrt.
Leider machen es die langen Wartezeiten manchmal schwer sein Problem zu "beseitigen" denn bis dahin kann noch viel passieren.
Ich weiß nicht wie objektiv Du Dir selbst gegenüber bist, also verliere Dich bitte nicht aus den Augen.
So einen Tiefschlag steckt man nur oberflächlich so schnell weg.
Ein Gespräch mit Freunden ist schon sehr hilfreich, aber genügt das auch wirklich?
Ich will Dich hier nicht zu irgendwas drängen, ich möchte Dir nur aufzeigen, dass es oft anders ist als es scheint.
Also lass Dir vielleicht trotzdem mal einen Termin geben ;)
Schaden kann es nicht.


Das kann gut sein, aber meine Probleme sind jetzt nicht die größten und treten auch nicht in alzu großen Mengen auf, deswegen frage ich mich ob sich ein Besuch lohnen würde.
 
Das kann gut sein, aber meine Probleme sind jetzt nicht die größten und treten auch nicht in alzu großen Mengen auf, deswegen frage ich mich ob sich ein Besuch lohnen würde.

Ob die größten Problem oder nicht...kann ich nicht abschätzen. Aber ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen: Wenn jemand hier im Forum viele Leute fragt, die ihm im Grunde auch noch fremd sind, dann ist es ein richtiges Problem.
Lohnen wird sich so ein Besuch immer, selbst wenn am Endedabei raus kommt das alles gut ist. ;)
 
du musst dich das so fragen was spricht dagegen einmal dahin zu gehen???!!
wenn du das hier schon ne menge leute erzählst wieso denn nicht einen psychater vor allem dieser ist geschult und kann dir besser tipps geben.
 
Mit was für Kosten hat man nach diesen Probesitzungen zu rechnen?
Zwingend mit garkeinen,
das kommt drauf an, wie "nötig" man sowas hat,.. wie wichtig der Therapie-Fall ist, ect.

Quasi eine Art Krankheitsbild, ohne äußerlich sichtbare Verletzungen. Ich bin mir aber nicht sicher ob das mit diesen 5 Stunden überall gleich ist, mir waren eigentlich 4 sog. Notstunden bekannt...

Man muss auch absolut nich aufgeregt sein, wenn man dahingeht, im Gegenteil, ist sogar teilweise sehr Interessant und macht spaß ;).

Du musst außerdem nicht dringend die 2. Stunde besuchen, wenn dir die erste nicht gefallen hat, da meldet sich dann auch in den meisten Fällen niemand mehr, davon ist aber dringend abzuraten. (Was nicht heißen soll, das ich das Gefühl hatte, nach der ersten Stunde weiter hingehen zu müssen, ich hab nur gemerkt, das ich mir auch gut und gern selbst helfen kann... und: Ich wurde damals im Krankenhaus zwanghaft hingeschickt, hab ihn also nicht selbst aufgesucht. Ich find das selbstaufsuchen Lobenswert, da sich sehr viele dabei doof o.ä. vorkommen, was ich persönlich sehr schade finde).

Liebe Grüße,
Martin
 
Ich bin mir aber nicht sicher ob das mit diesen 5 Stunden überall gleich ist, mir waren eigentlich 4 sog. Notstunden bekannt...
Da verwechselst du was. Es sind keine Notstunden, also Stunden für Notfällen, sondern wirklich Probestunden. Das Ziel ist es, zu erkennen, ob Therapeut und Patient zusammenpassen. Eine Therapie ist irgendwo eine sehr "intime" Sache. Man bespricht Dinge, die man eventuell noch nie jemandem erzählt hat (und auch nie jemandem sonst sagen würde). Also ist es von entscheidender Bedeutung, ob man "sich riechen kann". Ob die Chemie stimmt. Um das festzustellen, bezahlen die Krankenkassen diese Probestunden.