(Einzel-) Unfallversicherung

mighty666

Well-known member
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28 April 2006
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ich hab mal ne Frage an die Familienväter, -mütter und sonstige Alleinstehende, die sich mit Versicherungen auskennen...

Seitdem mein Vater gestorben ist, bin ich zuständig für den Papierkram daheim... und heute kam mal wieder unsere Unfallversicherungsrechnung.
Die hat mein Vater damals bei unserem Finanz/Steuerberater mit abgeschlossen, der irgendwie den Scheiss auch mit vertrieben hat nebenher noch...

Und mir stellt sich jetzt die Frage. Wie notwendig ist eine Unfallversicherung?

das Ding is von ZURICH und kostet meine Mum, meinen Bruder und mich jährlich 107,20 + 195,40 + 100,50 ~ 400€

die Konditiionen bei meinem Bruder und mir sind fast gleich, aber sein Beitrag ist fast doppelt so hoch?! Warum zum Henker denn das?

(wissen die etwa, dass der bei der Bundeswehr ist und stufen dann das Risiko höher ein, als bei nem Studenten? )

bei meiner Mutter ist der Beitrag nur unwesentlich höher, im Vergleich zu mir, aber ihre Versicherungssummen sind um bis zu 30% höher (dabei ist die Frau doch älter und das Sterberisiko dadurch auch höher? :ugly: )

wie muss man das verstehen?
brauchen wir son Quatsch überhaupt?




edit: hatte mich verguckt. I'm sorry :-D Irren ist wohl doch nur menschlich ^^

der Beitrag von meinem Bruder ist tatsächlich nur bei 94,90€.
Das erklärt dann natürlich auch den geringeren Leistungsumfang.
 
Zuletzt bearbeitet:
bei meiner Mutter ist der Beitrag nur unwesentlich höher, im Vergleich zu mir, aber ihre Versicherungssummen sind um bis zu 30% höher (dabei ist die Frau doch älter und das Sterberisiko dadurch auch höher? :ugly: )
Es geht ja hier um eine Unfallversicherung. Das Risiko, als "gestandene Frau" einen Unfall mit Körperletzung zu erleiden, ist sicherlich statistisch gesehen geringer als bei jungen Erwachsenen (wenn ich dich mal so nennen darf)
Sicherlich haben bei der Versicherungssumme auch die finanziellen Verpflichtungen (möglichen Verluste durch Unfall) einer Mutter im Vergleich zu einem Sohn eine Rolle gespielt.
 
Ich würde die Unfallversicherung auf jedem Fall behalten. Das Risiko bei einem Unfall schwer verletzt zu werden ist recht hoch und das ruft enorme Kosten auf. Stelle Dir vor, Du stürzt unglücklich und sitzt für den Rest Deines Lebens im Rollstuhl. Arbeiten kannst Du nicht mehr und somit auch Deinen Lebensunterhalt nicht mehr finanzieren. Da springt dann aber die Versicherung ein und hilft Dir mit einem monatlichen Betrag, errechnet sich je nach Versicherungssumme.

Es gibt verschiedene Risikogruppen, daraus ergeben sich auch die unterschiedlichen Beiträge bei Dir und Deinem Bruder. Wenn das noch ein alter Versicherungsvertrag ist, wurde Deine Mutter günstig eingestuft, weil es damals bei Frauen keine Risikogruppen gab. Das ist heute anders. Ich zahle monatlich 26€ für meine UV, da ich auch höher gruppiert werde.
 
springt da bei nem Unfall und daraus verbundenem Arbeitsplatzverlust nicht die gesetzliche Unfallversicherung ein?
oder gilt die nur bei Unfällen zur Arbeit und während der Arbeit?
 
oder gilt die nur bei Unfällen zur Arbeit und während der Arbeit?

:yes: Und leben lässt es sich damit dann auch nicht gerade gut. Zudem ist ne Unfallversicherung eigentlich recht günstig im Vergleich zur Deckungssumme... das zeigt dann aber wiederrum auch, wie oft die tatsächlich voll einspringen müssen. ;)
 
Private Unfallversicherungen zahlen nach der "Glieder-Taxe". Das heißt, wer im Rollstuhl sitzen muß, aber noch beide Beine hat, kriegt nicht unbedingt Geld von denen. Der Verlust beider Augen hingegen bringt einem die volle Versicherungssumme ein.

mighty, sei doch mal so nett und poste die genaue Tarif-Bezeichnung (müßte auf der Rechnung stehen), dann kann man sagen, wie sinnvoll diese Versicherung zu diesem Tarif ist und ob es evtl. günstigere Alternativen gibt.
 
das einzige, was ich finde, das annähernd das sein könnte, was du meinst ^^
ist der Absatz mit "Vertragsgrundlagen"

AUB 94 Ausgabe 94/1
sonst steht da eben nur Privat-Police und die Nummern dazu...


und ich muss meinen Post von vorhin korrigieren. Ich hab was übersehen. Mein Bruder zahlt gar nicht doppel soviel. *D'OH*

der Betrag von 195,40 war lediglich der Nettobetrag für uns "beide Kinder" zusammen :ugly:
seiner geht tatsächlich nur auf 94,90€ :roll:

(aber wie kommts eigentlich dazu, dass man die beiden Kinder nicht gleichstuft? wir sind vom Alter her eigentlich nur 15 Monate auseinander... warum hat er nen günstigeren Tarif mit geringeren Leistungen? )
 
Wenn es um das Risiko geht, nicht mehr arbeiten zu können, dann nimmt man eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Ich halte eine Unfallversicherung für verzichtbar, wenn man das Geld braucht. Es gibt wichtigere Versicherungen.

