Tarif-Fluch und Sonstiges ...

Und wer ist Schuld an diesem Raubtierkapitalismus? Die vedammten Hochfinaziers. Der Iran macht es richtig.
 
@hairman:

sorry, wenn ich bierkelle vielleicht etwas zu derb geantwortet habe ..... aber ich bin aktuell etwas "dünnhäutig" - und finde das thema (für mich) zu wichtig für billige witze.

"einen anderen job annehmen" finde ich auch o.k.- ich habe ehrlichgesagt auch darüber nachgedacht ....... und nicht rundheraus "nein" gesagt, sondern nur gesagt "danke für das angebot ...... aber jetzt nicht, ich lasse den aktuellen termin (6 wochen zum quartal) verstreichen - danach sehen wir weiter" (nicht ganz wörtlich zitiert, aber sinngemäss)

ich hatte aus mindestens 2 gründen "verschoben":

zum einen bin ich mir nicht sicher, das ich der dortigen aufgabe 100%ig gewachsen wäre, bzw welchen "preis" ich bezahlen müsste ...... es ist eine vergleichsweise "kleine klitsche" (300 mitarbeiter, die meissten davon an ferigungsstandorten) und sie suchen eher einen "generalisten" der sich in seinem bereich um alles kümmert (marketing, vertrieb, entwicklung, fertigung) - momentan mache ich nur entwicklung (und ein wenig "unterstützung" im bereich vertrieb und fertigungsüberleitung...... und ich habe familie, weswegen ich die damit verbundene reisetätigkeit als "minus-punkt" sehen würde.

zum anderen sehe ich "die sache" (inzwischen) prinzipiell - auh weil ich nicht einsehe, wo die angeblichen probleme liegen - bzw nicht einsehen, warum sie (wiedermal) zu lasten der "kleinen" und "mittleren" leute gelöst werden sollen...... und weil ich (unabhängig von der tatsache, das ich persönlich betroffen bin) finde, das es auch darum geht, in diesem fall "nein" zu sagen - weil dieses "nein" zu den forderungen ein "ja" zum (alten) 'common sense' dieser republik ist - und zu den altmodischen werten, die mir wichtig sind.

was "rückgrat" ist, liegt im auge des betrachters - und des betroffenen.
wenn du das thema (unabhängig von meinem "aktuellen fall") privat diskutieren willst, stehe ich gerne zur verfügug (im rahmen meiner zeitlichen möglichkeiten) ..... aber lieber via mail oder PN - der thread läuft eh schon aus dem ruder.


@steven (bluestarbln):

der witz bei "der sache":
wenn die geschäftsführung sich einigermassen geschickt angestellt hätte, wären sie "damit" durchgekommen - alleine schon wegen "der alten zeiten" - und die belegschaft hätte ihnen geglaubt!
es hätte vielleicht 1 oder 2 warnstreiks gegeben - und dann hätten "wir" es geschluckt - im interesse der firma ...... die (früher) auch nicht immer "gold" war - aber "ehrlich", im guten wie im bösen!

aber so?

wir waren früher eine siemens-tochter (und sind seitdem zweimal weiterverkauft worden) - die damaligen geschäftsführungen waren auch nicht immer "nett" ..... aber sie haben sich nicht versteckt! sie haben ihre argumente dargelegt und eine FAIRE lösung gesucht.

das geld brauche ich nicht wirklich, zumindest nicht kurzfristig - falls mir die bank die kredite für das haus fällig stellt, kann ich sie begleichen........ das ist der positive aspekt: ich habe darüber nachgedacht, was ich will - und in welchem land ich leben will - und ich will nicht in einem land leben, "wo soetwas normal ist"!!!!

