News CDU: Gesetzliche Deckelung von Dispozinsen "nicht zielführend"

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klamm-Bot
25 April 2006
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Folgende News wurde am 19.10.2012 um 16:55:40 Uhr veröffentlicht:
CDU: Gesetzliche Deckelung von Dispozinsen "nicht zielführend"
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Berlin (dts) - Die CDU hat die Forderungen von SPD und Linkspartei, die eine gesetzliche Obergrenze für Dispozinsen fordern, abgelehnt und als "nicht zielführend" bezeichnet."SPD und Linke machen es sich in ihren Anträgen zu einfach: Einerseits vernachlässigen sie die Grundsätze der Marktwirtschaft, anderseits ignorieren sie die Nachteile, die eine Zinsobergrenze mit sich bringen würde", erklärte die Verbraucherschutzbeauftragte der Union, Mechthild Heil (CDU), am Freitag in Berlin. Eine Zinsobergrenze könne dazu führen, dass Banken, "die momentan niedrigere Dispozinssätze haben, sich an dieser orientieren und ihren Zinssatz dementsprechend erhöhen", so Heil."Andere Banken, die durch die Obergrenze gezwungen werden, ihren Zinssatz zu senken, könnten ihre finanziellen Einbußen dadurch ausgleichen, dass sie Preise für andere Dienstleistungen - zum Beispiel die Kontoführungsgebühr - erhöhen." Zwar räumte auch Heil ein, dass zwischen dem Zinssatz, zu dem sich Banken Geld leihen, und dem Zinssatz, den Kunden bei der Überziehung ihres Kontos zahlen müssen, ein Missverhältnis bestehe, eine gesetzliche Zinsobergrenze halte sie dennoch für "nicht zielführend". Stattdessen forderte Heil "die Banken auf, eine freiwillige Selbstverpflichtung einzugehen und die Zinssätze zu senken".
 
Wieviele "freiwilligen Selbstverpflichtungen" hält die Wirtschaft denn ein? :think: Bei unserer Regierung ist dieser Begriff wohl eher ein Ausdruck für "Die sollen einfach so weitermachen wie bisher..."

Nebenbei - findet ihr nicht auch, dass "Freiwillige Selbstverpflichtung" ein Oxymoron ist? :ugly:
 
Wenn es nicht wichtigeres gibt als solche Themen, die natürlich fast alle Bundesbürger ohne deren Einfluss betrifft.

gruss kelle! :mrgreen:
 
Also ich sehe in dieser Dispo-Zins-Diskussion ja mehrere Punkte.

Wenn man die Zinsen anschaut, die die Banken zahlen und was die Kunden zahlen sollen, ist garantiert ein "Mißverhältnis" da. Allerdings ist für viele der Wechselaufwand bei einer Bank (Gehalt, Lastschriften umstellen) zu hoch, als dass man da wirklich wegen einem günstigeren Dispo wechselt. Dadurch können die Banken schon machen, was sie wollen.

Auf der anderen Seite zahlt man für beispielsweise 10 Tage bei 1000€ Dispo ca. 3-3,50€ Zinsen. Wer länger in den Miesen ist, hat ein grundsätzliches Problem mit Geld richtig umzugehen oder sollte mal mit seiner Bank über einen Privatkredit oder ähnliches reden. Bringt ja nichts, wenn das Gehalt nur noch dazu da ist, den Dispo auszugleichen.

anddie
 
Es steht ja auch jedem frei sich selbst mal zu fragen: "Was würde ich für einen Zinssatz nehmen wenn ich anfange Dispos anzubieten?"
Das Ergebnis lässt sich auf Seiten wie Auxmoney begutachten. Dort liegen die Zinsen für FESTE Kredite (teilweise mit Besicherung und relativ ausführlicher Bonitätsprüfung) auch im zweistelligen Bereich. Rechnet man nun nochmal Aufschläge dafür dass Dispos absolut flexibel/kurfristig, blanko und ohne größere Bonitätsprüfung vergeben werden landet man auch auf dem "privaten" Dispo-Markt bei den für Banken üblichen Dispozinsen.