Bundesrat billigt Reformgesetz für Lebensversicherungen

Und du wagst ne gesicherte Prognose wie lange das so sein wird? Und dass die Versicherer diesen Zeitraum problemlos überleben wenn sie weitermachen wie bisher?

Ja ich kann zu 100 Prozent sicher sagen, das die Versicherer diese Phase ohne großere Probleme überleben werden...:p

Ich hoffe du bist nicht selbstständig oder für einen betriebswirtschaftlichen Bereich eines Unternehmens zuständig.

Lass mal lieber deine dumm/arogante Art du Nase, ich habe seit 2003 ein Gewerbe und ich habe garantiert keine Angst pleite zu gehen,weil ich Gewinne ausweise. Eher im Gegenteil ich hätte Angst pleite zu gehen, wenn ich Verluste, wie Schlecker oder Praktiker einfahren würde....


Und weil ein Unternehmen HEUTE noch Gewinne ausweist, können dort niemals 5 Jahre rote Zahlen folgen?

Und weil ein Konzern heute und die letzten 40 Jahre Gewinne ausgewiesen hat, werden garantiert rote Zahlen folgen? Was für ein Schwachsinn, eine ganz dumme Logik,dümmer geht es schon gar nicht mehr.

Es könnten rote Zahlen folgen keine Frage, aber viel warscheinlicher ist es, das diese eben nicht folgen werden...Und wenn wirklich der unwahrscheinliche Fall mal eintreten würde könnte man immer noch handeln wenn man wollte und zwar dann ausschlieslich für die betroffene Gesellschaft und nicht für die ganze Branche....;)

Achso ich schau gleich nochmal genauer, aber alle die von dir auggezählten Konzerne haben mindestens 2 Jahre oder mehr Verluste ausgewiesen....

edit:

Nokia mindestens 3 Jahre
Loewe ist ja soweit ich weis von einem Investor gerettet wurden hat aber auch seit 2005 immer wieder Verluste ausgewiesen
Kodak hat ganz lange Verluste eingefahren (ausgewiesen mindestens von 2008 bis 2011), die haben einfach die digitale Fotographie verschlafen...

Bei jedem dieser Unternehmen konnte man (aufgrund der Verlustausweisungen) zumindest damit rechnen das eine Pleite naht/nahen könnte...Bei der Allianz oder anderen Versicherungskonzern ist es beim besten Willen nicht zusehen. Mir ist auch kein deutscher Versicherungskonzern bekannt der nach 1945 pleite gegangen ist....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ich kann die 100 PÜrozent sicher sagen das die Versicherer diese Phase ohne Probleme überleben werden...:p
Respekt. Wird man nur nie prüfen können da ja bereits jetzt Maßnahmen ergriffen bzw. Einfluss genommen wird.

ich habe seit 2003 ein Gewerbe
Irgendwie ahnte ich das.

Und weil ein Konzern heute und die letzten 40 Jahre Gewinne ausgewiesen hat, werden garantiert rote Zahlen folgen?
Hat nie jemand gesagt. Dass eine lang anhaltende Niedrigzinsphase für Lebensversicherer schädlich sein kann und dementsprechend Maßnahmen ergriffen werden sollten siehst du aber schon ein? Vorausgesetzt es gäbe eine langanhaltende Niedrigzinsphase; ich weiß, die gibt es ja aber nicht, siehe weiter oben im Thread.

Es könnten rote Zahlen folgen keine Frage, aber viel warscheinlicher ist es, das diese eben nicht folgen werden...
Warum ist das wahrscheinlicher? "War bisher immer so"? Dann siehe wieder Schlecker, Praktiker, Nokia etc.

Und wenn wirklich der unwahrscheinliche Fall mal eintreten würde könnte man immer noch handeln wenn man wollte....;)
Handeln wenn es zu spät ist also? Spricht da der seit 11 Jahren tätige Unternehmer? Wie bei Lehmann und Co. z.B.? Hat super funktioniert. Und die ganzen Rettungsaktionen der Regierung(en) haben richtig guten Anklang gefunden bei der gesamten Bevölkerung.

