Wirtschaft Die Kosten des Klimawandels

darkkurt

Buh!
ID: 35967
L
20 April 2006
13.132
631
Durch eine Radiosendung bin ich auf etwas höchst Interessantes gestoßen:

Nicholas H. Stern, seines Zeichens Ehemaliger Chefökonom der Weltbank hat in einer Studie für das Britsche Finanzministerium die zu erwartenden Kosten des globalen Klimawandels taxiert.

Er kommt zu dem Ergebniss, das die Folgen des Klimawandels und in den nächsten Jahren ca. 50 Milliarden € kosten, der Wert ist nach oben offen!

Eingerechnet sind kosten durch Ernteausfälle, Ausfälle in Produktion, Kosten, die durch Dürren, Stürme, Überflutungen entstehen etc.

Dabei muss man beachten, das der Kerl nicht irgend ein Schwarzmaler der Öko-Lobby ist, sondern ein nüchterner Analytiker und Wirtschaftswissenschaftler.

Hier der Bericht: https://www.hm-treasury.gov.uk/inde...nomics_climate_change/stern_review_report.cfm
 
Tja ... diese Studie spricht mir [leider] aus der Seele ...

Allerdings gibt es doch viel wichtigere Dinge mit denen sich die Menschheit (u.a. in Deutschland) tagtäglich beschäftigt ...
Dazu gehören in erster Linie Shareholder-Value, Gewinnmaximierung und Stärkung der Marktposition auf Seiten der Unternehmen und "Geiz ist geil", "das Benzin ist so teuer" und "früher war alles besser"-Gejammer auf der Seite des Fussvolks.

Scheinbar hat keine der beiden Seiten kapiert, dass es irgendwann egal ist auf welcher Seite man steht wenn die Ressourcen am Ende sind und man für Geld nix mehr kaufen kann. [in Anlehnung an meinen Lieblingsspruch von Greenpeace].

Leider zeigt sich, dass ohne eine globale Anstrengung es für dieses globale Problem in absehbarer Zeit keine Lösung geben wird.

Einzig das persönliche Gewissen lässt sich etwas beruhigen in dem man der persönlichen Verantwortung für sich und die Umwelt gerecht wird und bewusst Einfluss nimmt.
Mittel und Möglichkeiten gibt es derer genug.
 
[...] Scheinbar hat keine der beiden Seiten kapiert, dass es irgendwann egal ist auf welcher Seite man steht wenn die Ressourcen am Ende sind und man für Geld nix mehr kaufen kann. [in Anlehnung an meinen Lieblingsspruch von Greenpeace].
Tja, hoffentlich recht bald, bevor uns die Luft zum Atmen ausgeht.

Aber letztlich müssen wir Deutschen uns nicht zu allererst Vorwürfe machen (nicht mal was das Leerfischen der Nordsee angeht, da steht wir wohl auch nicht auf Platz Eins). Nummer Eins Atmosphärendreckschleuder ist nach wie vor die USA, gefolgt von China. Und an die beiden traut sich sowieso niemand ran. Insofern sollten wir nochmal tief durchatmen, bevor die frische Luft knapp wird und der subtropische und tropische Regenwald nur noch aus ein paar Quadratkilometern Naturschutzgebiet besteht :)

Gruß,
Photon
 
Scheinbar hat keine der beiden Seiten kapiert, dass es irgendwann egal ist auf welcher Seite man steht wenn die Ressourcen am Ende sind und man für Geld nix mehr kaufen kann.
Im Moment kommt es mir eher so vor, als hätte es ein Großteil der Bevölkerung durchaus verstanden und appelliert an Dinge wie den Umweltschutz. Lediglich die, die die Macht in den Händen halten scheinen auf stur zu schalten.

Es kann ja nicht sein, dass die Bosse in Wirtschaft und Politik die einzigen Menschen sind, die das Problem nicht kommen sehen. So wird das Verlangen nach Macht und Geld wohl auch dort eine große Rolle spielen!
 
Ich halte von solchen Studien überhaupt nichts... Damit wird meist nur Stimmung gemacht...

