Eintrag #7, 12.11.2005, 00:07 Uhr

vielleicht wird morgen schon eine neue zeit anfangen?

hab heute dieses echt wunderschöne lied wiedergefunden (also den text) glaube die wenigsten kennen es. heisst "edelweisspiraten" und ist ein volkslied aus der widerstandsbewegung. irgendwie hat es ziemlich viel aufgewühlt, sitz im bett und versuch nicht unbedingt nachzudenken. was mach ich jetzt eigentlich hier? und jetzt? ist es das was ich will? ich bin jetzt 21, studentin.
mit 14 hab ich gesagt: mit 19, ja, mit 19 bin ich berühmt oder tot. und was ist jetzt? ich bin nicht berühmt und leben tu ich augenscheinlich auch noch. ich hab soviel von mir selbst irgendwo auf dem weg verloren. meine musik, meine freunde, mein lebensgefühl. wir wollten damals unbedingt studieren, wir wollten frei sein. jetzt hab ich von den leute lange nichts mehr gehört. ich studiere, ja. aber wohl nicht mehr lange, ich, bzw. wir haben es nicht geschafft die studiengebühren zu verhindern. seit mein vater weg ist versuch ich halt alles schnell durchzuziehen, damit meine mutter keinen kummer hat. daran bin ich im grunde gescheitert. also ein neuer versuch. es gab soviele sachen, die ich machen wollte. nach schottland, nach finnland, in den niederlanden studieren, reisen, die welt sehen. ich vermiss die alten leute. hab letztens mit wem gesprochen, der meinte man würds mir nicht ansehen, dass ich n punk bin. tut man auch nicht mehr. aber muss man das? hat bei uns niemanden interessiert. hier wahrscheinlich schon. hier muss man wohl am bahnhof rumhängen, schnorren und sich 3 monate lang nicht waschen um als rebell oder so angesehen zu werden, keine ahnung. ich mag diese stadt nicht, hab sie nie gemocht. aber ich bin hier, ich bleib vorerst hier.
irgendwie hat die vergangenheit angeklopft, vielleicht auch weil demo war (wieder viel zu brav für meine begriffe, aber immerhin etwas). in solchen momenten sehn ich mich in meine süsse, kleine stadt zurück, da wo meine ideale sind. aber wahrscheinlich hab ich die irgendwo auf dem weg hin zum erwachsensein verloren. mal sehen ob meine gedichte und texte irgendwann mal auftauchen, eine ehemalige freundin hat mir versprochen sie zu veröffentlichen wenn ich 21 bin. oder tot. bis jetzt sind sie noch nirgendwo aufgetaucht, bin wohl nicht die einzige, die erwachsen geworden ist. ist wohl normal, die docs weichen den clogs oder stöckelschuhen. die ideale den gedanken wann ich mich am besten um das referat kümmer. das hab ich mir alles anders vorgestellt.
 
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