[Deutsch] Interpretation "Der Nachbar"

Torti0889

Well-known member
8 Mai 2007
63
7
Kann mir jemande bei interpretation helfen,oder hat jemand eine vollständige interpretation da!?

Der Nachbar
Ich bin der Nachbar.Ich habe ihn angezeigt.
Wir wollen in unserem Haus
Keinen Hetzer haben.

Als wir die Hackenkreuzfahne heraushängten
Hat er keine herausgehängt
Als wir ihn dazu aufforderten
Hat er uns gefragt, ob wir in unserer Stube
In der wir mit vier Kindern wohnen
Noch Platz haben für eine Fahnenstange.
Als wir sagten,dass wir wieder an die Zukunft glaubten
Hat er gelacht.

Dass sie ihn auf der Treppe geschlagen haben
Hat uns nicht gefallen.Sie haben ihm den Kittel zerrissen.
Das wäre nicht nötig gewesen.So viele Kittel
Hat keiner von uns.

Aber jetzt ist er wenigstens weg und im Haus herrscht Ruhe.
Wir haben genug Sorgen im Kopf,da Muss wenigstens Ruhe herrschen.

Wir sehen schon, einige Leute
Schauen weg, wenn sie uns begegnen.Aber
Die ihn abgeholt ahben,sageten
Dass wir uns richtig verhalten haben.

Bitte bitte knn mir einer helfen!!!Und wenn es geht schnell!!!

Danke
 
beschaeftige dich mit der biografie des autors, lies es dir nochmal durch, nutze etwas historisches grundwissen und mach dich selbst an die sache.

gehe in der intrepretation auf den autor und den inhalt ein. zeige grammatische strukturen, evtl deren besonderheiten und deren wirkung. analysiere die wortwahl.

ich denke kaum, dass dir hier jemand eine vollstaendige interpretation liefern wird - ist sicherlich auch nicht im sinne des erfinders. du solltest, wenn du hilfe willst, schon etwas selbstinitiative zeigen.
 
Absurd daran ist ja, dass der Gegner eines Unrechtregimes durch die damals geltenden Gesetze rechtmäßig verklagt werden konnte.

Interessant ist die dritte Strophe, in der der Ankläger zwar eine Spur von Mitleid zeigt, aber das Mitleid dann paradoxerweise an dem zerrissenen Kittel festmacht.

Die vierte Strophe ist auch schön: "Wir haben genug Sorgen im Kopf, da muss wenigstens Ruhe herrschen." -> Sorgen aufgrund der historischen Gegebenheiten, aber gleichzeitig jmd. "ruhig stellen", der an der Situation etwas ändern will bzw. einen stillen Protest ausübt, indem er die Hakenkreuzflagge boykottiert etc.

In der letzten Strophe ist die Reaktion der anderen Menschen erwähnenswert, aber gleichzeitig auch die Meinung der staatlichen Gewalt (vermutlich Gestapo -> "die ihn abgeholt haben"), an die sich der Protagonist scheinbar klammert ("sagten, Dass wir uns richtig verhalten haben.").

Das war's, was mir so auf die Schnelle aufgefallen ist. Was du draus machst, ist deine Sache. ;)

Gruß, atwo