Eintrag #2085, 17.09.2025, 17:41 Uhr

Vogelschutz-Newsletter 11/2025

Komitee gegen den Vogelmord - Committee Against Bird Slaughter
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Vogelschutz-Newsletter 11/2025
 
Liebe Leserinnen und Leser,

auf Malta, Zypern und im Libanon haben am Wochenende unsere großen Herbst Vogelschutzcamps begonnen. Bis Mitte November werden wir dort Einsätze zum Schutz der Zugvögel durchführen. Außerdem liegen erste Ergebnisse unserer Sommeraktionen sowie neue Fälle von Greifvogelverfolgung in Deutschland vor.

 

Niederbayern – Jäger fängt illegal Greifvögel im NaturschutzgebietHome

Komitee-Mitarbeiter haben in einem Wäldchen bei Winzer (Landkreis Deggendorf) zahlreiche Verstöße gegen jagd- und naturschutzrechtliche Bestimmungen dokumentiert. 

Lesen Sie hier unsere Pressemeldung zum Fall.

 

Trauerschnäpper-Einsatz in NorditalienHome

Trauerschnäpper gehören zu den ersten Arten, die im Spätsommer unsere Wälder verlassen und sich auf ihren Weg nach Afrika machen. In Norditalien werden sie dann bereits sehnlichst erwartet - von Wilderern!  An den von uns gefundenen sechs aktiven Fangstellen hat die Polizei aufgrund unserer Hinweise drei Vogelfänger überführt. 32 Schlagfallen, 2 Netze, eine Käfigfalle, sechs tote Vögel und 16 lebende Vögel (überwiegend Finken) wurden sichergestellt. Ein Team ist weiterhin im Einsatz, um die restlichen Stellen zu überwachen.

 

Herbst-Vogelschutzcamp im Libanon startetHome

 

Über den Libanon fliegen in diesen Wochen Millionen Zugvögel - über das kleine Land führt eine der Haupt-Zugrouten für mittel- und osteuropäische Arten. Die große Zahl Vögel ruft Wilderer auf den Plan, grobe Schätzungen gehen davon aus, dass hier im Jahr mindestens 2,5 Millionen Tiere illegal geschossen werden. ... Unterdessen hat die Armee in der Stadt Danniyeh vor einigen Tagen das erste Mal eine große Aktion gegen die illegale Nachtjagd auf Ziegenmelker, Wachtelkönige und Eulen durchgeführt. Dabei wurden Dutzende Waffen sichergestellt - in diesen schwierigen Zeiten für das krisengeschüttelte Land ein wirklich starkes Zeichen für den Vogelschutz!

 

Rundum-Bewachung von Schmutzgeier "Hugo" auf Malta

Ein seltener Schmutzgeier hat Anfang September für drei Tage auf Malta gerastet und wurde dabei permanent von Naturschützern überwacht. Möglich wurde dies durch einen GPS-Sender, der die Position des Vogels in "Echtzeit" übermittelte. Im Einsatz waren Teams des Komitees gegen den Vogelmord, von BirdLife Malta und der Malta Ranger Unit sowie Polizeikräfte. Der Vogel stammt aus einem Schutzprojekt in der italienischen Toskana, wo die stark bedrohten Vögel von der Associazione CERM Centro Rapaci Minacciati mit großem Aufwand gezüchtet und ausgewildert werden, um die kleine lokale Population zu stützen. Da die Ankunft des Vogels mit dem Beginn der Jagdsaison am Sonntag zusammenfiel, bestand erhöhte Gefahr, dass Wilderer den Vogel ins Visier nehmen würden. Glücklicherweise kam es zu keinem solchen Zwischenfallen und der Vogel konnte die Insel Dienstagmittag unbeschadet Richtung Afrika verlassen.

 

Hohe Geldstrafe für Greifvogel-StörerHome

Im Frühjahr 2022 wurde ein Mann in Coesfeld (Nordrhein-Westfalen) dabei beobachtet, wie er mit einem Stock gegen den Brutbaum eines streng geschützten Rotmilans schlug. Ganz augenscheinlich war es seine Abschicht, den Vogel aus dem Gebiet, in dem eine Windpark entstehen sollte, zu vertreiben. Das Komitee gegen den Vogelmord hat im April 2022 Anzeige erstattet. Obwohl es sich um eine Straftat handelte, hat die eigentlich zuständige Staatsanwaltschaft den Fall an die Untere Naturschutzbehörde abgegeben. Diese hat im Rahmen eines Ordnungswidrigkeiten-Verfahrens dem Täter eine Geldbuße in Höhe von 2.500 € auferlegt. Da er sich geweigert hatte, den Betrag zu zahlen, ging der Fall vor das Amtsgericht Münster. Das hat den Mann gestern zur Zahlung der Geldbuße verdonnert - zusätzlich muss er die Gerichts- und Anwaltskosten tragen.

 

TV-Tipp: Das Millionengeschäft des VogelschmugglersHome

Die neue ZDF-Dokuserie „Umwelt Crime“ rekonstruiert wahre Verbrechen gegen die Natur und beschreibt deren Konsequenzen für Menschen und die Umwelt. In der aktuellen Folge vom 31.08.2025 geht es um den illegalen Papageien-Handel von Brasilien nach Europa. In der Folge wird auch der Wilderei-Experte und Komitee-Mitarbeiter Axel Hirschfeld interviewt und beleuchtet die Mechanismen und Hintergründe des illegalen Vogelhandels. Die ganze Folge findet ihr in der ZDF-Mediathek oder hier unter diesem Link.

 

Turmfalken in NRW abgeschossen - Belohnung ausgesetztHome

Mitten in Swisttal-Heimerzheim (Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen) ist ein Turmfalke mit einem Luftgewehr abgeschossen worden. Der Vogel ist leider gestorben. Bereits im Februar 2023 ist an gleicher Stelle in der Quellenstraße ein Turmfalke tot aufgefunden worden, auch bei ihm wurde ein Luftgewehr-Projektil gefunden. Beide Tiere waren nicht mehr flugfähig, der Tatort muss in unmittelbarer Nähe der Fundorte liegen.

Das Komitee gegen den Vogelmord hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 1.000 € ausgelobt.

Unsere aktuelle Pressemeldung lesen Sie hier.

 

Viele Grüße aus Beirut,

Alexander Heyd und Lloyd Scott

 
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