Mal ehrlich: Uns wohlhabenden Menschen ist es doch eigentlich ziemlich egal, wenn beispielsweise in Kasachstan sich die Wüste ausbreitet und dadurch die Menschen intensivieren müssen... (ich glaube, dass die meisten beispielsweise nichts über die verheerende Lage der Bauern in Teilen Indiens wissen... Ein Menschenrechtler hatte überspitzt gesagt, es wäre humaner sie zu bombardieren, denn dann würden sie schneller sterben... Viele Bauern trinken das überteuerte Pestizid gegen den Amerikano-Wurm, das sie amerikanischen Firmen abgekauft haben, selbst, da sie es nicht mehr ertragen können ihre Familie hungern zu sehen... https://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Indien/bauern.html)
Ich habe mich mit der Klimaerwärmung schon einmal sehr intensiv beschäftigt und mein Fazit war: Der Klimawandel ist ein Problem für den Menschen in der Zukunft... Inwieweit er gestoppt bzw. vom Menschen gemacht ist, ist je nach Überzeugung anders interpretierbar... Man kann beispielsweise auch einen Graphen mit der Abnahme der Piraten und der Klimaerwärmung zeichen (je weniger Piraten, desto wärmer wird es... Und schon hat man eine These: Die Erhöhung der Welttemperatur verhält sich proportional zur Abnahme der Seeräuber im Pazifik)... :roll:

Ein weiteres Problem: Wieviel ist ein Quadratkilometer Steppe wert? 100 € oder eine Million? Wer bitteschön bestimmt den Wert der Natur? Und: Entwickelt sich vielleicht nicht auch etwas neues? Wird das gegengerechnet?

Dann: Wie kann man die Schäden, die durch Intensivierung und Übervölkerung entstehen seriös von den Schäden durch die Klimaerwärmung trennen? Es geht nicht!

Ich denke, dass das Grundübel des Menschens ist, dass er sich ungehemmt vermehrt und das immer schneller... Das führt zu erhöhtem Nahrungsbedarf... Das zur Übernutzung/Überweidung => Desertifikation... Die Staubwinde Kasachstan wehen bis nach Peking... Aber dies ist eindeutig auf Übernutzung durch Weidetiere zurückzuführen...
 
Dann: Wie kann man die Schäden, die durch Intensivierung und Übervölkerung entstehen seriös von den Schäden durch die Klimaerwärmung trennen? Es geht nicht!

Am Beispiel von Ernteausfällen durch extreme Dürrephasen lassen sich schon ziemlich exakt die Schäden berechnen weil man ja Vergleichswerte über einen längeren Zeitraum hat.

In Australien herrscht die schlimmste Dürre seit 100 Jahren ...
Von Überbevölkerung kommt das eindeutig nicht.
 
Haben wir uns wirklich schon so zu Kleinlobbyisten der Großindustrie machen lassen, dass wir uns zwar über die möglichen Kosten des Klimawechsels aufregen, uns die Bedrohung unserer biologischen Existenz aber völlig egal ist?
 
Haben wir uns wirklich schon so zu Kleinlobbyisten der Großindustrie machen lassen, dass wir uns zwar über die möglichen Kosten des Klimawechsels aufregen, uns die Bedrohung unserer biologischen Existenz aber völlig egal ist?

Bei einigen ist das eben so - willkommen in den Abgründen der realen Welt... :evil:
 
Schön, dass uns Gegenwartsbewohner die Zukunft nichts angeht:roll:

Ich habe auch noch gehört, dass Russland der Klimawandel recht ist, wenn denen das Eis wegschmilzt, kommen die besser an ihre schwer zugänglichen Bodenschätze ran. Bravo!

Ja, und erst wenn's was kostet, macht der Mensch was. Aber ist ja auch egal, wir Menschen sind ja Gewohnheitstiere, und weil wir bequem sind und alles ignorieren werden wir in Zukunft eben nur weiße Kleider anziehen, damit wir dem Ozon besser entgehen. Böh!
 
[...] Ich habe auch noch gehört, dass Russland der Klimawandel recht ist, wenn denen das Eis wegschmilzt, kommen die besser an ihre schwer zugänglichen Bodenschätze ran. Bravo![...]
Also die Quelle würde mich mal interessieren, so blöd ist kein Russe.

