Für manche ist es ein Urlaubsabenteuer, aus unserer Sicht ein klares Tier- und Artenschutzproblem: das sogenannte Trophäenangeln oder Big Game Fishing. Beim Trophäenangeln zählt der spektakulärste Fang.
Angelvereine schreiben gerne eigene Wettkämpfe aus, bei denen die größten Fische und die meisten Arten prämiert werden. Gefangen wird u.a. Gelb- und Blauflossenthun, Schwertfisch, Blue Marlin sowie Haie wie Mako, Blauhai und Karibischer Riffhai. Arten, die wichtige Funktionen im Ökosystem einnehmen und deren Bestände bereits gefährdet sind.
Ob der Fisch behalten oder zurückgesetzt wird, entscheidet meist die Kundschaft. Dabei geraten die Tiere durch den Fang, das Herausheben aus dem Wasser und das anschließende Posieren für Fotos unter enormen Stress – oft mit tödlichen Folgen, weil sie an Erschöpfung, Verletzungen oder Sauerstoffmangel sterben.
In Deutschland ist das sogenannte „Catch and Release“ daher nach dem Tierschutzgesetz verboten. Ein weiterer Skandal: Nicht selten wird ausgerechnet in Meeresschutzgebieten geangelt – dort, wo Biodiversität und Populationsdichte besonders hoch sind. Das heißt: Selbst Rückzugsräume sind nicht mehr sicher.
Wir meinen: Tiere sind keine Trophäen. Und die Meere kein Abenteuerspielplatz für die Jagd nach dem nächsten Fotomotiv.
Pro Wildlife hat für Reiseunternehmen Leitlinien für einen nachhaltigen, tierschutzkonformen Tourismus entwickelt, die u.a. auch auf Trophäenangeln verzichten.
https://www.prowildlife.de/aktuelles/hintergrund/trophaeenangeln-tierleid-als-freizeitvergnuegen/