NEIN! die jobs, die verlagert werden, werden eh verlagert ..... es geschieht höchstens ein wenig früher!

wenn es der firma SO schlecht geht, dann sollen sie "das licht ausmachen und den schlüssel wegwerfen" - und sich keine gedanken machen, weil es dann bessere firmen gibt, die neue arbeitsplätze schaffen.
soweit ich die zahlen aus dem mittleren und oberen führungskreis gehört habe, sind sie aber nicht sooo schlecht - wenn man mal davon absieht, das "wir" gut 10% umsatzrendite bringen müssen, nur um die zinsen zu zahlen (für das geld, mit dem wir gekauft wurden - und die jetzt unsere schulden sind) ..... PLUS das geld für abschreibungen, investitionen, steuern, gewinnbetiligungen - wenn 30% umsatzrendite (rohertrag) schlecht sind - wie "gut" muss man sein????

und JA, ich mag schumpeter (und auch die idee der "schöpferischen zerstörung").

wenn "wir" (die "kleinen") jetzt zugunsten der "firma" zurückstecken (aktuelles "angebot" ist wohl: kein tarif, 40 stunden, nullrunden bis mindestens 2011), dann hilft es auch nicht wirklich! es eröffnet der geschäftsführung "den einfachen weg" ....... und in 2-3 jahren muss dan wieder gespart werden?
und dann? auch wieder der einfache weg?
das rettet keine firma, es führt nur dazu, das die mitarbeiter (etwas später) beim arbeitsamt stehen - und weniger geld bekommen ....... und sich die boni der geschäftsführung erhöhen!


@southern:

schuld am "raubtierkapitalismus" sind WIR ALLE....... ausdrücklich jeder, der (nur) auf die redite achtet.
egal ob er einen fonds kauft, oder eine lebensversicherung abschliesst, der, oder, ......und fragt "was verdiene ich daran - und "nur" geld meint.

"iran" sehe ich als eher schlechtes beispiel für das "gegenmodell" ...... selbst wen es (wirtschaftlich) funktionieren würde - was ich bestreite - so sehe ich zumindest für mich auch andere dinge.
dinge, die vielleicht wichtiger sind als geld - zumindest für mich!

für mich ist der iran eher ein beispiel für die unterdrückung der elementaren bürger- und menschenrechte ....... ICH möchte dort nicht leben - unabhängig davon, wieviel geld ich dort verdienen könnte.
 
pressemitteilung unserer geschäftsfürung (von gestern):
...... "vorwürfe ..... die stimmung innerhalb der belegschaft bei der XXX seien schlecht, treffen nicht zu und bedürfen einer richtigstellung"

... "die geschäftsführung nimmt die sorgen der belegschaft in der aktuellen situation sehr ernst" .......
"die entscheidung zur umsetzung dieses programmes geschah im sinne aller mitarbeiter" ....... "
zumindest in meinem name möchte ich den ersten punkt kommentieren:

die stimmung ist nicht schlecht, sie ist "beschXXXXX" - und kampfbereit!
(meine meinung - auch auf basis der meinungsäusserungen des näheren und weiteren kollegenkreises)

ansonsten waren wir gestern auf dem "fest der solidarität" der IGM ...... im rahmen eines warnstreiks (12-17 uhr).
was für mich blieb - auch und gerade in erinnerung an das was ich früher erzählt bekam, aber nie glauben wollte:
günter wallraff.
den ich heute (leider!) für wichtiger halte als damals, als ich ihn für wichtig hielt.
ich finde nicht, das er nicht immer recht hat oder hatte - und ich fand auch nicht, das er gestern immer recht hatte - aber ich glaube, das er eine stimme ist, den diese republik braucht - leider!

auf der fahrt dorthin wurde ein brief von aloys lenz (cdu) an die firma verlesen - soweit es mich betrifft: eher "falsche partei"..... ABER:
ich muss sagen: wenn der brief ernstgemeint war, ist entweder er in der falschen partei - oder ich wähle eventuell die falsche partei(en) ...... auch und gerade, weil die spd in hanau den bürgermeister stellt - und sich nirgends (!) ernsthaft zum thema äussert!
und zu letzterem: pfui - unabhängig von der eigentlichen meinung!

ehrlich gesagt werde ich mich sogar bemühen, eine kopie des briefes zu bekommen ...... als beispiel für jemanden, der eine meinung hat - und rückgrat.

das "klassenkampf"-argument aus einem vorherigen post ziehe ich hiermit zurück ......
JA, ich sehe es inzwischen als "klassenkampf" - als kampf der klasse derer, die die gewinne erwirtschaften gegen die klasse der anderen, die sie abschöpfen und immer mehr erwarten.
(gegen "die, die einen angemessen teil der gewinne abschöpfen" habe ich nichts)
 
die stimmung ist nicht schlecht, sie ist "beschXXXXX" - und kampfbereit!

Glaubst Du, die Geschäftsführung hat das nicht mit einkalkuliert?