Marty
 
Sorry, mighty, aber "AUB" sind die Allgemeinen Unfallversicherungs-Bedingungen, also quasi die speziellen AGBs für diese Versicherungssparte. Spätestens auf dem Versicherungsschein (früher sagte man auch "Police") müßte aber der Tarif stehen.

Der unterschiedliche Versicherungsbeitrag könnte sich dadurch erklären, daß 15 Monate später der erste Tarif nicht mehr im Angebot der Versicherungsgesellschaft war. Genau sagen können Dir das eigentlich nur 2 Leute - Dein Vater, der die Versicherungen abgeschlossen hat, und der Versicherungsverkäufer, der die Anträge entgegen genommen hat.
 
könnte das auch z.B. möglich sein, dass es gar keinen "Tarif" gibt, sondern die Leistungen ganz individuell zusammengestellt wurden?

bei nem Preisvergleich auf soner Versicherungsvergleichseite konnte nämlich kein Vergleich hergestellt werden, weil meine Werte alle individuell waren und mit keinem Tarif verschiedener Versicherer zusammenpassten.

Das würde dann auch erklären, warum da keine Tarifbezeichnung zu finden ist.

Wie gesagt. Da steht nur Privat-Police und dann ne 12 stellige Nummer.
 
Ok, mighty, ich hab mir gad die ZURICH-Website gegönnt. URL haste selber bestimmt schon gefunden. Bin ausgegangen von der Unfallversicherung für Erwachsene. Du hast nicht geschrieben, wie alt Dein Bruder und Du waren, als die Versicherung abgeschlossen wurde.

Da drin gibt's sinnvolle und weniger sinnvolle Details (und auch einige, die sich schön lesen, aber absolut idiotisch sind, was aber bei allen Versicherungen vorkommt).

Was ich absolut daneben finde ist der Rabatt, der gewährt wird, wenn man noch andere Versicherungen bei denen abschließt. Besonders die Lebensversicherung sei hier erwähnt, die dann im "MultiPlus-Paket" gar nicht genannt ist.

Die Basis-Absicherung ist - von der Gliedertaxe her - m. E. nicht empfehlenswert. Wenn Dir nämlich alle Finger einer Hand oder gar ein ganzer Fuß fehlen, bist Du in Deinen Möglichkeiten so sehr eingeschränkt, daß Du mit 40/45 % der Versicherungssumme kaum hinkommen wirst, um diese Einschränkungen durch Hilfsmittel auszugleichen.

Eine Unfallversicherung kann helfen, Kosten zu decken, die plötzlich eintreten, weil man auf einen Unfall ja nicht vorbereitet sein kann. Dafür gibt es aber Sachen, die da nicht oder nur gering abgesichert sein sollten.

Wenn DU einen Unfall hast, ist es immer interessant, ob es einen ANDEREN Verursacher gibt. DER (bzw. seine Haftpflichtversicherung) hätte nämlich in dem Falle Deine Kosten zu tragen. Auch Deine Unfallversicherung wird ganz sicher versuchen, sich die Versicherungsleistungen bei einem anderen Unfallverursacher zurückzuholen, wenn diesem die Schuld am Unfall zuerkannt wird.

Vieles läßt sich mit anderen Versicherungen schon abdecken:

Todesfall (durch Risiko-Lebensversicherung - muß keine Zusatzleistung bei Unfalltod beinhalten, denn Dein Tod wird nicht teurer, nur weil Du statt an Krebs an nem Schuß stirbst),

Krankenhaus-Tagegeld im Rahmen einer privaten Kranken-Zusatzversicherung (z. B. um die Fahrtkosten der Freundin, Ehefrau oder Mutter ins Krankenhaus abzudecken),

auch ein Kranken-Tagegeld ab dem 43. Tag der Erkrankung (und was anderes ist ein Unfall ja auch nicht, wenn die Arbeitsfähigkeit so lange ausbleibt) gibt es bei einer privaten Kranken-Zusatzversicherung.

Ich hab auf der ZURICH-Website nichts gefunden, das man nicht anderweitig absichern kann. Im Bundle, und bei dem von Dir genannten Preis läßt sich das anderweitig aber nicht absichern. Der "Haken" an dieser Versicherung ist, daß sie nur bei einem UNFALL zahlt, und nicht bei einer "normalen" Erkrankung. Für einen Unfall gilt die p a u K e -Definition.

Ein

plötzlich
von außen
unfreiwillig
auf den Körper
einwirkendes

Ereignis mit andauernder Schädigung ist ein Unfall. Dazu zählt z. B., wenn Du angeschossen wirst, aber auch, wenn Du durchgeschwitzt aus dem Auto steigst, Dir ein Windstoß den Rücken abkühlt und Du deswegen einen "Hexenschuß" erleidest. Und natürlich gehören auch Gegenstände, die Dir auf den Kopf fallen, während Du auf dem Bürgersteig wandelst, dazu.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel und nicht zu unübersichtlich. Wenn Du noch Fragen hast, frag ruhig.
 
nein, du hast mir schon um Einiges weitergeholfen =) Danke!

(kann leider nich renodingsen, der lässt mich noch nicht... :-? )

jetzt kann ich mal den Steuerberater bei der nächsten Steuererklärung mal wg dem Thema auch anquatschen und ausfragen... (und steh nicht dumm und ohne Argumente da ^^)