Achso ich schau gleich nochmal genauer, aber alle die von dir auggezählten Konzerne haben mindestens 2 Jahre oder mehr Verluste ausgewiesen....
Und? Völlig normal für Unternehmen in Schieflage. Wo sie aber Jahr und für Jahr
Gewinne ausgewiesen haben, teilweise Marktführer waren, konnten sich viele eben nicht vorstellen dass so eine Schieflage mal kommen könnte, ebenso wie du es dir nicht bei Versicherern vorstellen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lebensversicherungen schmilzen dahin.

Für einige Menschen vermag es also sinnvoll sein, über ihre Lebensversicherungen möglicherweise zu liquidieren und sich stattdessen dann doch anderen Anlageklassen zuzuwenden (z. B. den Aktien und Gold/Silber).

Ich kann sowieso nicht verstehen, wieso Menschen so eine Lebensversicherung abschließen? :roll:

Zu rechtfertigen wäre im Falle der Beleihung eines Hauses ja eine Risikolebensversicherung zur Sicherung des Darlehens im Sterbefall aber wer zum Geier schließt bitte eine Kapitallebensversicherung in diesen Zeiten ab?
 
Respekt. Wird man nur nie prüfen können da ja bereits jetzt Maßnahmen ergriffen bzw. Einfluss genommen wird.

Tja Pesch gehabt, das man eingreift ohne das eine Notwendigkeit vorliegt. Aber man wird es doch sagen können, da das Bundesverfassungsgericht das Gesetz wieder kippt :p

Hat nie jemand gesagt.


Warum ist das wahrscheinlicher? "War bisher immer so"? Dann siehe wieder Schlecker, Praktiker, Nokia etc.

Nö eben nicht, die haben über mehrere Jahre Verluste deutlich ausgewiesen und wenn man gewollt hätte, hätten alle diese Konzerne gerettet werden können...

Handeln wenn es zu spät ist also?

Nicht wenn es zu spät ist, sondern wenn es notwendig ist, das ist es aber im Moment nicht. Aber wenn du so willst, sollten wir vorbereitend Rettungsfonds für alle Autobauer, Möbelhäuser, Stahlwerke einführen weil die könnten evt. auch irgenwann mal Pleite gehen....

Und? Völlig normal für Unternehmen in Schieflage. Wo sie aber Jahr und für Jahr
Gewinne ausgewiesen haben, teilweise Marktführer waren, konnten sich viele eben nicht vorstellen dass so eine Schieflage mal kommen könnte, ebenso wie du es dir nicht bei Versicherern vorstellen kannst.

Auch hier nochmal,damit es verstehst. der Unterschied zu diesen Konzeren ist, das die in Schieflage waren, aber eben unsere Versicherungsbranche ist es nichteinmal ansatzweise...


Ach weiste was du hast Recht : arme Versicherungskonzerne die kurz vor der Pleite stehen, das sogar der Staat per Gesetz eingreifen muß. Ich würde bei Geselschaften die kurz vor dem aus stehen keine Lebensversicherung mehr abschliesen und scheinbar sind das ja alle deutschen Versicherungskonzerne. :p
 
Aber man wird es doch sagen können, da das Bundesverfassungsgericht das Gesetz wieder kippt :p
Abwarten.

Nö eben nicht, die haben über mehrere Jahre Verluste deutlich ausgewiesen und wenn man gewollt hätte, hätten alle diese Konzerne gerettet werden können...
Man kann nicht jedes Unternehmen retten geschweige denn brauchen. Vermutlich wollten die Beteiligten also all diese Beispiele nicht retten.


Nicht wenn es zu spät ist, sondern wenn es notwendig ist, das ist es aber im Moment nicht.
Wenn Krisen (egal ob Erfolgs- oder bereits Liquiditätskrise) eintroffen sind IST es bereits zu spät. Und wenn man den Zeitpunkt zum Eingreifen an der Bilanz oder der GuV fest machen will handelt man viel viel viel zu spät.
Aber wenn du so willst, sollten wir vorbereitend Rettungsfonds für alle Autobauer, Möbelhäuser, Stahlwerke einführen weil die könnten evt. auch irgenwann mal Pleite gehen....
Wenn deutliche Krisenherde zu erkennen sind wird das ja sogar getan, nicht grade in Form von Fonds aber z.B. in Vergünstigungen, Subventionen, künstlicher Nachfrage etc. Je nach Gewicht und Zukunftsperspektive (langfristig) der Branche. Im Übrigen ist der Tod eines Möbelhauses für keinen bzw. sehr wenige Verbraucher/Kunden ein Problem. Das Kippen von Finanzdienstleistern leider schon.

