Beweis führen in PB

Torti0889

Well-known member
8 Mai 2007
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Hallo,
ich habe ein Anliegen, welches das Fach Politische Bildung betrifft.
Wir sollen eine Aussage beweisen, was ja an sich nicht schwer ist, aber ich weis bei dieser Aussage nicht weiter.

Beweise: Wenn ein Land über eine demokratische Staatsform verfügt,dann führt es automatisch kein Krieg mit anderen Demokratien.

Ich weist echt nicht wie ich das beweisen soll oder was ich für eine Quelle verwenden kann um es zu beweisen.
Kann mir irgend jemand helfen?Leider muss ich das auch wieder zur Bewertung abgeben.
Wäre echt toll, wenn es jemanden gäbe der davon Ahung hat!

Liebe Grüße Nicole
 
Diese These kommt z.B. in Samuel P. Huntingtons "Kampf der Kulturen" vor, evtl. findest du da brauchbare Belege. Ansonsten bleiben noch Fachbibliotheken für den Bereich Politikwissenschaft schätze ich.
 
Oh jee,
da ich ja auch so bewandert bin in PB 8O:(8O
Na trotzdem danke, dann hat ich schon mal 1 Anhaltspunkt wo ich was finden könnte.Danke
 
Ich hab jetz mal versucht was zu schreiben, wäre euch echt dankbar über brauchbare Hinweise:

These:Wenn ein Land über eine demokratische Staatsform verfügt, dann führt es automatisch kein Krieg mit anderen Demokratien.

