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Hallo,
Jose Valle hier, Vizepräsident und Mitbegründer von Animal Equality. Vielleicht hast du vor Kurzem bereits meinen Bericht über eine meiner Recherchen in einem Putenschlachthof gelesen. Seit über einem Jahrzehnt dokumentiere ich Tierquälerei in verschiedenen Ländern der Welt. In den Jahren 2015 und 2016 besuchte ich zusammen mit dem Rechercheteam mehrmals einige Schlachthöfe in Jalisco, dem Bundesstaat mit der größten Fleischproduktion in Mexiko, und filmte die Tötung von Rindern, Schweinen, Ziegen, Schafen und Lämmern sowie Hühnern. Eines Morgens betraten Dulce Ramirez, heutige Vizepräsidentin von Animal Equality in Lateinamerika, und ich einen dieser Schlachthöfe, als die Arbeiter*innen gerade ankamen und die Tötung der Tiere vorbereiteten. Eines der Dinge, die mich an diesem Tag am stärksten berührten, war die Einsamkeit eines männlichen Rindes, der mehr als 20 Minuten lang in der Betäubungsbox warten musste. Und was danach mit ihm geschah. Das erste Bild, das wir von ihm machten, war, als er noch lebte.

Je mehr Zeit verging, desto nervöser, ängstlicher und verwirrter wurde er. Bis der Schlachter kam und ihm in den Kopf schoss. Ich erinnere mich noch heute, wie schnell dieses scheue Tier mit seinen Gefühlen, Ängsten und Erinnerungen zu etwas wurde, das in Stücke geschnitten werden sollte. Ich erinnere mich an das sadistische Lächeln von einem der Schlächter. Ich habe ein Foto davon gemacht, um es zu dokumentieren. Es ist schwer zu glauben, dass jemandem das Töten unschuldiger und verängstigter Tiere Spaß machen kann. Und doch macht es das einigen.

Ich habe auch andere lächeln sehen, als sie einem Tier ein Messer in die Kehle stießen. Ich vermute, einige von ihnen fühlen sich mächtig, wenn sie Lebewesen töten, die sich nicht wehren können; wenn sie sie zerstückeln und häuten; und mit ihren eigenen Händen in leblose "Dinge" verwandeln. Die Szene, die ich damals in Mexiko miterlebte, war für mich nicht neu; sie ähnelte nur allzu sehr dem, was ich sah, als ich zum ersten Mal einen Schlachthof in Spanien betrat. Erfahrungen wie diese, auch wenn sie schwer auszuhalten sind und schmerzlich in Erinnerung bleiben, bestärken mich in meiner Entschlossenheit, mich auf die Seite der Tiere zu stellen. Denn neben der Erinnerung an den Schmerz gibt es auch die Erinnerung an einen großen Schritt nach vorn für die Tiere. Die Bilder, die wir an diesem Tag gefilmt haben, wurden im Kongress von Jalisco vor der Abstimmung gezeigt, in der die Tötung von Tieren ohne Betäubung als Verbrechen verurteilt wurde. Diese Entscheidung war das Ergebnis der Kampagne „Jalisco ohne Grausamkeit“, die von einem mexikanischen Parlamentsabgeordneten vorgestellt und von Animal Equality ins Leben gerufen wurde und die von der absoluten Mehrheit der Abgeordneten Jaliscos angenommen wurde. Und ich blicke zuversichtlich auf all die Schritte, die wir noch machen werden. Denn wir werden nicht damit aufhören, für eine Welt zu kämpfen, in der alle Tiere respektiert und geschützt sind. Was du tun kannst – sofern du es nicht bereits tust –, ist, Tiere und tierische Produkte von deiner Speisekarte zu streichen. Das ist ein einfacher Schritt mit großer Wirkung.
Und du kannst dich gemeinsam mit uns für das Ende der industriellen Tierhaltung aussprechen: Unterzeichne dazu unsere Petition, oder – falls du schon unterzeichnet hast – teile sie in deinem Bekanntenkreis.
https://animalequality.de/kampagne/das-ende-der-industriellen-tierhaltung/
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