Auch hier nochmal,damit es verstehst. der Unterschied zu diesen Konzeren ist, das die in Schieflage waren, aber eben unsere Versicherungsbranche ist es nichteinmal ansatzweise...
Nene sind sie nicht und können sie auch nie kommen bei der jetzigen Perspektive. Sie müssen zwar Garantieverzinsungen um die 3% für Altverträge aufbringen und können nur auf der Gegenseite bald nur noch 1%-2% erwirtschaften und müssen auch noch irgendwie ihre Kosten decken aber hey ... dort wird sich niemals ein Problem auftun ... wie kommen die da nur alle drauf :ugly: Letztes Jahr gabs schließlich 6 Mrd Überschuß - läuft bei denen!


Ich würde bei Geselschaften die kurz vor dem aus stehen keine Lebensversicherung mehr abschliesen und scheinbar sind das ja alle deutschen Versicherungskonzerne. :p
Ich hab die Botschaft schon verstanden "Die sind doch reich, die haben Mrd. Sollen mal gefälligst schön die Kohle raushauen!" :yawn: Etwas nachzuvollziehen was einem selbst (oder einem großen Teil der Allgemeinheit) nicht schmeckt wäre auch zu objektiv.
 
Nicht wenn es zu spät ist, sondern wenn es notwendig ist
Und dass die großen Versicherer seit letztem Jahr Produkte ohne Garantiezins mit geringeren Risikokapitalanforderungen anbieten, oder die Württembergische Lebensversicherung AG (einzig dazu verpflichtet) eine Ausschüttungssperre verkündet, könnte kein Zeichen für die Notwendigkeit sein?

Man muss ja auch nicht direkt Verluste einfahren um zu erkennen, dass sich das Umfeld verändert, die Verpflichtungen zukünftig zu groß werden oder die Einnahmen/Rücklagen sinken und Anpassungen vorgenommen werden müssen, damit eine Schieflage/ein Verlust gar nicht erst eintritt.
Wer Verluste realisiert, hat schon lange vorher etwas falsch gemacht bzw. nicht reagiert.

Als Kodak die Weichenstellung für digitale Fotographie verschlafen hat, haben sie vermutlich auch noch keine Verluste eingefahren. Vielleicht müssen die Weichen gestellt werden, um eben die Niedrigzinsphase nicht zu verschlafen.
 
Und dass die großen Versicherer seit letztem Jahr Produkte ohne Garantiezins mit geringeren Risikokapitalanforderungen anbieten, oder die Württembergische Lebensversicherung AG (einzig dazu verpflichtet) eine Ausschüttungssperre verkündet, könnte kein Zeichen für die Notwendigkeit sein?

Man muss ja auch nicht direkt Verluste einfahren um zu erkennen, dass sich das Umfeld verändert, die Verpflichtungen zukünftig zu groß werden oder die Einnahmen/Rücklagen sinken und Anpassungen vorgenommen werden müssen, damit eine Schieflage/ein Verlust gar nicht erst eintritt.
Wer Verluste realisiert, hat schon lange vorher etwas falsch gemacht bzw. nicht reagiert.

Als Kodak die Weichenstellung für digitale Fotographie verschlafen hat, haben sie vermutlich auch noch keine Verluste eingefahren. Vielleicht müssen die Weichen gestellt werden, um eben die Niedrigzinsphase nicht zu verschlafen.

