Mutter will Geld nicht zurückgeben

knueffchen

in love :)
ID: 164710
L
21 Mai 2006
156
17
Hallo liebe Klamm-Gemeinde,

mein Freund hat ein Problem. Seine Mutter hat in seiner Kindheit für ihn ein Sparkonto angelegt, das auf seinen Namen lief. Aus verschiedenen Gründen (die hier erstmal unwichtig sind und auf die ich deswegen nicht länger eingehen will), entschied sich mein Freund zur Auflösung dieses Kontos. Auf starken Druck seiner Mutter ließ er sich darauf ein, dass sie das Geld daraus vorübergehend verwahrt. Ein Zeitraum wurde dabei nicht festgelegt und vertraglich haben beide das auch nicht festgehalten. Wie wir heute wissen ein Fehler, aber wer denkt schon daran, von seiner eigenen Familie hintergegangen zu werden?

Seit der Auflösung des Kontos hat mein Freund sie schon mehrfach dazu aufgefordert, ihm das Geld auszuhändigen, da er es in diesen Situationen dringend benötigt hätte. Mit immer neuen Ausreden entschied sie, ihm nichts zu geben (er könne mit Geld nicht umgehen, es sei ausschließlich für seine Bildung gedacht gewesen etc.). Da er sich nun entschlossen hat, eine Weiterbildung zu machen, sprach er sie wieder auf das Geld an, das ihm die erst ermöglicht. Da das Sparkonto ja angeblich für seine Bildung gedacht war, meint man, die Ausgabe wäre auch in ihrem Sinne. Aber auch hier wieder nur Ausreden, Ausreden, Ausreden. Kurzum: Von dem Geld hat er seit Jahren nichts gesehen und daran werden normale Gespräche wohl auch nie was ändern.

Jahrelang hat er nun aus Rücksicht auf seine Familie auf das Geld verzichtet, erntet aber lediglich Vorwürfe. Nun soll Schluss sein damit. Er hat sich von der Bank einen Beleg geholt, wann das Geld abgehoben wurde und um welchen Betrag es sich handelt. Kennt sich jemand mit der Rechtsgrundlage aus? Hat er rein rechtlich Chancen, das Geld von seiner Mutter ausgehändigt zu bekommen? Sie wird wohl nie zugeben, dass sie das Geld hat...
 
Sie wird wohl nie zugeben, dass sie das Geld hat...

Vielleicht gibt Sie aber zu, dass Sie das Geld mal hatte!

So wie du es schilderst, geh ich stark davon aus, dass das Geld mittlerweile schon Amazon, Quelle und Otto gehört.


Rechtlich gesehen wird es schwer. Hat er Ihr das Geld unter 4 Augen gegeben, sozusagen ohne weiter Zeugen steht über den Verbleib Aussage gegen Aussage.

Wenn es jedoch von anderen bezeugt werden kann, muss er den üblichen Weg gehen:
Schriftlich einfrodern mit Fristsetzung
Anmahnen und Verzug feststellen
Mahnbescheid, bei Wiederspruch Anklage erhaben
Bei geltendwerden des MBs Vollstreckung beantragen.

Ob das der richtige Weg ist, den er dann mit seiner Mutter gehen wird, muss nur er selbst entscheiden.
 
Krass - Aber man hört so etwas immer wieder...:evil:

Soweit ich es hier herausgelesen habe, hat dein Freund weder etwas schriftliches, noch Augenzeugen der Übergabe des Geldes.
Somit wird er auf rechtlichem Wege, wohl nichts bewerkstelligen können.
Sofern die Mutter überhaupt noch, im Besitz des Geldes ist, bleibt ihm wohl nur die Hoffnung, das die Mutter irgendwann einlenkt.
 
Da sieht es wohl mau aus.

Wie alt war er denn, als er das Konto auflöste und um welchen Betrag geht es denn so Größenordnungsmäßig?

gruss kelle!
 
Danke erstmal für die Auskunft! Er war damals mit ihr auf der Bank, sie hat allerdings in Gegenwart anderer auch schon über das Geld gesprochen. Eigentlich wollte er nie diesen Weg gehen - seiner Familie zuliebe. Aufgrund der Art und Weise, wie er (auch in anderen Situationen) von seiner Mutter und seinem Stiefvater behandelt wird, will er die Sache nun endlich aus der Welt schaffen - zumal es sich dabei um mehrere Tausend Euro handelt, seine Eltern finanziell gut dastehen und er trotz Job sparen muss, wo er kann...
 
