Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

zerafin

im Ruhestand
ID: 36455
L
20 April 2006
2.308
124
Hallo zusammen,
jetzt ist es soweit. Kaum aus dem wohl behüteten Studium in die weite Berufswelt entlassen, muss ich schon um meine Brötchen feilschen. ;)

Ich habe einiges im Internet gefunden, mit welcher Strategie man in Gehaltsverhandlungen gehen sollte, aber nicht so viel über was genau verhandelt wird. Klar, über das Gehalt. Aber als Berufseinsteiger bin ich mir garnicht so sicher was da alles zu gehört.

Ich weiß schon, dass das Gehalt bei dem Unternehmen mit dem ich liebäugle aus drei Teilen besteht. Fixgehalt, variabler Teil nach persönlicher Performance, variabler Teil nach Unternehmensperformance.

Überstunden fallen mir spontan noch ein. Da gibt es drei Möglichkeiten, oder? (unbezahlt also im Gehalt enthalten, bezahlt, oder als Arbeitszeitausgleich)

Dienstwagen kommt noch nicht in Frage.

Auf was muss ich noch achten? Bisher hatte ich bei Praktika immer die komfortable Situation das mir das Gehalt bei 3 oder 6 Monaten relativ schnuppe war. ;)

Also bin für jeden Ratschlag dankbar!

Gruß, Zera
 
- Urlaubs/Weihnachtsgeld
- Betriebsrente
- Vermögenswirksame Leistungen

Was am besten ist, wenn man ein Jahresgehalt nennt.

So pauschal 35.000 € im Jahr.

Da ist es dann egal, wo wann und wie das Geld kommt, Du hast es auf alle Fälle und brauchst nicht zig Varianten durchrechnen.

gruss kelle!
 
Was am besten ist, wenn man ein Jahresgehalt nennt.

Danke für deine Antwort! :)

Ja, das denke ich auch.

Aber was sollte ich sonst noch ansprechen? Ist es beispielsweise kleinkariert sowas wie Firmenhandy oder vergünstigte Kantine anzusprechen? Das sind zwar nur kleinere Beträge, aber bspw. 2,50€ pro Tag in der Kantine läppert sich ja doch im Jahr.

Gruß, Zera
 
Zum Gehalt gehört aber auch der Urlaub selber.
Und Sachleistungen. Also nicht nur das Auto, sondern auch ein Handy (in welchen Umfang es Privat genutzt werden darf), Notebook (auch wie Handy),
Umfang der Mittagspause, Arbeitsbeginn und Ende,

Und Zielvereinbahrungen, die bei erreichen eines Zieles Prämien bringen.
Z.B. du sollst für 100.000 im Monat verkaufen, hast aber im Monat 150.000 € oder im Jahres Mittel XXX und bekommst dafür extra... Geld, Sachleistungen usw.
 
Andererseits würd ich im Vorstellungsgespräch aber auch nicht zuviele Punkte durchsprechen. Wenn nach 20 Minuten Verhandlung immer noch weitere Punkte auf den Tisch kommen und nochmehr und nochmehr, würd ich als Personalverantwortlicher irgendwann den Finger zeigen... Macht nen denkbar schlechten Eindruck meiner Meinung nach. Die Angabe eines Jahresgehaltes wie schon angesprochen scheint mir da auch das sinnvollste - Vergünstigungen werden meist eh firmenweit (zumindest Firmen-Ebenen-weit) geregelt und beim ersten Gegenangebot seitens der interessierten Firma mit aufgezählt.
 
Die Angabe eines Jahresgehaltes wie schon angesprochen scheint mir da auch das sinnvollste - Vergünstigungen werden meist eh firmenweit (zumindest Firmen-Ebenen-weit) geregelt und beim ersten Gegenangebot seitens der interessierten Firma mit aufgezählt.

Danke für deine Meinung.

Ja, das denke ich auch. Wenn man zu viele Punkte anspricht kann schnell der Eindruck aufkommen, dass es hauptsächlich um die Vergütung geht.