Wozu dient denn die kapitalbildende Lebensversicherung, wenn sie über die Jahre nur das Geld vernichtet und den Aktionären gute Dividende ausschüttet? Nochmal: sie war als Solidargemeinschaft angelegt worden, damit die Kleinsparer gute Preise am Kapitalmarkt beim Kaufen von Finanzprodukten bekommen und damit -für später- ihr sauer verdientes Geld vermehren konnten...davon ist nichts mehr geblieben, also brauchen wir es auch nicht mehr
 
Wozu dient denn die kapitalbildende Lebensversicherung, wenn sie über die Jahre nur das Geld vernichtet und den Aktionären gute Dividende ausschüttet?
Frag das die Leute, die solche Versicherungen abschließen.
sie war als Solidargemeinschaft angelegt worden, damit die Kleinsparer gute Preise am Kapitalmarkt beim Kaufen von Finanzprodukten bekommen und damit -für später- ihr sauer verdientes Geld vermehren konnten...
Abzüglich Provision und Verwaltungskosten versteht sich. War der "Preis" jemals "gut"? :LOL:
 
Es geht um stille Bewertungsreserven bei festverzinslichen Wertpapieren und du redest was von der Berechnung von Zinseszins? DAS kann man wohl eher als "Fakten zerreißen" bezeichnen.
Es geht doch dabei um alle Bewertungsreserven, oder nicht? Investiert die Versicherung mein Geld in Immobilien, die im Wert steigen, wieso sollte ich nicht einen Teil dieser Wertsteiegerung erhalten? Bisher war es gesetzliche Regelung, dass ich zumindest 50% davon bekomme. Jetzt bekomme ich nichts mehr.

Die Immobilien, die Versicherer vor 20 Jahren gekauft haben, sind heute deutlich mehr wert. Und die Versicherung muss mir von diesem Mehrwert jetzt nichts mehr abgeben. Anleihen, die vor 10 Jahren gekauft wurden, sind heute ebenfalls mehr wert, profitieren werden aber nur die Aktionäre der Versicherungen, nicht die Versicherten.

Und naturschoen hat doch völlig Recht, wenn er sagt, dass damit zum Teil kurz vor Ablauf in bestehende Verträge eingegriffen wird. Diese Beteiligung bestand als Grundlage bei Vertragsschluss und wird heute gestrichen, ohne das der Versicherte daraus Rechte bekommt.

Marty
 
Die Immobilien, die Versicherer vor 20 Jahren gekauft haben, sind heute deutlich mehr wert. Und die Versicherung muss mir von diesem Mehrwert jetzt nichts mehr abgeben.
Jein. In Niedrigzinsphasen steigen natürlich die Marktwerte von alten, noch hoch verzinsten Wertpapieren mit Restlaufzeit, sowie Sachwerte. Aber das sind doch nur Buchgewinne. Steigen die Zinsen, dann verfallen diese Buchgewinne wieder. Es ist doch klar, dass man diese Buchgewinne nicht einfach ausschütten kann, wenn sie, entgegen der normalen langfristigen Wertsteigerung, temporär außergewöhnlich hoch sind.

Die Idee der Beteiligung an den stillen Reserven unterstellt eben, dass sich gewisse Werte langfristig natürlich entwickeln und dann auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit realisiert werden können, sodass du quasi anteilsmäßig vorab schonmal daran beteiligt wirst, falls dein Vertrag vor der Realisierung endet.

An tatsächlich realisierten Gewinnen ist der Versicherungsnehmer über die Überschussbeteiligung natürlich weiterhin beteiligt. D.h.: Verkauft der Versicherer jetzt ein hoch bewertetes Wertpapier/Grundstück, fließt es natürlich teilweise mit in die Gesamtverzinsung und ist damit temporär auch außergewöhnlich hoch.

Man kann halt nicht in einem Thread über die Überhitzung des Immobilienmarktes in Großstädten reden und im anderen schonmal die Ausschüttung von Buchgewinnen daraus fordern. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Jein. In Niedrigzinsphasen steigen natürlich die Marktwerte von alten, noch hoch verzinsten Wertpapieren mit Restlaufzeit, sowie Sachwerte. Aber das sind doch nur Buchgewinne. Steigen die Zinsen, dann verfallen diese Buchgewinne wieder. Es ist doch klar, dass man diese Buchgewinne nicht einfach ausschütten kann, wenn sie, entgegen der normalen langfristigen Wertsteigerung, temporär außergewöhnlich hoch sind.
Dann sollten die Versicherer darüber nachdenken, diese Überhitzung zu nutzen, die Gewinne realisieren und später, wenn die Preise wieder auf Normalniveau sind, günstiger wieder zu kaufen.