Die Demokratie ist nicht, wie man vielleicht meinen könnte, eine klar definierte Staatsform,.
Man kann nicht sagen, dass eine Demokratie nach bestimmten Regeln funktioniert, denn es gibt viele unterschiedliche Formen von Demokratie wie Staaten, die man als demokratisch regierte Staaten bezeichnen kann. Trotzdem bestehen natürlich gewisse Gemeinsamkeiten aller Demokratien ebenso wie man Gruppen von demokratischen Systemen unterscheiden kann.
Jede Form von Demokratie versucht auf ihre Weise, den Willen des Volkes zu ermitteln und die Tätigkeiten des Staates danach auszurichten. Theoretisch kann dies durch direkte Mitsprache jedes Bürgers und jeder Bürgerin geschehen (Direkte Demokratie), oder aber durch eine gewählte Vertretung (Repräsentative Demokratie). Bei der Repräsentativen Demokratie kann das Schwergewicht auf einem starken Präsidenten (als Chef der Regierung) liegen oder aber auf einem starken Parlament (Parlamentarische Demokratie).
Repräsentative Demokratien, wie wir sie kennen, gehen oft mit einer kapitalistischen Marktwirtschaft einher und nehmen an der so genannten 'internationalen Arbeitsteilung', d.h. dem Verkauf ihrer Produkte auf dem Weltmarkt teil. Des Weiteren sind sie fast immer in einen supranationalen Verband (EU, NATO etc.) eingegliedert. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Kriege untereinander nicht mit Interesse der politischen und wirtschaftlichen Eliten sind.
Demokratien bilden sich hoch arbeitsteiligen Gesellschaften aus. Wenn viele Menschen an der komplexen Produktion von Waren beteiligt werden, müssen sie notwendigerweise miteinander kooperieren. Damit steigt die Abhängigkeit der Menschen voneinander. Während also im Mittelalter oder in der frühen Neuzeit ein absoluter Herrscher mit seinen Untertanen machen konnte was er wollte ohne sie zu fragen, können sich diese ein einer komplexen Produktionsweise wie der unseren die Untertanen organisieren und Macht über den Herrscher ausüben.
Es findet also eine zufällige Entwicklung statt die demokratisch ist. Die Untertanen bekommen Macht. ein demokratisches Staatswesen ist der Ausdruck dieser neuen Machtverteilung.
Ein zweiter Strang ist die internationale Ebene. Die komplexe Arbeitsteilung findet ebenso zwischen Ländern statt. Frankreich und Deutschland sind so existenziell miteinander verwoben das die Einstellung des Handels zum Zusammenbruch beider Länder führen würde. Es ist klar, dass diese Verflechtung einen Krieg unmöglich macht, beide Länder sind einfach nicht mehr in der Lage sich zu bekriegen. Keine Seite kann als Sieger mehr hervorgehen!
Beide Ebenen wirken nicht getrennt voneinander. Eine komplexe Produktion braucht Außenhandel und Arbeitsteilung. Man verfolge nur die riesigen Warenströme in der Welt. Die Länder werden arbeitsteilig und die Einzelnen in den Ländern ebenso, damit verlagern sich auch die Machtgewichte. Krieg setzt allerdings voraus, dass eine Partei siegreich sein kann. Die einseitige Durchsetzung des Willens einer Partei wird unmöglich falls beide Parteien aufeinander angewiesen und voneinander abhängig sind.
Ein Krieg ist eigentlich nur noch zwischen Parteien möglich die nicht in dieses System eingewoben sind.
Ich bin der Meinung, dass diese These nicht der Richtigkeit entspricht und ich sie somit widerlegen möchte.
Man könnte sagen, dass Demokratien in der (von ihnen selbst) als zivilisierter Welt sehr verbreitet sind.
"Zivilisierte" Länder wie z.B. Deutschland sind demokratisch. Sie assoziieren Demokratie mit Zivilisiertheit. Was sie aber oft auch mit einer gewissen militärischen Präsenz verbinden. Stimmt ja auch in den allermeisten Fällen. Soll heißen, wenn ein Staat demokratisch ist, oder sich dafür hält, dann respektiert er andere demokratische Staaten, weil diese ja auch so "zivilisiert" sind wie er selbst, also über ein gewisses Militär verfügen.
Undemokratische Staaten z.B. Diktaturen, werden also eher als unterzivilisiert und militärisch nicht so stark gehalten, da sie meist einzeln stehen und nicht wie Demokratien in einem Zusammenschluss wie der EU, NATO.
Wenn man also einen anderen demokratischen Staat angreift, hat man etwa einen gleichstarken Gegner. Man wird es sich also mehrmals überlegen, ob man diesen Krieg wirklich führen sollte. Außerdem hätte man gleichzeitig weitere Staaten gegen sich z.B. NATO.
Durch diese Kombination aus dem Gefühl der Zivilisiertheit, militärischer Stärke und den Zusammenschlüssen demokratischer Staaten werden Kriege unter diesen wesentlich unwahrscheinlicher.
Eine der Hauptgründe, dass so genannte demokratische Staaten angeblich weniger Kriege führen, als Diktatoren liegt wohl darin, dass das Mandat der jeweils Regierenden zeitlich begrenzt ist. Eine viel umstrittene politikwissenschaftliche These ist die Idee des demokratischen Friedens. Sie besagt, dass Demokratien in der Geschichte bisher kaum Kriege gegeneinander geführt hätten, und wertet dies als positive Eigenschaft des demokratischen Systems. Allerdings kann zumindest die athenische Ur-Demokratie nicht als Beispiel für diese These herangezogen werden. Nach Kant sollen Demokratien deshalb vergleichsweise friedlich sein, da ihre Wähler sich ungern selber in einen Krieg schicken würden. Dies wird jedoch von verschiedenen Friedens- und Konfliktforschern bestritten, denn empirische Untersuchungen unterstützen diese These nicht. Es konnte bislang nicht nachgewiesen werden, dass Demokratien insgesamt weniger Kriege führen als undemokratische Staaten. Gerade gegenüber diesen Nicht-Demokratien wird die Verbreitung demokratischer Strukturen oft als Kriegsgrund angegeben. Untereinander aber führen Demokratien tatsächlich in signifikant geringerem Umfang Kriege als dies zwischen in anderer Staatsform verfassten Nationen der Fall ist. Diese Aussage wird auch als Demokratischer Frieden angesehen welcher aus der Politikwissenschaft entstand.
Es handelt sich bei dieser These um glatte Propaganda des Systems. die vereinigten Staaten sind ein demokratisches Land, und sie nahmen sich in der Vergangenheit das Recht heraus, ohne Ausschöpfung diplomatischer Mittel unter bewusstem Einsatz von Lüge und Betrug Angriffskriege zu führen. der letzte war das Desaster im Irak.