Nun ist mein Einkaufsspaziergang also wieder in alter Form zurückgekehrt. Der Lebensmittelmarkt, den ich hierzu fast täglich besuche, hat seine vierwöchige Renovierungsphase beendet. Alles wunderbar geworden, nur, daß der Einkauf erst mal die doppelte Zeit benötigt. Es liegt nämlich keinTeil mehr an der Stelle, die vorher sein zu Hause war. Die Brötchen haben die Nudeln aus ihrer Heinat vertrieben und diese machen sich jetzt im ehemaligen Reich des Pudding breit. Selbiger findet sich nun in einem neu eroberten Verkaufsraum wieder. Vor vier Wochen noch Lagerraum. Und so wurde der Einkauf in den ersten Tagen jeweils zu einer Wanderung durch ein unbekanntes Land. Allerdings helfen mir meine Erfahrungen aus Tätigkeiten in einem früheren Leben, auch die geheimsten Verstecke zu finden.
Damit bestätigt sich mal wieder, daß alles was man im Leben macht, irgendwann seinen Sinn erhält. Gut, es hätten bei mir manch andere sinnvollere Dinge sein können, aber ob ich damit die Margarine am ehemaligen Platz des Kaffees gefunden hätte, bleibt fraglich.
Die Grußkarten liegen jetzt übrigens gleich neben der Gemüse- und Obstabteilung, die als einzige ihren alten Platz behauptet hat. Gesundes setzt sich eben durch.
Und nächste Woche erkläre ich, wie man durch die Kassen zun Ausgang gelangt. Ach ja, bei Kartenzahlung kann man neuerdings auch selber scannen. Nichts für mich, dann muß ich ja auf den kleinen Plausch mit so mancher hübschen Kassiererin verzichten. Na ja, auch alte Männer spielen manchmal noch gerne das alte Kinderspiel Schnitzeljagd. Auch Schatzsuche genannt. Doch wie sagte schon Brecht am Ende seines Gedichts „An die Nachgeborenen" :
Gedenkt unsrer / Mit Nachsicht.