Was mich interessieren würde ist, wurde das Geld von der Mutter eingezahlt oder vom Freund? Bei ersterm, auch wenn es für "ihn" gedacht war finde ich es persönlich ziemlich anmassend Besitzansprüche darauf zu erheben (ganz abgesehen von der Familiären Situation). Des ist für mich persönlich das selbe, wie wenn Kinder ihren Eltern im Alter verbieten wollen auf Reisen zu gehen weil sie ja das Erbe verprassen würden.

Naja meine Meinung und ob man für die paar Kröten `(wird jo wohl kaum ein 5 stelliger Betrag sein) den Familienstreit noch mehr anzuheizen? Keine Ahnung ob des unbedingt nötig ist.

Aber dies muss jeder für sich selber ausmachen ...
 
Ich glaube auch, dass es in rechtlicher Hinsicht eher mau aussieht.
Er mag zwar den Beleg über die Abhebung des Geldes haben, er kann aber nicht beweisen dass seine Mutter es auch in Verwahrung genommen hat.

Da werdet ihr einen schweren Stand haben.

Falls dein Freund weiterkommen möchte, sollte er sich nach anderen Wegen umschauen, seine Weiterbildung zu finanzieren. Das Geld wird er vermutlich nicht zurückbekommen, und offensichtlich läuft in der Familie einiges schief, so dass es besser wäre, das Geld abzuschreiben (so schmerzlich das auch ist) und den Kontakt abzubrechen.
 
SIE hat das Geld angelegt - aber auf SEINEN Namen! Meine Mutter ist selbst bei der Bank und hat gesagt, dass damit das Geld in seinem Besitz ist. Ebenso kann sie keinen bestimmten Verwendungszweck angeben, für den das Geld gedacht sein soll. Dazu kommt, dass er durch das Geld noch in Schwierigkeiten gekommen ist (hat während der Ausbildung BAB bezogen, weil seine Mutter ihm nichts von dem Konto erzählt hat und musste das BAB daraufhin zurückzahlen - wobei ihn seine Mutter natürlich nicht unterstützt hat). Er hat also nicht nur "sein" Geld nicht bekommen, sondern musste sogar draufzahlen.
 
Meine Mutter ist selbst bei der Bank und hat gesagt, dass damit das Geld in seinem Besitz ist.
Das war es sicher, wichtiger ist aber die Frage ob es damit auch sein Eigentum ist. Den Besitz hat er aber nicht mehr weil er er darüber nichtmehr verfügen kann.

Er hat also nicht nur "sein" Geld nicht bekommen, sondern musste sogar draufzahlen.

Das ist mies. Ist es aber so schlimm das ihr wegen ein paar Tausend Euro die Familie entgültig aufgeben wollt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollte es nur wegen dem Geld Schwierigkeiten geben, wäre das gar keine Frage. Natürlich die Familie. Nur deswegen hat er so lange immer wieder zurückgesteckt. Der einzige, der noch familiär denkt, ist ja mein Freund - seinem kleinen Bruder zuliebe. Und weil er doch irgendwie hofft, dass seine Mum sich ändert in Bezug auf ihr Verhalten ihm gegenüber. Anderenfalls hätte er wohl schon längst jeglichen Kontakt abgebrochen und das Geld Geld sein lassen.
 
Auf die Schnelle hab ich sowas hier gefunden:
https://www.augsburger-allgemeine.d..._arid,2104919_regid,3_puid,2_pageid,4493.html


Wenn es deinem Freund wichtig ist, würde ich mich mit einem Anwalt zusammen setzen und die Lage durchsprechen. Denn so wie es aussieht, zahlt es die Mutter ja nicht freiwillig zurück.



Das ist es sicher, wichtiger ist aber die Frage ob es damit auch sein Eigentum ist.

Ich hatte vor ein paar Jahren einen ähnlichen Fall. Der Vater meines Kindes räumte ihr Sparbuch ab, welches wir anlegten als sie geboren wurde. Laut Jugendamt hat sie ein Anspruch darauf, sofern wir nicht beweisen konnten, dass das abgeholte Geld für ihre Bedürfnisse (Reisen, besonderes Spielzeug, nicht alltägliche Kosten für das Kind) ausgegeben wurden.
Der Anspruch bezieht sich auf das 18. Lebensjahr, es sei denn es wurde etwas anderes festgelegt (Testament oder ähnliches).
 
