BuddyJesus
Koksnutte
- 16 Juni 2006
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Nabend allerseits,
da ich gerade Zeit und etwas auf dem Herzen hab', mecker ich mal eine Runde rum.
Dass die meisten Menschen keinen besonders weiten Horizont haben, ist natürlich kein Geheimnis. Beschränkt, wie wir sind, grenzen wir uns ein und lehnen Neuerungen ab.
So natürlich auch in der Musik. Immer häufiger fällt mir auf, wie stark sich die meisten Menschen doch auf einige, winzige Teilbereiche der Musik festlegen und durch (fast) nichts dazu zu bewegen sind, ihren Musikgeschmack doch etwas zu erweitern. Das Traurige daran ist für mich, dass diese Art vielen jungen und/oder unbekannten Bands/Musikern die Chance raubt, wirklich große Neuerungen hervorzubringen und zu einer vielfältigen Entwicklung der heutigen Musik beizutragen.
Doch dessen nicht genug, tragen 95% der Medien, leider, zu dieser, in meinen Augen, negativen Entwicklung bei. Hört man sich denn mal zwei/drei Tage, jeweils fünf Stunden lang, einen Radiosender an, so fällt einem auf, dass man, im Idealfall, zwei neue Songs gehört hat. Dabei werden fast jeden Tag etliche neue Lieder herausgebracht, welche eine vernünftige Promotion bei weitem mehr verdient und nötig haben, als Künstler, wie z.B. Timbaland und Nelly Furtado (ja, das Beispiel ist bewusst gewählt und wird gleich noch näher erläutert), die ohnehin schon weltberühmt und steinreich sind.
Natürlich will ich nicht behaupten, alle der neu produzierten Songs seien von hohem musikalisch-künstlerischem Wert, was ohnehin subjektiv ist, doch glaube ich kaum, dass solche "Giganten" der Musikindustrie nicht drei bis vier Wiederholungen im Radio weniger vertragen könnten.
Besonders beschämend finde ich, um das o.g. Beispiel aufzugreifen, das Stars von solchem Rang sich weiterhin zwanghaft profilieren müssen, indem sie Lieder etwas unbekannterer Bands aufgreifen, kaum bis wenig merkliche Veränderungen vornehmen, um dann ein "feat. Timbaland" hinter den Künstlernamen im Musikvideo zu setzen. Im Fall "Apologize" von One Republic übersteigt die Dreistigkeit jedoch alle bisher gekannten Grenzen. Schaut man sich den Clip an, so fällt auf, das dort nicht "One Republic feat. Timbaland", sondern "Timbaland (feat. One Republic)" eingeblendet wird.
Wie kann ein Musiker, mit auch nur einem Funken Anstand und Selbstachtung, seinen Namen VOR dem des eigentlichen Künstlers (der zur allem Überdruss auch noch eingeklammert wird)setzen, dessen, bereits fertig geschriebenes und produziertes, Lied er lediglich "remixt"?
Nun gut, dass neue Songs und Künstler in den Medien eine Seltenheit sind, ist eine Sache. Doch kann man Radiosendern und Musikchannels im TV nicht mal zu Gute halten, dass sie eine große Auswahl des bereits Vorhandenen bieten. Nein! Genau das Gegenteil ist der Fall. Aus dem riesigen Musikrepertoire, das sich im Laufe der Jahre angehäuft hat, werden Zuschauer/-hörer maximal 2% präsentiert, welche dann auch noch todbringend wiederholt werden, bis sogar das schönste Lied zu einem Teil des omnipräsenten Einheitsbreis wird.
Als unweigerliche Folge daraus, kann nur ein winziger Bruchteil der Jugend mit Namen wie z.B. "Pearl Jam", "Soundgarden", "Cream" und "The Doors", von Blueslegenden wie B.B. King oder Stevie Ray Vaughan ganz zu schweigen, etwas anfangen, die jedoch allesamt Meilensteine der Musik- und insbesondere der Rockgeschichte sind.
So schmerzt es mir in der Seele, wenn jemand lautstark bei "Smells like Teen Spirit" mitgrölt, aber mich beim Erwähnen des Namens "Patti Smith" anschaut, wie einen Außerirdischen.
Damit wäre ich vorerst am Ende.
Möglicherweise liege ich mit meiner Einschätzung auch daneben und urteile Unfair. Vielleicht machen einige unter euch ähnliche, oder auch gegenteilige Erfahrungen.
