Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

„Das Victory-Zeichen“:
Wenn man im Sport, im Wahlkampf, … einen Gegner besiegt hat hebt man den Zeigefinger und den Mittelfinger zu einem „V“ für Victotry (Sieg) hoch.

Kaum einer weiß, woher dieses Zeichen kommt. Viele glauben, daß es von Winston Churchill nach dem Sieg über das "dritte Reich" kommt – die wohl bekanntesten Fotos mit dem Victory-Zeichen. Aber diese Zeichen ist wesentlich älter:
Im Hundertjährigen Krieg (1337-1453) kämpfte England wegen der Besitztümer auf dem französischen Gebieten gegen Frankreich. Wohl die bekannteste Figur war Jeanne d’Arc - die „Jungfrau von Orléans“.
„Azincourt“:
Die bekannteste Schlacht war die „Schlacht von Azincourt (25.10.1415). Hier trafen die britischen Truppen, die in der Minderheit waren, auf die französischen Streitkräfte. Auf Seite der Briten waren zwischen 6.000 und 9.000 Männer – die Franzosen zwischen 14.000 und 36.000 Männer! Das Schlachtfeld war eine zu beiden Seiten eingeengt, so dass eine Aufstellung der Truppen in Formationen mehr als schwierig war. Die britischen Truppen bestanden aus nur wenig adeligen Rittern - die meisten Soldaten waren bürgerliche „Langbogenschützen“. Die französischen Streitkräfte hingegen bestanden vor allem aus hochgestellten adeligen Rittern. Aus der sicheren Ferne schossen die Briten auf die angreifenden Franzosen. Als die Schlacht begann regneten die britischen Pfeile in solchen Mengen auf die Franzosen, dass die Zahl schnell sank. Für die Franzosen hingegen lief alles schief: Ohne eine Formation bilden zu können konnte sich der Vorteil der Reiterei nicht bilden. Im Gegenteil: Der vom Regen aufgeweichte Boden wurde die die Hufe der zahllosen Pferde so bearbeitet, dass die Pferde schnell steckenblieben. Schnell war die Schlacht für die überheblichen Franzosen verloren (Das „Beste, was Frankreich zu bieten hatte“, der „Hochadel“ gegen den britischen „Pöbel“). Auf Seiten der Engländer fielen 400 Soldaten (darunter der Herzog von York) – auf Seite der Franzosen rund 8.000 Gefallene, darunter der Oberbefehlshaber von Frankreich, drei Herzöge, 90 Edelleute und über 1.500 Ritter. Die Führungsschicht Frankreichs war im Prinzip ausgelöscht.
„Der Langbogen“:
Der „Langbogen war die „Geheimwaffe“ der Briten. Dieser Bogen schoß die Pfeile weiter als jeder andere Bogen – und durchschlug (im Gegensatz zu „normalen Bögen“) so ziemlich jede Rüstung. Der Bogen besteht aus Ebenholz, ist 1,80 Meter lang. Der Umgang mit dem Langbogen erforderte große Kraft und intensives Training. Die englischen Könige forderten per Gesetz von der gesamten männlichen Bevölkerung einmal in der Woche das Bogenschießen zu üben. Dadurch wurde die Treffsicherheit (Stichwort „Robin Hood“) und die Muskulatur der künftigen „bürgerlichen“ Soldaten trainiert. Die treffichere Schußfolge eines Langbogens war je nach Können des Schützen 3 bis 6 Pfeile in der Minute!
Bogenschützen (und auch Armbrustschützen) waren beim Adel verhaßt. Ein einfacher Pfeil (bei der Armbrust ein Bolzen) konnte den gebildeten adeligen Ritter, der in Jahrzehnten seinen Beruf erlernt hatte in einer Sekunde töten. Ein Bauer, der in „ziviler Kleidung“ - nur durch einen Gambeson (eine billige aber effektive textile Rüstung) und einem Helm eingekleidet. Mit einem relativ billigen Bogen und einem billigen Pfeil. Der Gegner: der Ritter in seiner hochtechnisierten Rüstung, dem teuren Pferd, dem Schwert ... Der Gesamtwert einer durchschnittlichen Rüstung alleine betrug 15 bis 23 Ochsen! Da ist noch kein Kettenhemd, Gambeson, Helm, Schwert, Pferd, Schild, diverse Stoßlanzen, die Bediensteten, die Burg … eingerechnet. Die Rüstung wurde über Generationen weiter vererbt. Eine Sonderanfertigung eines Experten: unbezahlbar (Nur etwas für einen Regenten)! So wurden zu jener Zeit oft die Ritter, die in Gefangenschaft gerieten gegen ein Lösegeld freigelassen. Die bürgerlichen einfachen Bogenschützen hingegen wurden entweder sofort an Ort und Stelle hingerichtet oder zur Abschreckung freigelassen. Der Nachteil für die „Bürgerlichen“ Freigelassenen: Von der Hand wurden die Finger, die man für das Bogenschießen benötigt abgehackt: Der Zeigefinger und der Mittelfinger! Der „Bogenschütze“ lebte nach seinem militärischen Einsatz im Zivilleben von da an als Bettler von Almosen. Denn für fast alle zum Lebensunterhalt erforderlichen Arbeiten im zivilen Leben fehlten nun diese wichtigen Finger.
Das „Victory-Zeichen“:
Für die „Schlacht von Azincourt hatte dies zur Folge, dass die britischen Bogenschützen den besiegten französischen adeligen Rittern ihre Zeigefinger und ihre Mittelfinger zeigten. Zum Beweis, dass sie unbesiegt waren und so ihre Finger noch besaßen. Das dadurch gebildete „V“ setzte sich schnell als Zeichen für einen Sieg durch!
 