Ach ja, noch eine Frage die ich gerade beim Lesen aufgeschnappt hab: Wenn ein Rahmentarifvertrag zu Grunde liegt, dann ist das positiv für mich? Da beispielsweise tarifliche Lohnerhöhungen automatisch erfolgen.

Gruß, Zera
 
Ach ja, noch eine Frage die ich gerade beim Lesen aufgeschnappt hab: Wenn ein Rahmentarifvertrag zu Grunde liegt, dann ist das positiv für mich? Da beispielsweise tarifliche Lohnerhöhungen automatisch erfolgen.
Die tariflichen Erhöhungen schon. Wenn du allerdings deinen eigenen Vertrag hast, kannst du da auch teilweise (mit guter Argumentation) mehr rausschlagen, da dort deine persönlichen Leistungen mehr im Mittelpunkt stehen.

anddie
 
Ich weiß schon, dass das Gehalt bei dem Unternehmen mit dem ich liebäugle aus drei Teilen besteht. Fixgehalt, variabler Teil nach persönlicher Performance, variabler Teil nach Unternehmensperformance.
Dann nenne und verhandle einen Jahrebetrag, der sowohl Urlaubs- als auch Weihnachtsgeld umfasst und bei normaler Leistung gezahlt wird.

Wenn Du also gefragt wirst, nicht aufteilen, sondern eine Jahressumme nennen. Diese Summe verstehen Personalverantwortliche dann so, dass Du bei normaler Leistung und gleichbleibendem Betriebsergebnis darauf kommst, inkl. aller Zusatzleistungen. Bringst Du dann mehr Leistung oder die Firma verdient mehr, bekommst Du entsprechend mehr.

Überstunden fallen mir spontan noch ein. Da gibt es drei Möglichkeiten, oder? (unbezahlt also im Gehalt enthalten, bezahlt, oder als Arbeitszeitausgleich)
Wenn Du über Tarif verdienen willst, dann sind Überstunden meist damit abgegolten. Wieso willst Du über Tarif verdienen, aber nur die vom Tarif vorgeschriebene Zeit arbeiten?

Marty
 
Wenn ein Rahmentarifvertrag zu Grunde liegt, dann ist das positiv für mich? Da beispielsweise tarifliche Lohnerhöhungen automatisch erfolgen.

Zwei Sachen gilt es da zu unterscheiden:
Ist der Arbeitgeber im Arbeitgeberverband, so bekommt man die i.d.R. jährlich ausgehandelten Lohnerhöhungen.

Daneben gibt es aber auch eine Eingruppierung in Gehaltsklassen, die sich automatisch erhöhen.

Beispiel:
Als ich damals mit arbeiten anfinf, bekam ich 2.100 € Brutto im Monat, was der Tarifstufe 3.1 entsprach.
Nach einem Jahr kam die Erhöhung auf 3.2, nach einem weiteren Jahr wäre die 3.3 gekommen.
In Niedersachsen liegen da zwei Jahre dazwischen, also vorher schlau machen.

Ist man in der x.3 Stufe, ist es eine Frage der Verhandlungsgeschicks und des Könnens, bis man aufsteigt, in meinem Beispiel halt von 3.3 auf 4.1.

Von daher kann es sinnvoll sein, etwas weniger zu veranschlagen, um auf eine 1er Gruppe zu kommen.
Da kommen die größeren Erhöhungen gewiss, anstatt in ne 3er Gruppe zu gehen, und ewig keine Erhöhung mitzubekommen.

gruss kelle!
 
Ich würde mich mal gern in das Thema einklinken. Ich weiß zwar, was so das durchschnittliche Einstiegsgehalt ist, aber kleinere mittelständige Unternehmen werden wohl kaum im Osten der Republik solche Vorstellungen mitgehen. Wie viel sollte man dann vom Durchschnittsgehalt (sagen wir mal 40k-45k p.a.) nach unten gehen?
 