Erstmal gibt es keinen rechtlichen Anspruch auf einen Tarifvertrag, von daher ist die Geschäftsführung auf der sicheren Seite.

Dann ist die Frage: wie viele Leute sind in der Gewerkschaft?
Ich weiß nur, dass die Mitgliedszahlen generell rückläufig sind, also könnt Ihr überhaupt Druck aufbauen?

Wie reagieren Nicht Gewerkschaftler auf ne Aussperrung?

grusss kelle!
 
Wie reagieren Nicht Gewerkschaftler auf ne Aussperrung?
Mit einer Klage auf Lohnfortzahlung. Wieso sollte der Arbeitgeber aussperren? Um seinen Betrieb völlig lahmzulegen?

Arbeitgeber sperren aus, um die Kosten eines Streiks für die Gewerkschaft zu erhöhen. Mit einer Aussperrung von Nichtorganisierten erhöhen sie höchstens ihre eigenen Kosten und die ihrer Arbeitnehmer, die noch arbeitswillig sind.

Marty
 
@bierkelle:

hier im stammwerk knapp 1500 mitarbeiter, davon ca 1200-1250 tarifliche (der rest hat einzelverträge) ......
vor 3 monaten: von den gut 1200 tariflichen rund 850 in der gewerkschaft
aktuell: gut 1100 in der gewerkschaft

das vormaterial für die fertigungsstandorte im ausland kommt zum überwiegenden teil aus dem stammwerk (bevor du das fragst)

urabstimmung wurde heute beantragt, entscheidung des gewerkschaftsvorstands am kommenden montag (8.9.)

ich kenne einige ATs (ausser-tarifliche), die inzwischen in ihren arbeitsverträgen nachgesehen haben, ob ihnen die teilname an streiks einzelvertraglich untersagt ist...... ich rechne aber nicht damit, das eine nennenswerte anzahl mitstreiken würde bzw wird.

@marty:

so, wie sich für arbeitnehmer/gewerkschaften aus artikel 9 des grundgesetzes ein recht auf streik ableiten lässt, lässt sich daraus gleichfalls ein recht des arbeitgebers zu ausperrungen ableiten - als legitimes mittel das arbeitskampfes..... "gleiches recht für alle".

(eine ausperrung erhöht nicht die kosten für die gewerkschaft (zumindest nicht in diesem fall, da es nur um eine firma ginge - andere firmen werden nicht "hineingezogen"), sondern reduziert ggf die streik-kosten der firma für den fall, das die produktion stillgelegt wird ..... und erhöht den "externen druck" auf die gewerkschaft......
da die nichtorganisierten ausgesperrten arbeitnehmer weder lohn/gehalt (von der firma) noch streikgeld (von der gewerkschaft) bekommen - insbesondere, wenn man davon ausgeht, das sich die gewerkschaft (im gegensatz zum arbeitgeber) ihrer verantwortung bewusst ist.
 
Wer seine Arbeit niederlegt, um Druck auf den Arbeitgeber auszuüben, handelt nach § 253 StGB erpresserisch, hingegen nach Auffassung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) nicht pflichtwidrig, wenn er sich an einem Streik beteiligt, der von einer Gewerkschaft organisiert wird. Umgekehrt kann die Beteiligung an einem nicht von einer Gewerkschaft durchgeführten Streik Schadensersatzforderungen auslösen und/oder als Kündigungsgrund dienen. Allerdings haben Arbeitnehmer auch bei einem BAG-konformen Streik für den Zeitraum ihrer Beteiligung keinen Anspruch auf Lohn oder Gehalt. Gewerkschaftsmitglieder erhalten in dieser Zeit Streikgeld.

Der Streik ist nach dem Willen des Gesetzgebers als besonders schwerer Fall der Erpressung mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bedroht und von den Strafgerichten entsprechend abgeurteilt, RGSt 21, 114, siehe auch: strafrechtlicher Schutz der Vertragsfreiheit.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Streik#Allgemeines

Einfache Arbeitsniederlegung von einzelnen, unorganisierten Arbeitern und Angestellten ist Arbeitsverweigerung und erlaubt eine Fristlose.

GG schrieb:
(3) Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.

Bezieht sich nur auf Gewerkschaften... solange euer Arbeitgeber die Gewerkschaftsarbeit nicht behindert, kommt man mit Art 9GG (3) nicht weiter!
 