„Einen vom Pferd erzählen“
Verwendung: Diese Redewendung kommt zum Einsatz, wenn jemand der Meinung ist, dass ein Anderer etwas Unwahres erzählt, Unsinn erzählt; lügt.

Herkunft: Diese Redewendung hat ihren Ursprung in der „Ilias“ (Homer). Hier geht es um die Stadt Troja. Nachdem die Griechen die Stadt zehn Jahre vergebens belagert haben erkennen sie, dass nur eine List den Sieg bringen kann. Odysseus läßt daraufhin ein hölzernes Pferd bauen. Eben das berühmte –„Trojanische Pferd“, in dem sich Odysseus mit seinen Leuten versteckt halten. Die Trojaner glauben, die Griechen hätten den Kampf aufgegeben. Der verletzte Grieche Sinon erzählt den Trojanern, dass es Unglück bringen würde, wenn sie das Pferd zerstören. Immerhin sei das Pferd eine Opfergabe für die Göttin Athena. Die Trojaner glauben diese Geschichte und bringen das hölzerne Pferd in ihre Stadt. Während der Nacht steigt Odysseus mit seinen Kriegern aus dem Pferd und nahmen so Troja ein. Das war die Geschichte vom „Einen vom Pferd erzählen“.

Zwei weitere Redewendungen kommen von dieser Troja-Geschichte:
„Traue keinem Griechen, wenn er mit Geschenken kommt“
Und das bekanntere Wort:
„Kassandraruf“:
Verwendung: Der „Kassandra-Ruf“ ist die vergebliche Warnung vor einer Gefahr)
Herkunft: Kassandra war, in der Ilias, die Tochter des trojanischen Königs Priamos. Der Gott Apollon verliebte sich in Kassandra und verlieh ihr dieGabe, die Zukunft sehen zu können, um seinem Werben Nachdruck zu verleihen. Kassandra, deren Schönheit Homer mit jener der Aphrodite verglich, verschmähte Apollon trotzdem. Daraufhin verfluchte Apollon seine Gabe, weil er sie Kassandra nicht wieder wegnehmen konnte, und fügte hinzu, dass niemand ihren Vorhersagen Glauben schenken werde. So rief sie vergebens dazu auf, Paris (den Sohn von Proamos) zu töten, da sie vorhersah, dass er Troja großes Unheil bringen würde. Gegen Ende des Trojanischen Kriegs warnte sie (wie zuvor auch der Priester Laokoon) die Trojaner vergeblich vor dem Trojanischen Pferd und der Hinterlist der Griechen. Folglich ging Troja unter. Nach der Eroberung Trojas wurde Kassandra von Ajax dem Lokrer im Tempel der Athene vergewaltigt, in den sie sich geflüchtet hatte. Agamemnon beanspruchte Kassandra als Sklavin und nahm sie mit nach Mykene. Er wurde aber nach seiner Ankunft in Mykene von seiner Frau Klytaimnestra und deren Geliebtem Aigisthos im Bad erdolcht. Kassandra, die wegen ihrer seherischen Gabe um dieses Schicksal wusste und es auch vorhergesagt hatte, wurde von Klytaimnestra ebenfalls erdolcht.
 
