Studium Banklehre oder doch studieren?

Exorz1st

Well-known member
20 April 2006
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Hi,

Ich hab letztes Jahr Abitur gemacht (nicht gerade gut: 3,2 ) und absolviere momentan mein Zivildienst beim Roten Kreuz.
Nach dem Abi habe ich mich, weil ich es damals für eine gute idee hielt, bei der hiesigen Sparkasse beworben und wurde prompt genommen. Ausbildungsvertrag ist auch schon unterschrieben.
Das Problem ist nur, dass ich während meines Zivildienst gemerkt habe, dass meine Freunde vllt doch recht haben und so ein "Anzugberuf" bei der Bank nicht zu mir passt.
Von den Anforderungen würde ich wohl gut in die Bank passen, habe den Eignungstest außerordentlich gut bestanden aber je mehr ich drüber nachdenke umso weniger kann ich mir vorstellen jeden Tag mit Hemd und Krawatte den Omis irgendnen Scheiss anzuquatschen...

Bin jetzt deshalb am überlegen ob ich nicht doch studieren soll, in Betracht kämen für mich so Sachen wie Soziale Arbeit oder Politikwissenschaft (muss dazusagen dass ich politisch recht aktiv bin).
Allerdings ist es mit so miesem Abi ja fast unmöglich nen ordentlichen Studienplatz zu erwischen, habe auch keine Lust iwo in der Provinz zu studieren - ideal fände ich Berlin aber da gibt es ohne NC ja fast nichts.)

Wie ist das eig mit dem Ausbildungsvertrag? kann ich den einfach wieder kündigen oder muss ich sozusagen am ersten Tag selbst kündigen?
Was empfehlt ihr in meiner Lage um doch noch im gewünschten Fach studieren zu können?
Bin für jede Hilfe dankbar...bei mir ist echt nur noch wirrwarr im Kopf :-?
 
Den Ausbildungsvertrag kannst du einfach kündigen, Brief hin und hat sich erledigt (hatte ich auch vor vielen Jahren). Zum studium kann ich nur sagen, dass es später mehr Möglichkeiten schaft aber auch anstrengend ist und man nicht so schnell eigenes Geld verdient... also sollte auf jeden Fall gut überlegt sein
 
Was spricht dagegen die Lehre zu machen und danach dann zu studieren, wozu du Lust hast? Mit ner abgeschlossenen Ausbildung kommst du zumindest in "artverwandte" Fächer leichter rein.


Was stellst du dir denn für nen Beruf vor, wenn du Soziale Arbeit und Politik studierst? willst du in den öffentlichen Bereich? Da gilt oftmals keine Anzugpflicht, das wäre ordentlich bezahlt und du hättest nen sicheren Arbeitsplatz :ugly:

Aber dann musst trotzdem noch erst die Hürde Studienplatz nehmen...


Was ich dir vorschlagen kann, geh zu einer deiner präferierten Unis und lass dich beraten (Studienberatung). Es gibt hier in BW z.B. mehrere Möglichkeiten in nen Studiengang reinzukommen, auch wenn man den NC nicht erreicht :p (Losverfahren etc.)
 
Ich kenn jemand der an der LMU in München Politikwissenschaft mit Abischnitt von 3,0 studiert.

Und einige hier im Forum kennen ihn auch :mrgreen:

Edit: ich kann dir eigentlich nur raten, dass du das machst, was dir Spaß macht. Macht dir das keinen Spaß was du lernen sollst, dann kann das sehr böse enden und du wirst es bereuen dass du es trotzdem durchziehen wolltest. (spreche da aus Erfahrung)
Und ich kann deine Bedenken verstehen, dass man nicht bei einer Bank arbeiten will. Ich hätte auch Skrupel, jemandem ins Gesicht zu lügen " das ist das perfekte Produkt für sie" wenn es entweder total ungeeignet ist für seinen Zweck oder man über der Straße bei Bank B viel mehr Zinsen bekommen würde. Dieser Gedanke hält mich auch ab bei einer Bank anzufangen, obwohl ich sehr an wirtschaftlichen Dingen interessiert bin.
 
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Soziale Arbeit solltest du vergessen, AUCH wenn es dir Spaß macht. Wenn du überhaupt einen Job findest, wirst du kaum Geld verdienen.
Man sagt zwar immer: "Mach das, was dir Spaß macht", aber in diesem Falle rate ich dir davon ab.


Liebe Grüße
 
Studieren und zwar das was Dir halbwegs liegt und trotzdem genug Geld bringt um irgendwann mal ne Familie zu ernähren falls Du Dich dafür entscheidest.

Aber es gibt ja Studiengänge die Beides ermöglichen, wenn Du Dich z.B.für Medizin entscheidest (und kein Problem damit hast ein paar Telefonbücher auswendig zu lernen) könntest Du danach ernsthaft Geld verdienen, oder wirklich wohltätig sein, oder auch einfach nur sozial arbeiten.

Umso mehr Bildung Du dabei hast umso offener bleiben Deine Wege, also hol sie Dir solang es so einfach ist.

Ich hab letztes Jahr Abitur gemacht (nicht gerade gut: 3,2 )
Das sagt erstmal garnix, legt mir nur die Vermutung nahe das Du nicht viel Lust auf die angebotene Form der Bildung hattest ;). Für die Aufnahme eines Studiums ist es leider natürlich doch ein Klotz am Bein.
 
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Soziale Arbeit solltest du vergessen, AUCH wenn es dir Spaß macht. Wenn du überhaupt einen Job findest, wirst du kaum Geld verdienen.
Man sagt zwar immer: "Mach das, was dir Spaß macht", aber in diesem Falle rate ich dir davon ab.

Wir hatten einen letztes Jahr in unserer Gruppe dabei. Der war studierter Sozialpädagoge und irgendwie kam nicht soviel bei raus. Er hat mit über 30 Jahren eine Abiturienten-Ausbildung angefangen. Da muss er schon wirklich verzweifelt sein. Bei seinem Pech hat er eine Filiale zugeteilt bekommen, die keine gute Basis war... ich hab von diesem Herren viel gehalten. Er hat eben schon Erfahrung, gewisse Reife, das Potential und vor allem hat er schon viel geleistet gehabt in seinem Leben.

Kannst du denn die Ausbildung zumindest verkürzen? Probier es doch aus. Wenn du innerhalb der ersten 4 Monate (max. Probezeit) unzufrieden bist, kannst du dich anders entscheiden und studieren. Allerdings sind die ersten 4 - 6 Monate die "härtesten", war zumindest bei mir so.
 
Mach erst die Lehre. Wenn Du jetzt (siehe Abi) keine große Lust zum lernen hast, ist die Chance das Studium zu versauen oder schlecht abzuschliessen recht hoch.
Nach Abschluss der Lehre kann man nie tiefer fallen. ;)

Ausserdem bekommt man nach den ersten Jahren Arbeit wieder richtig Lust auf das Lernen.