@darkkurt:

wenn die zitate der quellenpflege galten: danke.

wenn es um die aussertariflichen angestellten geht: wenn es einen streik gibt, wird es ein streik sein, zu dem die gewerkschaft aufruft.......

(abgesehen davon, das die ATs ggf vorher (z.b. auch vor der urabstimmung) in die gewerkschat eintreten könnten - zumindest die, die wollen)
 
(abgesehen davon, das die ATs ggf vorher (z.b. auch vor der urabstimmung) in die gewerkschat eintreten könnten - zumindest die, die wollen)

letzteres ist die sicherste Alternative. Die Gerichte sind sich im Allgemeinen nicht einig, wie mit Nicht-Gewerkschaftlern umgegangen wird (zumindest nach meiner Recherche...)
 
Mit einer Klage auf Lohnfortzahlung. Wieso sollte der Arbeitgeber aussperren? Um seinen Betrieb völlig lahmzulegen?

Du hast anscheinend wenig Plan von Streiks und Ausperrungen, aber ich helfe dir da gerne weiter.

Im Normallfall werden ja nicht einzelne Betriebe bestreikt sondern ganze Branchen. Die Gewerkschaften bestreiken aber nicht jeden Betrieb dieser Branche sondern nur die Schlüsselbtriebe. Das hat zur Folge, dass viele andere Betriebe wichtige Resourcen oder Vorpudukte nichtmehr erhalten. Diese Betriebe können dann auch nicht weiterproduzieren und dann sperren sie ihre Mitarbeiter aus, weil sie nicht Löhne und Gehälter zahlen wollen obwohl die Mitarbeiter nicht arbeiten (können).
 
Du hast anscheinend wenig Plan von Streiks und Ausperrungen, aber ich helfe dir da gerne weiter.

Im Normallfall werden ja nicht einzelne Betriebe bestreikt sondern ganze Branchen. Die Gewerkschaften bestreiken aber nicht jeden Betrieb dieser Branche sondern nur die Schlüsselbtriebe. Das hat zur Folge, dass viele andere Betriebe wichtige Resourcen oder Vorpudukte nichtmehr erhalten. Diese Betriebe können dann auch nicht weiterproduzieren und dann sperren sie ihre Mitarbeiter aus, weil sie nicht Löhne und Gehälter zahlen wollen obwohl die Mitarbeiter nicht arbeiten (können).

Alles gut und schön, in diesem Thread geht es aber um das Bestreiken von EINEM Betrieb... :ugly: Weil dieser betrieb aus der branchenweiten Tarifbindung AUSGESTIEGEN ist.
 
Du hast anscheinend wenig Plan von Streiks und Ausperrungen, aber ich helfe dir da gerne weiter.
Danke, ich kann das im Betriebsratsbüro auch nachlesen, wenn ich es nicht wüsste. :D

Im Normallfall werden ja nicht einzelne Betriebe bestreikt sondern ganze Branchen.
Und geht es in diesem Thread um den Normalfall? Beantworte die Frage und lies dann in dem Zusammenhang noch einmal meinen Beitrag. Danke.

Marty
 
Wieso sollte der Arbeitgeber aussperren? Um seinen Betrieb völlig lahmzulegen?

Ist sicherlich immer ne Situationsbezogene Entscheidung...

In jeder Firma gibt es Bereiche, bei denen ein Streik sehr schnell zu Terminverzügen/Produktionsausfällen kommt, und es gibt andere Bereiche, da dauert das Monate.

Sollte es einem Streik gelingen, mit 10% streikender Arbeitnehmer die Produktion lahm zu legen, dann sitzen die anderen 90% ohne Aufgabe rum.

In dem Fall würde eine Aussperrung richtig Geld sparen.

