Da war bei mir mal wieder ein "alter Bekannter" im jährlichen Reigen an der Reihe. Habt Ihr eigentlich auch so ein kleines, weißes Döschen unter der Decke ? Eines, das jedesmal eine Meldung von sich geben soll, wenn es in "der Bude raucht". Ja genau, den berühmten Rauchmelder. Bei mir war er ja schon öfter Thema und trat nun wieder auf den Plan, weil eine Firma seine Funktion überprüfen mußte. Gesetzlich geregelt. Jedenfalls hier bei uns. Ob das bundesweit gilt, weiß ich nicht. Jedenfalls war es diese Woche mal wieder so weit. Es klingelte und ein netter junger Mann zeigte an die Decke und erklärte mir den Grund seines Kommens. Da oben gab es dieses Döschen allerdings nicht mehr, nur noch eine kleine schwarze Halterung, denn der Melder ruht schon lange - ja wo eigentlich ? Während der Suchaktion erklärte ich also dem guten Mann, wie die Dose von der Decke in eine Schublade gelangen konnte: Bratwurst braten - Rauchentwicklung - Alarm - Dose mit langem Stock erlegt. Das mußte ich dem Prüfer natürlich in Einzelheiten erzählen, weil ich Zeit benötigte, um das Gerät aufzufinden.
Nachdem ich es endlich ans Tageslicht befördert hatte, warf er nur einen kurzen Blick darauf, drückte auf einen Knopf, schüttelte den Kopf und sagte: Hinüber! Da müssen wir einen neuen Melder bestellen. Ich komme dann noch einmal. Kann aber zwei, drei Wochen dauern.
Aus Erfahrung in solchen Dingen kann ich aber behaupten, daß man die Zeit sicherlich wenigstens verdoppeln kann. Immerhin hindert mich so nichts daran, in den nächsten Wochen noch ein paar Mal Bratwurst zuzubereiten. Danach muß ich schauen, wie ich den Melder dieses Mal fachgerecht entfernen kann. Und vor allen Dingen dort aufbewahre, wo ich ihn ohne Suchen sofort finde. Die schwierigste Aufgabe. Es müßte weißer Rauch über dem Ort aufsteigen. Doch egal, es ist ja alles nur Schall und Rauch und irgendwann geht auch alles in selbigem auf.
Und mit den Signaltönen klappt es bei uns in Deutschland ja sowieso nicht, wie wir seit einem Probealarm wissen. Bei Sirenen weiß niemand was die Töne bedeuten - ich auch nicht - und Warnungen per Handy kommen, wenn die Gefahr vorbei ist, wie ich vernommen habe. Mir genügt mein Wecker. Der warnt mich täglich - und zwar pünktlich - vor dem baldigen Aufstehen. Egal ob Feind-oder Rauchgefahr.
Und genau das sind alles Gedanken, um die ich mir keine mehr mache. Setze mich lieber auf eine Bank und lese. Marcel Reich-Ranicki und Peter von Matt. Literaturkritik und Literatur. Auch diese ging ja schon mal in Rauch auf. Und damals gab es niemanden, der vor der Gefahr gewarnt hat. Oder vielleicht auch zu spät.