Man kann halt nicht in einem Thread über die Überhitzung des Immobilienmarktes in Großstädten reden und im anderen schonmal die Ausschüttung von Buchgewinnen daraus fordern. ;)

Meine Mutter hat 1967 ein Haus gekauft für 100.000 DM inkl. aller Kosten. Zeitgleich hat sie auch eine Lebensversicherung abgeschlossen, die hat vielleicht (Hypothese) auch so ein Haus gekauft. Heute ist das Haus 150.000 Euro wert, vor ein paar Jahren (vor der enormen Nachfrage) waren es immerhin 130.000.

Das Haus stünde bei einer Versicherung aber mit einem Anschaffungswert von 100.000 DM, nach Abschreibungen mit einem Wert nahe 0 (50 Jahre linear abgeschrieben) und einer stillen Reserve von knapp 130.000 Euro. Oder sehe ich da was falsch?

Und wenn eine Versicherung Anleihen kauft zum Kurs von 100, die stehen 10 Jahre später bei 140, dann steht das Geld doch den Versicherten zu und nicht den Aktionären. Immerhin wurde deren Geld investiert. Um diese Überhitzung abzumildern gab es ja bisher das Gesetz, dass nur die Hälfte ausgezahlt werden muss.

Aber was hindert denn die Versicherung, um das Risiko des Wertverlusts nach einer Auszahlung zu reduzieren, die Anleihe auch tatsächlich zu verkaufen? Was passiert, wenn sie die nächstes Jahr für 150 verkauft? Dann hat meine Mutter da auch nichts mehr von, wenn ihr Vertrag heute ausgezahlt wurde.

Der Garantiezins ist ja eine "Mindestverzinsung", nicht eine fixe Verzinsung.

Marty
PS: Meine Meinung ist grundsätzlich, das Kapitalgebundene Versicherungen Blödsinn sind, Geldanlage und Absicherung bündelt man nicht.
 
Es geht doch dabei um alle Bewertungsreserven, oder nicht? Investiert die Versicherung mein Geld in Immobilien, die im Wert steigen, wieso sollte ich nicht einen Teil dieser Wertsteiegerung erhalten? Bisher war es gesetzliche Regelung, dass ich zumindest 50% davon bekomme. Jetzt bekomme ich nichts mehr.

Es geht nicht um alle Bewertungsreserven, laut Artikel oben geht es um die Bewertungsreserven der festverzinslichen Wertpapiere und das sind die Einzigen, die nicht manipulierbar waren und jetzt einfach gestrichen werden... Bisher ist die gesetzliche Regelung bei Immobilien, dass der Buchwert als Bewertungsgrundlage dient, als nach 30 jahren bleibt 1 € für den Sparer, dieses Buchwertprinzip gibt es allerdings nur in Deutschland.
Bei der Clerical Medical hat ein deutsches Gericht entschieden, dass die versprochenen Wertsteigerungen bezahlt werden müssen, auch wenn sie nicht erreicht wurden und das ist eine Gesellschaft aus GB (ich glaube aus Schottland, bin ich aber nicht sicher).

Die Immobilien, die Versicherer vor 20 Jahren gekauft haben, sind heute deutlich mehr wert. Und die Versicherung muss mir von diesem Mehrwert jetzt nichts mehr abgeben. Anleihen, die vor 10 Jahren gekauft wurden, sind heute ebenfalls mehr wert, profitieren werden aber nur die Aktionäre der Versicherungen, nicht die Versicherten.

Wenn die Immobilien verkauft werden, dann muss der erzielte Betrag mit angerechnet werden, gleiches bei Wertpapieren, aber sonst gilt das Buchwertprinzip bzw. das Niederstwertprinzip (bei Wertpapieren), da profitieren die Kleinsparer eben nicht von den Kursen oder Wertsteigerungen, das bleibt der Gesellschaft bzw. den Aktionären...

