MarleneGeselle
Well-known member
- 12 November 2007
- 104
- 10
Mittwinternacht – Rickman, Phil; Rowohlt, Einbek 2009
Merrily Watkins, anglikanische Pfarrerin und allein erziehende Mutter, wird vom neuen Bischof in ein zusätzliches Amt gedrängt, das ihr großes Unbehagen bereitet. Schon der Vorbereitungslehrgang zum Exorzistenamt lässt ahnen, dass es um mehr geht als um verirrte, gequälte Seelen oder fehlgeleitete Jugendliche. Weder vom Bischof noch vom früheren Amtsinhaber gibt es Unterstützung, als die ersten Schwierigkeiten auftreten. Häusliche Probleme mit Tochter Jane kommen hinzu. Alte Freunde und neue Bekannte tauchen zu den seltsamsten Gelegenheiten und an den seltsamsten Orten auf. Zu Recht fragt sich Merrily schon bald, wer Freund ist, wer Feind – oder wer sich einfach nur feige raushält, um später auf der richtigen Seite stehen zu können.
Unerwartete Hilfe bekommt sie von den Frauen: Sekretärin Sophie, die alte Magierin Athena, Kripobeamtin Howe und Krankenschwester Cullen helfen ihr, das zu besiegen, was jede von ihnen „das Böse“ nennt.
Schnell findet sich Merrily Watkins in einem Thriller wieder. Hereford mag wie ein beschaulicher Bischofssitz aussehen, aber beschaulich geht es dort nicht lange zu. Erst als ihr Amtsvorgänger und ihr früherer Exorzistenausbilder ihr unter die Arme greifen, schafft die Pfarrerin es, sich erfolgreich dem Bösen zu stellen und wenigstens einen Etappensieg davonzutragen.
Fazit: Keine vordergründige Spannung, keine Action- oder Fantasyszenen, wie man es vielleicht erwartet hat. Alles baut sich langsam auf, der englische Nebel löst sich nur langsam. Trotzdem wird es keine Sekunde langweilig. Ein Buch, das man nicht an einem Wochenende verschlingen kann, man muss es lesen, Seite für Seite und mit Ruhe.
Schade, dass kein Glossar angehängt ist, in dem die wichtigsten Begriffe kurz erläutert werden. Ohne Vorkenntnisse in Parapsychologie oder der anglikanischen oder wenigstens katholischen Kirche sind etliche Passagen nur schwer zu verstehen. Trotz der hervorragenden Gliederung und der sehr guten Kapitelüberschriften wurde auf ein Inhaltsverzeichnis verzichtet. Die schlecht formatierten Seitenzahlen sind auch mehr als ein kleiner Schönheitsfehler. Empfehlenswerter Text, aber nur kärgliche Aufmachung. Zudem fragt man sich, warum ein Werk, das so auf den Jahrtausendwechsel ausgelegt wurde, erst im Jahre 2009 für den deutschsprachigen Markt übersetzt. Zum Millennium ein Knaller, jetzt schon ein wenig angestaubt.
Merrily Watkins, anglikanische Pfarrerin und allein erziehende Mutter, wird vom neuen Bischof in ein zusätzliches Amt gedrängt, das ihr großes Unbehagen bereitet. Schon der Vorbereitungslehrgang zum Exorzistenamt lässt ahnen, dass es um mehr geht als um verirrte, gequälte Seelen oder fehlgeleitete Jugendliche. Weder vom Bischof noch vom früheren Amtsinhaber gibt es Unterstützung, als die ersten Schwierigkeiten auftreten. Häusliche Probleme mit Tochter Jane kommen hinzu. Alte Freunde und neue Bekannte tauchen zu den seltsamsten Gelegenheiten und an den seltsamsten Orten auf. Zu Recht fragt sich Merrily schon bald, wer Freund ist, wer Feind – oder wer sich einfach nur feige raushält, um später auf der richtigen Seite stehen zu können.
Unerwartete Hilfe bekommt sie von den Frauen: Sekretärin Sophie, die alte Magierin Athena, Kripobeamtin Howe und Krankenschwester Cullen helfen ihr, das zu besiegen, was jede von ihnen „das Böse“ nennt.
Schnell findet sich Merrily Watkins in einem Thriller wieder. Hereford mag wie ein beschaulicher Bischofssitz aussehen, aber beschaulich geht es dort nicht lange zu. Erst als ihr Amtsvorgänger und ihr früherer Exorzistenausbilder ihr unter die Arme greifen, schafft die Pfarrerin es, sich erfolgreich dem Bösen zu stellen und wenigstens einen Etappensieg davonzutragen.
Fazit: Keine vordergründige Spannung, keine Action- oder Fantasyszenen, wie man es vielleicht erwartet hat. Alles baut sich langsam auf, der englische Nebel löst sich nur langsam. Trotzdem wird es keine Sekunde langweilig. Ein Buch, das man nicht an einem Wochenende verschlingen kann, man muss es lesen, Seite für Seite und mit Ruhe.
Schade, dass kein Glossar angehängt ist, in dem die wichtigsten Begriffe kurz erläutert werden. Ohne Vorkenntnisse in Parapsychologie oder der anglikanischen oder wenigstens katholischen Kirche sind etliche Passagen nur schwer zu verstehen. Trotz der hervorragenden Gliederung und der sehr guten Kapitelüberschriften wurde auf ein Inhaltsverzeichnis verzichtet. Die schlecht formatierten Seitenzahlen sind auch mehr als ein kleiner Schönheitsfehler. Empfehlenswerter Text, aber nur kärgliche Aufmachung. Zudem fragt man sich, warum ein Werk, das so auf den Jahrtausendwechsel ausgelegt wurde, erst im Jahre 2009 für den deutschsprachigen Markt übersetzt. Zum Millennium ein Knaller, jetzt schon ein wenig angestaubt.