„Sich die Sporen verdienen“
Bedeutung: Sich etwas erarbeiten, sich bewähren.

Herkunft: Bevor man zum Ritter geschlagen wurde (Schwertleite) und dabei als äußerliches Zeichen seine ersten Sporen erhielt diente man etliche Jahre als Knappe. Während dieser Ausbildung mußte der Gehilfe des Ritters sich als würdig erweisen. Am Ende der Zeit als Knappe bewährte er sich auf Turnieren und in Schlachten. Er musste durch gute Leistungen beweisen, dass er sich die Sporen auch verdient hatte.
Sporen sind kleine, meist stumpfe Haken an der Rückseite der Reitstiefel. Durch Druck mit den Sporen am Bauch des Pferdes kann man die Richtung vorgeben, in die das Pferd laufen soll und es antreiben.
 
@"Freirenner": Die Quellen sind ganz verschieden. Aus Kalendersprüchen, Büchern, aus dem TV, aus Google. Hier die jeweils die besten Fakten genommen und vor einigen Jahren in einem anderen Forum geschrieben (Musik4Fun - gibt es leider nicht mehr - wurde ca.2006 aufgelöst). Kurz vor dem Ende des Forums habe ich die wichtigsten Threads von mir auf einer Festplatte gesichert. Auch heute noch schaue ich bevor ich es hier in poste erst, ob ich noch bessere Quellen finde.;)

Edit:
Das hier in ist ähnlich, wie im "Real World"-Forum - "Musik" - "Songs und ihre Hintergründe".
 
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„Jemandem den Laufpass geben“
Bedeutung: Man beendet eine Beziehung - trennt sich von einer Person.

Herkunft: Diese Redewendung kommt aus dem Militärwesen des 18. Und 19. Jahrhunderts. Es gab mehrere Varianten:
1) Einen Laufpass erhielt ein Kriegsgefangener – wenn er die nach seiner Entwaffnung das glaubwürdige Versprechen gab, in diesem Feldzug nicht länger kämpfen zu wollen; eine bestimmte Reiseroute zur Heimat-Stadt zu nutzen und dort die weitere Entwicklung abzuwarten. (Das Vorgehen sollte militärische Kräfte einsparen, die als Transport-Personal und Wachpersonal eine große Menge an Kriegsgefangenen beaufsichtigen mußten und nach einem Ausbruch wieder aufwendig zu suchen hatten)
2) Deserteure der feindlichen Truppen erhielten in diversen Kriegen (z.B. Völkerschlacht von Leipzig) einen Laufpass, der eine sichere Passage garantieren sollte.
3) Die wohl meistausgestellte Variante war, wenn Soldaten den Laufpass ausgestellt bekamen, wenn sie regulär aus dem Militärdienst ausgemustert wurden. Der Ausweis war wichtig, denn so konnten sie jederzeit belegen, rechtmäßig ausgeschieden und nicht etwa desertiert zu sein.
4) Bald darauf konnte man auch Dienstboten mit dem Laufpass drohen, denn hier bedeutete die Redewendung die Gefahr einer baldigen Kündigung. Sie sollte zu höherem Arbeitseifer antreiben.
 
„… den Buckel runterrutschen“:
Bedeutung: Ein Ausdruck für Verdruss, für Ablehnung. Es ist die Aufforderung, daß man bei einem Streit in Ruhe gelassen werden will. Jemand wird einem Egal.