Oder auch in Fällen, wo die Produktion stark beeinträchtigt wird.

gruss kelle!
 
für die statistik:

es geht hier um EINE belegschaft gegen EINE firma - bzw eigentlich eine firma gegen eine belegschaft ...... es geht NICHT um auseinandersetzungen im rahmen des flächentarifvertrags.

wenn es einen streik gibt, streiken ALLE gewerkschaftsmitglieder in der firma (und ein überraschend hoher anteil der ausser-tariflichen mitarbeiter nimmt dann wohl für die dauer des streiks urlaub)



@ bierkelle:

ich würde bezweifeln, das es zulässig ist, nur einzelne abteilungen einer firma zu bestreiken - ist in diesem fall aber unerheblich:
eine gewerkschaft, eine firma, ein streik -wenn es streik geben sollten, dann streiken alle (organisierten) der firma.



und damit du was zu lachen hast:
(ich kenne es nur vom hörensagen aus der nachtschicht, also keine garantie, das es so 100%ig stimmt):

nachdem am montag verhandlungen für dienstag (9uhr) verabredet waren, hatte die geschäftsführung eine idee.....
sie haben um 18 uhr (montag) ein fax geschickt, in dem sie für 20 uhr (auch montag) verhandlungen angeboten haben ....... als um 20 uhr kein vertreter der gewerkschaft da war, haben sie gartenstühle und einen tisch ans werks-tor gestellt (und angeblich demonstrativ auf den stühlen gesessen) - inklusive einem schild "wo ist schild" (schild= bezirksleiter der gewerkschaft)..... als zeichen ihrer verhandlungsbereitschaft (nachdem der austritt aus dem tarif wie gesagt mit 2 monaten verspätung mitgeteilt wurde - und damals verhandlungen "in vier wochen" angeboten wurden)


die verhandlungen heute waren übrigens nach ca 1 stunde beendet ..... eigentlich wollte die gewerkschaft und der betriebsrat morgen darüber informieren - hat die geschäftsführung aber nicht genehmigt ..... so wie es aussieht, gibt es deswegen morgen einen kurz-warnstreik, auf dem die mitarbeiter informiert werden (die geschäftsführung hat ihre sicht der dinge alleine heute in form von zwei mitteilungen/aushängen und einer presse-info verbreitet)

zum verhalten der geschäftsführung kann ich nichts sagen - ich kenne es wie gesagt nur vom 'hören-sagen' ........ aber stimmt es eigentlich, das das deutsche wort "kindergarten" in den gebrauch anderer sprachen übernommen wurde?
 
ich würde bezweifeln, das es zulässig ist, nur einzelne abteilungen einer firma zu bestreiken - ist in diesem fall aber unerheblich:
eine gewerkschaft, eine firma, ein streik -wenn es streik geben sollten, dann streiken alle (organisierten) der firma.

Das erklär mal bitte dem unter Profilneurose leidenden Schell...

gruss kelle!
 
@bierkelle:

bin kein lockführer ...... und auch kein arzt, pilot, fluglotze, etc - ...... und mag keine sparten(tarif)verträge.


die geschichte mit den gartenstühlen stimmte übrigens wohl......

https://www.igmetall-hanaufulda.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=19
(link auf pdf (auf der zweiten seite das bild links unten: sitzend: ceo (chef-chef), stehend: coo (chef und chef-chef-vertreter))



nach aktuellem zeitplan beginnt die urabstimmung am montag abend .....

so, wie ich unseren geschäftsführer einschätze, wir er (frühestens!) 2 minute vor beginn der urabstimmung einlenken .... wenn überhaupt - und damit der firma (noch mehr) schaden.

aber ich hoffe er tut wenigstens das - im interesse der firma ..... egal welche interessen er letztendlich verfolgt.


die "aktion gartenstuhl" hat mir allerdings SEHR zu denken gegeben - es spricht für "verletzten (kindlichen) stolz" und "(über?)grosses ego" ......


soweit ich es beurteilen kann, läuft die meinung seitens der belegschaft massiv in richtung "streik" ..... und "aktion gartenstuhl" hat eher die position der gewerkschaft & belegschaft gestärkt und "das ergebnis der anstehenden urabstimmung abgesichert" .....
(und hat (wiedermal) mein bild von unserer cfo weiter beeinflusst ...... vor einem halben jahr, hätte ich sie als "schlimmsten fehler" genannt - aktuell ist sie auf platz 3 wenn es nur um die GF geht (und wenn die ebene darunter mitzählt, müsste ich nachrechenn, ob ich sie diesbezüglich überhaupt noch in den "top 10" hätte")



ein paar tage streik - zur not auch eine woche oder zwei oder drei - wird die firma ggf aushalten ...... aber was ist dann?