Zumal sich ja irgendwie nach wie vor die Wissenschaftler streiten, was bei einer globalen Erwärmung zu erwarten ist. Die einen behaupten, durch den stark gestiegenen CO2-Anteil in der Luft entsteht ein Treibhauseffekt, der uns eine Art Klima wie in der Urzeit bescheren könnte. Spielt alles dumm zusammen (Vulkanausbrüche etc) verstärkt sich der Treibhauseffekt so stark, dass das ganze Klima kippen könnte und uns ein Schicksal wie unserem Schwesternplanet Venus bevorstehen könnte.

Andere sagen, dass durch die Erwärmung die Polkappen abschmelzen, damit riesige Massen an Süßwasser die Ozeane "verdünnen". Seit der Urzeit liegen auch die Kontinente anders, sodass dann wahrscheinlich der Golfstrom abreißen würde und es wahrscheinlich zu einer Eiszeit käme.

Wie auch immer. Ich bin überzeugt, dass den Supermächten schon was einfällt. Kommt es zum Treibhauseffekt, wirft man ein paar Atomwaffen ab, die dann einen künstlichen (nuklearen) Winter schaffen. Und kommt es zur Eiszeit, dann pumpt man halt noch ein paar mehr CO2-Abgase in die Luft. Was auch immer, beide Lösungen kämen sicher der US-amerikanischen Politik entgegen...

Sarkastischer Gruß,
Photon
 
[N] Annan fordert weltweit geltende CO2-Steuer

Folgende News wurde am 15.11.2006 um 16:10:14 Uhr veröffentlicht:
Annan fordert weltweit geltende CO2-Steuer
DPA-News

Nairobi (dpa) - Mit leidenschaftlichen Aufrufen zum Kampf gegen den Klimawandel ist die Klimakonferenz in Nairobi am Mittwoch in die entscheidende Phase gegangen. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte die Einführung einer weltweiten CO2-Steuer. «Auf diese Weise könnten wir die Ungerechtigkeit des Klimawandels lindern: Diejenigen, die bislang am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden bereits jetzt am stärksten unter den Folgen», sagte Annan. Er hoffe, dass sich die ...
 
Tja, die Idee Von Herrn Annan ist ja sehr schön, aber ich bezweifle stark, dass sie zu realisieren ist. Alleine schon die USA und China als grösste CO2-Verursacher werden da ihr Veto einlegen. Und ohne diese zwei macht die Steuer denn auch nicht wirklich einen Sinn.

Also wie bei jedem Klima-Gipfel bisher... ausser Spesen nix gewesen :-?

Grüsse, Udo
 
https://www.sueddeutsche.de/,gm3/wissen/spiele/perstest/235/91144/

Welcher Klimatyp sind Sie?

Ich bin leider eine Drecksschleuder... 8O

Auswertung: Sie haben 5 Punkte


0 bis 9 Punkte

Dreckschleuder Mensch, Ihnen ist echt alles egal. Sie sind stolz darauf, allein in einem Geländewagen zu sitzen, der 16 Liter Super schluckt. Sie geben damit an, dass Sie zum Shoppen nach Paris gejettet sind und in diesem Jahr schon wieder 90000 Flugmeilen gesammelt haben. Sie führen einen Haushalt, für dessen jährlichen Energiebedarf ein Kraftwerk zwei Wochen lang brummen müsste. „Kyoto“ halten Sie für einen House-Club in Berlin-Mitte. Das mit dem Klimawandel finden Sie zwar doof – aber was können Sie als Einzelner da ausrichten?
 

Das kam bei mir:
Auswertung: Sie haben 10 Punkte

10 bis 15 Punkte

Salon-Öko Sie halten sich für einen Klimaschützer und führen immer wieder gern ins Feld, dass sie voriges Jahr mal bei Regen ins Büro geradelt sind. Tatsächlich ist Ihr Hauptverkehrsmittel die Spritschleuder, mit der sie am Wochenende „ins Grüne“ donnern. Dort hocken Sie dann und loben die Herbstluft, die zur gleichen Zeit aber auch durch die maroden Fenster in Ihre Altbauwohnung strömt, wo seit Stunden die Gasheizung glüht. Die echten Klimaschützer sind Ihnen insgeheim suspekt – Sie finden sie lustfeindlich und unentspannt.
 
Kam ja beim Test gerade mal auf 8 Punkte, also eine Drecksschleuder. 8O

Aber den Test kann man ja sowieso nicht ernst nehmen. :mrgreen:
 
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