Die Sache mit dem Buckel gibt es schon sehr lange. Dabei hat sich der Sinn des Spruches geändert. Heute in der „Neuzeit“ steht das Wort "Buckel“ steht bei uns für den Rücken. Diesen zeigt man natürlich seinem Gegenüber, von dem man sich abwendet. In einer ersten – eher harmlosen Deutung – meint man: „Du bist so dumm, daß ich Dir den Rücken zudrehe! Du siehst mich nur noch von hinten und kannst mir folglich „den Buckel runterrutschen“.
Aber hier ist noch ein deftigerer Vorgang hinter der Redewendung versteckt: Wo landet man beim Runterrutschen am Ende des Buckels? Am Hintern. Und selbiger ist auch gemeint. Wenn es um verächtliche Gesten geht, dann ist die Steigerung von der Sache mit dem Rücken runterrutschen natürlich die Präsentation des Allerwertesten. Der Spruch spielt somit auf ein sehr bekanntes Zitat an: "Du kannst mich am Arsch lecken" (das eigentliche Zitat: „… Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!“ / Göthe: „Götz von Berlichingen“). Soweit zur Neuzeit.
Der Buckel steht für den Rücken erst seit dem 15./16. Jahrhundert. Eigentlich steht „Buckel“ für rundliche Berge. Von dieser Bedeutung leitete sich ein metallener „Buckel“ in der Mitte des Kampfschildes ab. Ein Schild hat an der Seite, die zum Feind zeigt, in der Mitte einen rundlichen Beschlag - eine Verstärkung des Schildes. Auf diesen Buckel bezieht sich der Spruch in einer Situation im Kampf. Sinngemäß: „Ich verachte Dich! Ich bekämpfe Dich! Ich töte Dich! Du wirst sterbend an meinem Schildbuckel zu Boden rutschen!“ Im Prinzip der Selbe Vorgang – nur bedeutend heftiger.
 
„der fackelt nicht lange“
Die Person zögert nicht lange. Er agiert kurzentschlossen und entschieden. Er denkt nicht lange nach – er handelt rasch.

Bei einer Belagerung einer Stadt oder einer Burg gab es diverse Möglichkeiten. Eine davon war, das Tor durch Feuer zu zerstören und dann einzufallen. Aus diesem Grund waren die Tore gut gesichert. Das Tor zu schützen war eine Frage der Zeit. Gelang es, erst einmal, das Tor in Brand zu stecken war alles zu spät. Der Angreifer hat nicht erst „lange gefackelt“. Ein Schutz des Tores war nicht mehr so leicht möglich. Durch die „Pech-Nasen“ über dem Tor kam noch eine zweite Redewendung auf: Über diese Pechnasen gossen die Verteidiger kochendes Pech auf die Angreifer und verbrühten sie schwer. Die Angreifer „hatten Pech“!
 
„Pech gehabt“ / „Pechvogel“ / „Pechschwarz“ / „Pech und Schwefel“:
Pech gahabt: Einem passiert etwas Unangenehmes, das einen durch Zufall oder überraschend trifft.

Das mittelalterliche Allzweckmittel Pech diente vor allem als Klebstoff und Abdichtmittel, da es bei großer Hitze flüssig wird. Zudem wurde die zähflüssige Masse als Brennstoff genutzt. Die Masse ist dickflüssig und tiefschwarz. Daher bezeichnen wir heute manche Farbgebungen als "Pechschwarz". (Beispiel: „Es war eine pechschwarze Nacht!“
Die Verteidiger der Städte und Burgen hatten an wichtigen Stellen „Pechnasen“ eingebaut. Hier konnten sie vor Bogenschützen und den Armbrüsten gut geschützt auf die Angreifer kochendes Pech, kochendes Öl, oder auch siedendes Wasser gießen. Der Angreifer unter der Pechnase „hatte“ im wahrsten Sinne des Wortes „Pech“.
Der „Pechvogel“ hingegen baut auf die Redewendung „Pech gehabt“ auf: Bei der Jagd hatte der Jäger Glück – und der Vogel eben Pech – er war ein „Pechvogel“!
Im Glauen des Mittelalters bestand die Hölle aus brennendem Pech und Schwefel. Das kommt daher, dass beide Substanzen zusammen ein extrem entzündliches Gemisch bilden, das an allen Gegenständen (Tore, Häuser, Schiffe menschliche Körper …) unter einer hohen Temperatur brennend kleben bleibt.
 