Zuletzt bearbeitet:
Rechtlicher Anspruch hin oder her eh sich das über das Gericht entscheiden lässt dauert es noch Jahre. Dein Freund soll einfach mal den Arsch in der Hose haben zu seiner Mutter fahren und sie mit zur Bank nehmen und auszahlen lassen fertig. Soweit kommts noch das ich mir von meiner Mutter das Geld vorenthalten lassen würde also bitte..
 
Das klingt ja schon erstmal interessant. Danke dir für den Link! Sicher wird er nicht gleich morgen oder übermorgen zum Anwalt rennen, aber vielleicht weckt es in seiner Mutter ja doch noch so ne Art Bewusstsein dafür, dass IHRE Sicht der Dinge nicht zwangsläufig die richtige ist...
 
@jayjay: denkst du, er hat nicht versucht, das mit ihr zu klären? Ganz davon abgesehen, dass der Schritt, überhaupt eine gerichtliche Klärung in Erwägung zu ziehen, für ihn alles andere als leicht war. Auf seine Forderungen haben sie ihn bisher immer rausgeschmissen mit der Ansage, er würde nur an sich denken und seine Familie (wenn man es noch so nennen kann) wäre ihm egal.
 
Aber ob sich so eine gerichtliche Auseinandersetzung lohnt (ist noch die Frage, könnten denn rein theoretisch die Eltern bzw. Mutter das Geld so locker bezahlen?) muss dein Freund entscheiden.

Vielleicht wäre es für ihn und seine Zukunft einfacher, die Sache als Lebenserfahrung abzubuchen und zu wissen, wo seine Mutter steht und eben die Konsequenzen daraus ziehen.
 
SIE hat das Geld angelegt - aber auf SEINEN Namen! Meine Mutter ist selbst bei der Bank und hat gesagt, dass damit das Geld in seinem Besitz ist. Ebenso kann sie keinen bestimmten Verwendungszweck angeben, für den das Geld gedacht sein soll. Dazu kommt, dass er durch das Geld noch in Schwierigkeiten gekommen ist (hat während der Ausbildung BAB bezogen, weil seine Mutter ihm nichts von dem Konto erzählt hat und musste das BAB daraufhin zurückzahlen - wobei ihn seine Mutter natürlich nicht unterstützt hat). Er hat also nicht nur "sein" Geld nicht bekommen, sondern musste sogar draufzahlen.

Diese Denkweise liebe ich. Nicht nur dass er nicht "sein" Geld (was rein kontotechnisch zwar seins ist, aber moralisch ja die Eltern/Mutter erwirtschaftet haben) bekommt, nein er muss noch DRAUFZAHLEN .. weil er Geld was ebenfalls nicht ihm gehört (und BAB ist eine Leistung der Solidargemeinschaft) ZURÜCK-(und nicht DRAUF)zahlen muss ...
Man kann vor einem volljährigen Kind kein Geld verstecken. Wo war es also als die Vermögensauskünfte für den BAB Antrag eingeholt wurden?

Back2Topic: Rechtsanwalt statt Internetforum. Aber ihr werft vermutlich gutes Geld dem schlechten hinterher, da es schwer wird das alles zu beweisen. Natürlich absolut schlecht gelaufen, zumal es die Mutter ist.
Er hat es aus freien Stücken und bei vollem Bewusstsein verfügt und abgegeben - aus Fehlern lernt man. Damit hatte seine Mutter ja Recht wenn sie sagt "er kann nicht mit Geld umgehen".
 
zum Zeitpunkt der Beantragung des BAB war er 16 und hatte gerade mit der Ausbildung begonnen. Seine Mutter hat ihm beim Ausfüllen des Antrages das Konto verschwiegen, wohl frei nach dem Motto, wenn er davon nix weiß, könnte das nicht angerechnet werden - kann es aber wohl! Und ich habe nie etwas davon gesagt, dass er es UNBERECHTIGT zurückzahlen musste. Hätte er das Geld aus dem Sparkonto gehabt, wäre das BAB ja auch nicht nötig gewesen.

Und bitte urteile nicht über seinen Umgang mit Geld. Wer denkt schon daran, von der eigenen Mutter geprellt zu werden?
 
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