Und naturschoen hat doch völlig Recht, wenn er sagt, dass damit zum Teil kurz vor Ablauf in bestehende Verträge eingegriffen wird. Diese Beteiligung bestand als Grundlage bei Vertragsschluss und wird heute gestrichen, ohne das der Versicherte daraus Rechte bekommt.

Marty

Was mich an dem aktuellen Beschluss so ärgert, in meinem Umfeld ist der eine und andre Betroffene. Die eine Frau zahlt seit sie 14 Jahre alt war in ihre LV ein, seit der Zeit hat sie schwer gearbeitet für ihr Geld. Jetzt wird sie 85 Jahre alt und sollte nächsten Monat die Auszahlung bekommen und gerade jetzt greift Staat der Frau wieder in den Sparstrumpf, da ist sie doppelt gestraft - als der ursprüngliche Vertrag ablief wollte sie eine Umwandlung in einen Vertrag, der monatlich was auszahlt, leider hat ihr der Vertreter 2 Neuverträge untergeschoben, in einen wurden die "alten" Rückkaufswerte eingezahlt, der wird dann jetzt ausbezahlt, in den andren zahlt sie weiter - für beide zahlt sie monatlich um die 200€, anstatt eine Zusatzrente zu bekommen. Kleinlaut hat sie vor ca. 8 Monaten gesagt, wahrscheinlich hätte die Gesellschaft nicht so viel gehabt, ihr diese Summe auszubezahlen und sie wollte ja nicht, dass die Versicherung pleite geht...ich hätte es damals der Bafin melden sollen, aber die Kinder haben sich da aufgeregt, ich solle mich raushalten, jetzt ärgere ich mich, dass ich es gelassen habe, jetzt wird sie schon wieder betrogen....
Und das ist ja das Schlimme, es betrifft alles Menschen, die sich in ihrem Alter nicht streiten wollen oder können, 60 Jahre und älter, ich hoffe, es gibt Anwälte, die vor das Verfassungsgericht ziehen und sich im Namen der Menschen wehren...
 
Jein. In Niedrigzinsphasen steigen natürlich die Marktwerte von alten, noch hoch verzinsten Wertpapieren mit Restlaufzeit, sowie Sachwerte. Aber das sind doch nur Buchgewinne. Steigen die Zinsen, dann verfallen diese Buchgewinne wieder. Es ist doch klar, dass man diese Buchgewinne nicht einfach ausschütten kann, wenn sie, entgegen der normalen langfristigen Wertsteigerung, temporär außergewöhnlich hoch sind.
Diese Gewinne sind nicht außergewöhnlich hoch, sondern das Zinsniveau ist außergewöhnlich niedrig. Vermutlich sind diese Gewinne eh niedriger als bei Vertragsabschluss gedacht.

PS: Meine Meinung ist grundsätzlich, das Kapitalgebundene Versicherungen Blödsinn sind, Geldanlage und Absicherung bündelt man nicht.
Da geb ich Dir Recht, aber die Regierung will dieses Modell ja unbedingt haben. Tatsächlich besteht hier ein noch grösseres Risiko als bei Zertifikaten, weil man seine ganze Absicherung auf nur einen Handelspartner stützt und wenn der pleite geht ist die ganze Absicherung weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann sollten die Versicherer darüber nachdenken, diese Überhitzung zu nutzen, die Gewinne realisieren und später, wenn die Preise wieder auf Normalniveau sind, günstiger wieder zu kaufen.
Tun sie ja auch ständig. Versicherer sind ja auch nicht doof. Aber es muss auch nicht zwangsläufig besser sein ein Wertpapier zu einem "guten Marktpreis" zu verkaufen, als einfach die Verzinsung und Auszahlung am Ende der Laufzeit mitzunehmen. Besonders wenn man den Erlös unmittelbar schlechter reinvestieren müsste (sei es vom Zinssatz oder von der Bonität).