Durch/Nach einer Blutspende verbraucht der Körper 2.000-3.000 Kcal um den Verlust zu ersetzen ( finde ich eher interessant als komplett sinnlos :p)
 
„Jemanden ausstechen“
Bedeutung: Seinen Konkurrenten oder Nebenbuhler übertreffen oder verdrängen.

Herkunft: Bei den Ritterturnieren im „Lanzengang“ (den Tjost) hat der gewonnen, der bei dem Lanzenstechen mit der Lanze den Gegner vom Pferd bzw. vom Sattel „gehoben“ hat. Hier reiten auf dem Turnierplatz zwei Ritter in voller Rüstung mit einer Lanze – jeder auf seiner Seite einer „Trenn-Beschränkung“ - aufeinander zu. Wer es schafft, den anderen mit einer meist abgestumpften Übungslanze (dem Rennspieß) aus dem Sattel zu stechen – und selber im Sattel verbleibt – ist der Sieger. Trotz der „entschärften“ Lanzen war der Tjorst äußerst gefährlich. Immer wieder kam es zu starken Verletzungen teilweise mit dem Verlust von Gliedmaßen. Noch schlimmer waren etliche Todesfälle. So kam es 1559 zu dem Vorfall, daß dem französischen König Heinrich II. ein Splitter der zerbrochenen gegnerischen Lanze in das Visier des Helmes eindrang. Der Splitter durchschlug das Auge und drang in das Gehirn ein – einer der Gründe für die Abschaffung dieser Ritterturniere.
Eine verschärfte Version war ein „Tjorst“ mit scharfen Lanzen.
Bei diesem Tjorst versucht man unbedingt „jemanden“ (den Gegner) „ausstechen“,um die Gunst der Angebeteten zu sichern. Die Regeln des Turniers (ein am Boden liegender Gegner darf nicht weiter angegriffen werden, seine dürfen ihn wieder aufhelfen und erneut auf das Pferd helfen …) sorgten später für den Mythos der „ritterlichen“ Kriegsführung. („Manfred von Richthoven“…)
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„Der militärische Gruß“
Bedeutung: Unter Soldaten befolgt man die Tradition der gegenseitigen „Ehrenbezeugung“. Hier werden die gestreckten Finger der rechten Hand „zackig“ an die Mütze gelegt. Trägt man keine Mütze wird die Hand an die Stirn gelegt. Unter den Nationen gibt es einige Varianten, in denen sich kleinere Unterschiede zeigen: Die (unbewaffnete) Handfläche ist beim Gruß zu sehen oder darf bei anderen Nationen nicht sichtbar sein. … Bei der Nationalflagge (richtet sich der Kopf nach der Flagge aus), Formationen, beim Apell dem Vorgesetzten gegenüber (folgt der Kopf der Formation der Kameraden).
Ist die Waffe am Mann entfällt der „militärische Gruß – man „grüßt“ auf Befehl mit der Waffe: Das Gewehr wird „präsentiert“. Die Waffe wird vor dem Körper gehalten – die Mündung zeigt nach oben. Der Säbel wird gezogen, der Knauf an die Brust oder an das Gesicht geführt und dann zum Boden gesenkt.

Herkunft: Im Mittelalter war es bei einer Begegnung unter Rittern üblich das Visier seines Helmes zu öffnen. (Da Rechtshänder mehrheitlich vorhanden sind natürlich mit seiner rechten Hand.) Diese Geste bewies die friedliche Absicht – bei einem Angriff läßt man ja sein Visier zu seinem Schutz geschlossen. Die immer angeführte Version, es diente zur Erkennung des fremden Ritters ist nicht ganz richtig: Durch das Wappen auf dem Schild, den Helm und auf dem „Roßharnisch“ (die Rüstung des Pferdes) bzw. der Pferdedecke war von weiten schon zu sehen, wer da mit seinem Gefolge auf einem zukam. Genau, wie heute Soldaten anhand der Uniform und der Abzeichen erkennen, zu welcher Nation und zu welcher Truppengattung der Kamerad gehört. Die Geste, sein Visier zu öffnen wandelte sich im Laufe der Zeit zu der rechten Hand, die zum Zeichen des Friedens und des Respekts an die Mütze / die Stirn geführt wird.
 
„jemand den Fehdehandschuh hinwerfen“
Bedeutung: Einen herausfordern – mit jemandem einen Streit anfangen.