Ich würde mich mal gern in das Thema einklinken. Ich weiß zwar, was so das durchschnittliche Einstiegsgehalt ist, aber kleinere mittelständige Unternehmen werden wohl kaum im Osten der Republik solche Vorstellungen mitgehen. Wie viel sollte man dann vom Durchschnittsgehalt (sagen wir mal 40k-45k p.a.) nach unten gehen?

das kommt drauf an in was für ner branche du tätig bist... und als berufseinsteiger (geh ich jedenfalls mal davon aus) ist es sehr unwahrscheinlich dass du in die nähe vom durchschnitt kommst.
 
Wenn Du über Tarif verdienen willst, dann sind Überstunden meist damit abgegolten. Wieso willst Du über Tarif verdienen, aber nur die vom Tarif vorgeschriebene Zeit arbeiten?
Das habe ich nicht gesagt.

Wenn ich mehr als die vertraglich geregelten 40 Stunden arbeite, dann erwarte ich dafür einen Bonus. Ob der in Form bezahlter Überstunden oder einem variablen Gehalt gezahlt wird ist mir egal. ;)

Ich würde mich mal gern in das Thema einklinken. Ich weiß zwar, was so das durchschnittliche Einstiegsgehalt ist, aber kleinere mittelständige Unternehmen werden wohl kaum im Osten der Republik solche Vorstellungen mitgehen. Wie viel sollte man dann vom Durchschnittsgehalt (sagen wir mal 40k-45k p.a.) nach unten gehen?

Generell kannst du davon ausgehen, dass im Norden und Osten weniger gezahlt wird als im Westen und Süden von Deutschland. Dazu wird in strukturell schwächeren Regionen weniger gezahlt als in Ballungsräumen.

Ich selber überlege gerade als Kölner einen Job im Nord-Osten von NRW anzunehmen. Leider die falsche Richtung, wenn man nur die Vergütung betrachtet. (Lebenshaltungskosten in Köln relativ hoch, geringerer Verdienst ausserhalb der Ballungsräume) *g*

das kommt drauf an in was für ner branche du tätig bist... und als berufseinsteiger (geh ich jedenfalls mal davon aus) ist es sehr unwahrscheinlich dass du in die nähe vom durchschnitt kommst.
Ich denke es war das Durchschnittsgehalt eines Berufseinsteigers gemeint. 40k-45k p.a. (Brutto) sind nicht unrealistisch in einigen Branchen. ;)

Gruß, Zera
 
Aber was sollte ich sonst noch ansprechen? Ist es beispielsweise kleinkariert sowas wie Firmenhandy oder vergünstigte Kantine anzusprechen? Das sind zwar nur kleinere Beträge, aber bspw. 2,50€ pro Tag in der Kantine läppert sich ja doch im Jahr.

Sowas würde ich nicht selbst ansprechen, zumindest nicht so gezielt.

Ich würde es auch so machen, dass ein Jahresgehalt genannt wird und dann kann man ja durchblicken lassen, dass man dieses nicht unbedingt nur in nackten Zahlen sehen muss, sondern auch Vergünstigungen oder Vermögenswirksame Leistungen dort mit einfliessen können.
 
Aus Köln rausziehen, kann ich als gebürtiger kölsche Jung gar nicht nachvollziehen :) Aber back to the topic :)

Würde das immer abhängig machen von dem Gespräch. Wenn man irgendwie merkt das die sehr großes Interesse haben (weiss ja auch nciht wieviele Bewerber es da gibt wo du dich bewirbst) dann kannst du auch was dreister auftreten. Ansonsten ist eher vorsicht geboten, dann lieber irgendwann nachverhandeln.
 
Aus Köln rausziehen, kann ich als gebürtiger kölsche Jung gar nicht nachvollziehen :) Aber back to the topic :)

Das fällt mir auch nicht leicht. ;) Aber hier in Köln gibt es in dem Bereich in dem ich mich bewerbe wenige Jobs, dafür aber viele potentielle Kunden. Kann also gut sein, dass ich zwar wegziehe, dann aber doch die meiste Zeit hier beim Kunden bin.

Danke auch an die neuen Beitragsschreiber. Hab mir ein Bild machen können. :)

Gruß, Zera