MIR ist es nicht egal..... unserer cfo glaube ich (inzwischen), das es ihr auch nicht vollkommen egal ist ....... aber bei unserem ceo und coo denke ich - nein, das (das sage ich lieber nicht)


das dumme ist, das inzwischen (fast überall) "die falschen leute oben sind" - und "die" nur die hochkommen lassen, die "auch so sind" ..... und das es viele jahre dauern wird, dies zu ändern - wenn es überhaupt möglich ist.
(betrifft mich nicht im sinne von "hochkommen", bevor es missverstanden wird: ich bin "indianer" - und will kein "häuptling" sein - ich habe andere prioritäten im leben)




renimder an mich selbst:

samstag nachmittag "fest der solidarität" vor dem werkstor

1) jedem klamm-user der ggf vorbeikommt eine bratwurst und ein getränk spendieren
2) vorher zum friseur gehen (dringend!)
3) erkundigen, was heutzutage als "bewerbung" (anderswo) erwartet wird
 
Ich wünsche viel Erfolg. Lasst es den Arbeitgebern nicht durchgehen, durch Tarifflucht Arbeitsnehmer gegeneinander auszuspielen. Dieses Verhalten grenzt an Kasperletheater, manchmal frage ich mich, wie solche Leute es geschafft haben, in die obersten Etagen unserer Unternehmen zu kommen.

Marty
 
@marty:

weil WIR es zugelassen haben ..... sei es aus dummheit, naivität oder profitgier!


und mit "wir" meine ich jeden, der irgendwo geld anlegt und primär auf die rendite achtet ... sei es via fonds, lebensversicherung, konto ......


und JA: ich habe früher auch auf die rendite geachtet - so gesehen müsste ich unserem geschäftsführer eigentlich "dankbar" sein ...... dafür, das er mir die augen geöffnet hat - für das, was falsch ist an diesem system - bzw für die auswüchse / missbildungen des systems......dafür,ich heute sehe das mein vater und mein großvater recht hatten, als sie mir sagten "du kannst ihnen nicht trauen" - und ich unrecht hatte, als ich antwortete "so ist es heute nicht mehr"
 
Lasst es den Arbeitgebern nicht durchgehen, durch Tarifflucht Arbeitsnehmer gegeneinander auszuspielen.

Ich frage mich, warum Tarifflucht per se als negativ angesehen wird.

Sicherlich gibt ein Tarifvertrag für beide Seiten Sicherheiten, aber die kann man auch durch einen Vertrag zwischen Firmenleitung und Betriebsrat erzielen.

Bestes Beispiel ist doch da SAP, wo sich die IG Metall die Zähne dran ausbeißt um reinzukommen, es aber den Arbeitnehmern auch ohne IG Metall hervorragend geht.

Oder etwas Grundsätzliches...
Ein Tarifvertrag ist ja schlussendlich ein Kompromiss zwischen den beteiligten Parteien, wobei die beteiligten Parteien erstmal intern einen Kompromiss finden mussten.

So, jetzt folgende Situation:
Firma A und Firma B stehen im direkten Konkurrenzkampf.
Beides Tarifpartner.
So, Firma A schickt die Mitarbeiter für durchschnittlich 5.000 € im Jahr zur Weiterbildung, Firma B nur alle drei Jahre.
Gibt es eine Tariferhöhung, müssen beide Firmen gleich viel zahlen, obwohl Firma A deutlich mehr Geld in den Mitarbeiter investiert.
Was wiederum zu einer Wettbewerbsverzerrung zu Lasten des arbeitnehmerfreundlichen Arbeitgebers geht.

Ähnliches gilt für Firmen, die kontinuierlich Personal aufbauen und damit mehr Kosten haben, im Gegensatz zu Firmen, die auf Leiharbeit oder so zurückgreifen.

Oder man schaue sich die grob unterschiedlichen Margen in den Bereichen der M&E Industrie an.
Die Firma fährt 20% Gewinn, die IG Metall handelt 5% mehr raus, die Arbeitnehmer fühlen sich verarscht.
Die andere Firma kämpft um die schwarze Null, die IG Metall verlangt 5% mehr und alle Bemühungen des letzten Jahres für ne schwarze Null sind dahin.

Es gibt also mehr als genug Potential für beide Seiten in einer dezentralen Lösung, die für beide positiv verlaufen können.

gruss kelle!