Herkunft:
Diese Redewendung geht zurück auf die Handlung, daß ein Ritter den Handschuh seinem Kontrahenten hinwirft. Wenn die eben noch gewaltlose Konfrontation in eine bewaffnete Fehde umschlug. "Den Fehdehandschuh hinwerfen“ symbolisierte die ehrenhafte Herausforderung und ersetzte den Schlag ins Gesicht des anderen, den ein Ritter niemals hätte ausführen dürfen, da er sonst die Ehre seines Gegenübers auf das Schwerste verletzt hätte.
Die Geschichte mit dem Fehdehandschuh auf die Wange zu schlagen hingegen kommt aus der Zeit des 18. Und 19. Jahrhunderts. Der Schlag mit dem Lederhandschuh ins Gesicht war die Herausforderung zum Ehrenhändel – zum Duell.
 
„das Heft in der Hand halten“ / „das Heft aus der Hand geben“
Bedeutung: Die Kontrolle haben, das Sagen haben, den Ton angeben / Bedeutung: die Kontrolle verlieren, nichts mehr zu sagen haben.

Herkunft: Mit dem Heft ist nicht das Heft aus Papier gemeint. Hier spielt man auf den Griff einer Blankwaffe (Schwerter, Säbel, Messer) an. „Das Heft in der Hand halten“ meint, daß der Verlierer entweder aufgegeben hat und sich entwaffnen ließ – oder im Sterben die Waffe losließ. Der überlegene Gewinner hingegen hält noch die Waffe in der Hand.
Wenn man sich erst einmal durchgesetzt hat, „das Sagen hat“, „das Heft in der Hand hält“ will man die Macht nicht wieder aufgeben – „das Heft aus der Hand geben“.
 
„aus heiterem Himmel“
Bedeutung: Wenn es ohne Vorwarnungen auf einmal überraschend etwas negatives geschieht.

Herkunft: „Aus heiterem Himmel“ stammt eigentlich aus dem Aberglauben: Wenn bei blauem Himmel auf einmal ein Blitz einschlag, Hagelschlag passierte, … vermutete man früher einen Schabernack von dem germanischen Gott Loki, von Satan, Dämonen, Hexen …
Im Krieg kam durch die Bogenschützen ein zweiter Sinn auf: Die Infanterie, Kavallerie, Artellerie, konnte man schon zu Beginn des Angriffs wahrnehmen, wenn sich die Formationen in einer Entfernung aufbauten. Die Bogenschützen hingegen – besonders, wenn sie zu hunderten oder gar zu tausenden auftraten – merkte man erst zu spät. Sie konnten (vom Lärm der Aufstellung der anderen Truppen „getarnt“) ohne Formation und ohne Vorwarnung aus der Ferne einen wahren Pfeilregen auf den Gegner loslassen. Eben war noch blauer Himmel – und im nächsten Moment fielen etliche der feindlichen Soldaten aus „heiterem Himmel“ tot zu Boden.
 
„Holzauge sei wachsam“
Bedeutung: Gemeint ist: Achtung! Aufgepasst! Vorsicht!
Dieser gute Rat ist angebracht, wenn man bei einer kniffligen Angelegenheit die Gedanken zusammenhalten muß. Das man sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen sollte – das man sich nicht über den Tisch ziehen lassen sollte. Die allgemeine Warnung vor einer drohenden Gefahr.

Herkunft: Hier geht es nicht um ein mittelalterliches oder antikes Gegenstück zu einem „Glasauge“ – einem Ersatz für ein normales Auge: Bei einer Stadtmauer / Festungsmauer wurden im Wehrgang nach außen Schießscharten eingebaut. Von hier aus hatte der Schütze eine gute Deckung, während der Angreifer meist schutzlos auf das Objekt zulief. Eine besondere Art dieser Schießscharten war ein kreisrunder Durchbruch. Hier war eine drehbare Holzkugel eingepaßt. Diese war durchbohrt, damit man nach außen auf die Umgebung sehen konnte. Durch dieses Loch in der Kugel sah die Vorrichtung wie ein Holzauge aus. In dieses Loch paßte eine „Muskete“(ein Vorläufer des Gewehres) mit einem Freiraum, damit der „Musketier“ auch zielen konnte.