Wie man ein Museum verschwinden lässt...

... kann man am besten in Leipzig lernen.

 

Bestes Beispiel ist das Sportmuseum. Es wurde ein Standort versprochen und daraufhin das Museum aus dem Interim erstmal in Kisten eingelagert.

Das Problem ist, dass auch nach 20 Jahren kein neuer Standort für das Museum existiert oder wenigstens gesucht wird. Das Museum rottet in den Kisten vor sich hin.

Traurig für eine Stadt, die sich zwischenzeitlich mal als Sportstadt bezeichnete (immerhin wurde hier der DFB gegründet).

 

Dabei wäre (s. vorheriger Blog) genügend Geld da, wenn man es nicht an anderer Stelle verprassen würde.

 

Aktuell bedrohtes Museum ist das Naturkundemuseum, hier steckt wohl auch Klüngelei dahinter.

In bester Innenstadtlage steht es derzeit in einem denkmalgeschützten Bau, nahe dem Zoo.

Durch fehlende Investitionen ist es auf Grund von Brandschutzbestimmungen seit Jahren nur eingeschränkt besuchbar (max 30 Personen in den oberen Etagen).

Ein erster Schließungsversuch der Stadt scheiterte auf Grund massiver Bürgerproteste.

 

Seit dem (2010) sucht die Stadt sehr halbherzig nach einer Lösung. Meistens besteht die Lösung darin, sobald der Stadtrat etwas konkretes zu beschließen droht, wird diesem eine neue Lösung präsentiert, die natürlich erst untersucht werden muss.

 

War man vor einem halben Jahr endlich soweit den bestehenden Bau sanieren zu wollen (Lippenbekenntnis ohne Beschluss), so wurde jetzt, da der Stadtrat einen entsprechenden Beschluss zu fassen drohte wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Mittlerweile wurden so schon weit über 10 Standorte untersucht.

 

So geht das ewig weiter, leider macht der Stadtrat bei dem Spiel auch noch munter mit und lässt sich jedes Mal von der Verwaltung hinters Licht führen.

Bis dann irgendwann die Substanz so baufällig ist, dass das Naturkundemuseum auch in Kisten eingelagert werden muss und ohne Standort vor sich hinrottet.