Und damit nicht genug. Der Neid selbst macht uns zu schaffen, denn es handelt sich um eine sozial unerwünschte Emotion. Niemand gilt gern als missgünstig, deshalb versuchen wir in der Regel, das Gefühl zu unterdrücken oder zumindest zu überspielen.
Der Wirtschaftswissenschaftler Daniel Zizzo – damals an der University of Oxford – ließ immer jeweils vier Versuchspersonen in einem virtuellen Glücksspiel gegeneinander antreten. Es ging allerdings nicht fair zu: Manche Spieler erhielten einen höheren Geldbetrag als Wetteinsatz als andere. Bevor alle Spieler am Ende ihren Gewinn kassierten, hatten sie die Möglichkeit, die Einkünfte ihrer Gegenspieler per Mausklick zu reduzieren – zu einem gewissen Preis. Auch sie mussten dafür etwas von ihrem eigenen Geld zurückgeben.
Die Überraschung: Zwei Drittel der Probanden machten von der Option Gebrauch und verbrannten so insgesamt die Hälfte aller Gewinnausschüttungen – zu ihrem eigenen Nachteil. Wir hassen es so sehr, wenn andere es besser haben, dass es uns lieber wäre, alle gingen leer aus. Der Neid frisst seinen eigenen Herren, wie der Volksmund sagt.