Ich bitte um Rückmeldung.
Gruß
BJ
da ich gerade Zeit und etwas auf dem Herzen hab', mecker ich mal eine Runde rum.
Dass die meisten Menschen keinen besonders weiten Horizont haben, ist natürlich kein Geheimnis. Beschränkt, wie wir sind, grenzen wir uns ein und lehnen Neuerungen ab.
So natürlich auch in der Musik. Immer häufiger fällt mir auf, wie stark sich die meisten Menschen doch auf einige, winzige Teilbereiche der Musik festlegen und durch (fast) nichts dazu zu bewegen sind, ihren Musikgeschmack doch etwas zu erweitern. Das Traurige daran ist für mich, dass diese Art vielen jungen und/oder unbekannten Bands/Musikern die Chance raubt, wirklich große Neuerungen hervorzubringen und zu einer vielfältigen Entwicklung der heutigen Musik beizutragen.
Doch dessen nicht genug, tragen 95% der Medien, leider, zu dieser, in meinen Augen, negativen Entwicklung bei. Hört man sich denn mal zwei/drei Tage, jeweils fünf Stunden lang, einen Radiosender an, so fällt einem auf, dass man, im Idealfall, zwei neue Songs gehört hat. Dabei werden fast jeden Tag etliche neue Lieder herausgebracht, welche eine vernünftige Promotion bei weitem mehr verdient und nötig haben, als Künstler, wie z.B. Timbaland und Nelly Furtado (ja, das Beispiel ist bewusst gewählt und wird gleich noch näher erläutert), die ohnehin schon weltberühmt und steinreich sind.
Natürlich will ich nicht behaupten, alle der neu produzierten Songs seien von hohem musikalisch-künstlerischem Wert, was ohnehin subjektiv ist, doch glaube ich kaum, dass solche "Giganten" der Musikindustrie nicht drei bis vier Wiederholungen im Radio weniger vertragen könnten.
Besonders beschämend finde ich, um das o.g. Beispiel aufzugreifen, das Stars von solchem Rang sich weiterhin zwanghaft profilieren müssen, indem sie Lieder etwas unbekannterer Bands aufgreifen, kaum bis wenig merkliche Veränderungen vornehmen, um dann ein "feat. Timbaland" hinter den Künstlernamen im Musikvideo zu setzen. Im Fall "Apologize" von One Republic übersteigt die Dreistigkeit jedoch alle bisher gekannten Grenzen. Schaut man sich den Clip an, so fällt auf, das dort nicht "One Republic feat. Timbaland", sondern "Timbaland (feat. One Republic)" eingeblendet wird.
Wie kann ein Musiker, mit auch nur einem Funken Anstand und Selbstachtung, seinen Namen VOR dem des eigentlichen Künstlers (der zur allem Überdruss auch noch eingeklammert wird)setzen, dessen, bereits fertig geschriebenes und produziertes, Lied er lediglich "remixt"?
Nun gut, dass neue Songs und Künstler in den Medien eine Seltenheit sind, ist eine Sache. Doch kann man Radiosendern und Musikchannels im TV nicht mal zu Gute halten, dass sie eine große Auswahl des bereits Vorhandenen bieten. Nein! Genau das Gegenteil ist der Fall. Aus dem riesigen Musikrepertoire, das sich im Laufe der Jahre angehäuft hat, werden Zuschauer/-hörer maximal 2% präsentiert, welche dann auch noch todbringend wiederholt werden, bis sogar das schönste Lied zu einem Teil des omnipräsenten Einheitsbreis wird.
Als unweigerliche Folge daraus, kann nur ein winziger Bruchteil der Jugend mit Namen wie z.B. "Pearl Jam", "Soundgarden", "Cream" und "The Doors", von Blueslegenden wie B.B. King oder Stevie Ray Vaughan ganz zu schweigen, etwas anfangen, die jedoch allesamt Meilensteine der Musik- und insbesondere der Rockgeschichte sind.
So schmerzt es mir in der Seele, wenn jemand lautstark bei "Smells like Teen Spirit" mitgrölt, aber mich beim Erwähnen des Namens "Patti Smith" anschaut, wie einen Außerirdischen.
Damit wäre ich vorerst am Ende.
Möglicherweise liege ich mit meiner Einschätzung auch daneben und urteile Unfair. Vielleicht machen einige unter euch ähnliche, oder auch gegenteilige Erfahrungen.
Ich bitte um Rückmeldung.
Gruß
BJ