Eintrag #4, 09.09.2009, 17:58 Uhr

Systemischer Lupus (Teil 4)

Der Systemische Lupus Erythematodes ist eine chronische, über Jahre anhaltende Erkrankung, welche eine engmaschige krankheitsspezifische sowie psychische Betreuung benötigt. Die Therapie des Systemischen Lupus Erythematodes richtet sich nach den Organmanifestationen und der jeweiligen aktuellen Krankheitsaktivität. Es gibt bisher keine heilende Therapie des SLE, weshalb die symptomatische Behandlung im Vordergrund steht. Es kommen unterstützende Maßnahmen, wie die Blutdrucksenkung, Schmerzmittel oder Lichtvermeidung, zum Einsatz.

Die Grundlage der Behandlung des SLE ist stets die Immunsuppression. Den wichtigsten Fortschritt beim Systemischen Lupus Erythematodes brachte die Einführung der Glukokortikoide (Kortison) in die Therapie, da der Systemische Lupus Erythematodes fast immer auf höhere Dosen anspricht. Hierbei wird wegen der starken Nebenwirkungen eine kurzfristige, so genannte Stoßtherapie nach Möglichkeit der langen, chronischen Einnahme von Kortison vorgezogen. Eine mögliche Alternative, vor allem bei Haut- und Gelenkbefall, ist das Malariamittel Hydroxychloroquin. Bei schweren Organbeteiligungen oder chronischen starken Beschwerden sind oft immunsuppressive Medikamente wie Cyclophosphamid oder Azathioprin nötig. Vor allem die schwere Lupusnephritis, aber auch Beteiligungen des Zentralnervensystems oder die Herzklappenentzündung, sind eine Indikation für stärkere Immunsuppressiva. Zusätzlich wird in manchen Fällen eine besondere Form der Blutwäsche, die so genannte Plasmapherese, angewendet. Hierbei werden, im Anschluss an eine Behandlung mit Cyclophosphamid, die Antikörper aus den flüssigen Blutbestandteilen (Plasma) entfernt. Diese Behandlung kann in sehr schweren Fällen wirksam sein, ist aber wegen teilweise aufgetretener, schwerer Infektionen umstritten.
Systemischer Lupus erythematodes: Verlauf

Zu den schweren, unter Umständen lebenslimitierenden Komplikationen beim Systemischen Lupus Erythematodes zählen Nieren- sowie ZNS- oder andere Organbeteiligungen. Erstere führen in einigen Fällen zu chronischen Nierenerkrankungen mit Dialysepflicht. Vor allem bei Klasse IV und VI der Lupusnephritis besteht eine schlechte Prognose, da es häufig zu einem Nierenversagen kommt. Bei Klasse IV mit aktiven entzündlichen Veränderungen kann eine intensive Therapie mit das Immunsystem unterdrückenden Medikamenten ein Fortschreiten der Erkrankung eventuell verhindern. Da die Therapie des Systemischen Lupus Erythematodes größtenteils aus einer Suppression des Immunsystems resultiert, zählen Infektionen oder Tumorerkrankungen zu den Komplikationen der Behandlung. Schwere Infektionen stellen heutzutage die häufigste Todesursache dar.

Die Prognose des Systemischen Lupus Erythematodes hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Während in den 1960er Jahren eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von 20-30 Prozent bestand, liegt sogar die Zehn-Jahres-Überlebensrate heutzutage bei über 90 Prozent. Dies liegt vorrangig an den fortgeschrittenen medikamentösen Möglichkeiten und an der engeren Betreuung der Patienten.
Systemischer Lupus erythematodes: Vorbeugen

Es sind keine Maßnahmen bekannt, welche dem Systemischen Lupus Erythematodes vorbeugen können. Der regelmäßigen Betreuung durch den behandelnden Arzt in Bezug auf die Therapie und ihre Nebenwirkungen kommt eine große Bedeutung zu. Betroffene Personen haben außerdem teilweise die Möglichkeit, den Schüben der Erkrankung entgegenzuwirken. Dabei gibt es einige Verhaltensregeln, die sich positiv auf den Systemischen Lupus Erythematodes auswirken können:

    * eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung mit Akzeptanz der Krankheit
    * die Schmerzen auch ohne Medikamente akzeptieren und verstehen lernen
    * keinen Alkohol trinken
    * mäßig Sport treiben
    * Sonne, UV-Licht meiden
    * besonders im Herbst und Winter auf einen guten Kälteschutz (Taschenofen) achten
 
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