Meine Mutter hat 1967 ein Haus gekauft für 100.000 DM inkl. aller Kosten. Zeitgleich hat sie auch eine Lebensversicherung abgeschlossen, die hat vielleicht (Hypothese) auch so ein Haus gekauft. Heute ist das Haus 150.000 Euro wert, vor ein paar Jahren (vor der enormen Nachfrage) waren es immerhin 130.000.

Das Haus stünde bei einer Versicherung aber mit einem Anschaffungswert von 100.000 DM, nach Abschreibungen mit einem Wert nahe 0 (50 Jahre linear abgeschrieben) und einer stillen Reserve von knapp 130.000 Euro. Oder sehe ich da was falsch?
Ja, interessanter Einwurf. Auch wenn Aktien und Immobilien jetzt erstmal nicht von der Regelung betroffen zu sein scheinen, kann das ja noch kommen.
Ich finde auch da kommt es auf die Praxis bzw. Sichtweise an. Auch Gebäude steigen nicht unendlich im Marktwert. Irgendwann muss es abgerissen werden. Man müsste also statt dem aktuellen Marktwert eher den zu erwartenden Verkaufswert ansetzen, oder? Hier kommt es ein bisschen auf die Praxis an wie lange Versicherer Immobilien typischerweise behalten. Würden sie Gebäude bis zum Ende ihrer Lebensdauer behalten wäre der zu erwartende Verkaufswert 0 - Abrisskosten. Dann kann man nicht einfach mittendrin 80.000€ ausschütten.
Anderes extrem: Die Versicherer behalten Gebäude typischerweise nur wenige Jahre. Dann ist die Sichtweise zu statisch, weil ständig Gebäude ge- und verkauft würden. Dann wäre es Blödsinn zu sagen: "aber das eine Haus da hinten, von dem kriege ich auch noch 0,43€ Einmalzahlung." Auch wenn es vielleicht technisch richtig wäre.

Und wenn eine Versicherung Anleihen kauft zum Kurs von 100, die stehen 10 Jahre später bei 140, dann steht das Geld doch den Versicherten zu und nicht den Aktionären. Immerhin wurde deren Geld investiert.
Warum steht die denn bei 140? Wenn die jeder haben will, ist es vielleicht auch besser die zu behalten, oder? ;)
Aber was hindert denn die Versicherung, um das Risiko des Wertverlusts nach einer Auszahlung zu reduzieren, die Anleihe auch tatsächlich zu verkaufen? Was passiert, wenn sie die nächstes Jahr für 150 verkauft? Dann hat meine Mutter da auch nichts mehr von, wenn ihr Vertrag heute ausgezahlt wurde.
Nochmal, das ist imo zu statisch gedacht. Dafür hat deine Mutter vielleicht 1968, 1969 und 1970 von dem Verkauf von Anleihen profitiert, die eigentlich einem anderen hätten zustehen müssen.

Marty
PS: Meine Meinung ist grundsätzlich, das Kapitalgebundene Versicherungen Blödsinn sind, Geldanlage und Absicherung bündelt man nicht.
:yes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es muss auch nicht zwangsläufig besser sein ein Wertpapier zu einem "guten Marktpreis" zu verkaufen, als einfach die Verzinsung und Auszahlung am Ende der Laufzeit mitzunehmen. Besonders wnn man den Erlös unmittelbar schlechter reinvestieren müsste.
Das ist bei Anleihen eine simple Sache: Gleiches Risiko, gleiche Restlaufzeit ergibt identische Rendite. Ob jetzt der Kurs bei 135 und der Zins bei 8% steht, oder der Zins bei 1% und der Kurs bei 100.

Ich finde auch da kommt es auf die Praxis bzw. Sichtweise an. Auch Gebäude steigen nicht nendlich im Marktwert. Irgendwann muss es abgerissen werden.
Wenn man es instandhält, dann nicht. Dafür geht ja ein Teile der Einnahmen (Miete) drauf. Häuser halten dann unendlich.

Warum steht die denn bei 140? Wenn die jeder haben will, ist es vielleicht auch besser die zu behalten, oder? ;)
Die steht so hoch, weil das Zinsniveau so niedrig ist. Das ist ein Gesamtergebnis der hohen Nachfrage nach allen Anleihen, egal ob 8% oder 1%

Marty