Eintrag #140, 23.04.2018, 13:38 Uhr

Peru – die unkontaktierten Völker des Amazonas sind endlich

Vierzehn Jahre sind seit der ersten Antragstellung vergangen und nun ist es endlich so weit. Die unkontaktierten Völker im Urwaldgebiet des Amazonas wurden vom peruanischen Kulturministerium anerkannt. Es leben dort sieben indigene Ethnien im Nordosten des Landes an der Grenze zu Brasilien. Diese Naturvölker wollen keinerlei Kontakt mit der außenstehenden Welt.

 

Was bringt die Anerkennung?

 

Dies ist der erste Schritt, damit die Landrechte der unkontaktierten Völker anerkannt werden und dies ist wiederum die Voraussetzung für den Schutz ihrer Lebensweise. Es ist dafür auch eine Ausweitung der indigenen Schutzzonen Yavarí Mirim und Yavarí Tapiche vorgesehen. Bei diesen Reservaten handelt es sich um ein Gebiet von 25 000 Quadratkilometer.

 

Das peruanische Kulturministerium hat verkündet, dass die offizielle Anerkennung folgende Ethnien umfasst:

 

Matsés, Remo, Marubo, Matis, Korubo, Kulina-pano und Flecheiro.

 

Die Existenz dieser Ethnien wurde lange Zeit bestritten. Vor allem Akteure, welche vor Ort wirtschaftliche Interessen hatten bestritten deren Anwesenheit vehement. Die Lebensweise der unkontaktierten Völker wurde vor allem durch die illegale Abholzung, Erdölbohrungen und Straßenbauprojekte bedroht.

 

Eine häufige Folge des Kontakts mit Außenstehenden kann für die Indigenen zudem die Infektion mit Krankheiten wie Masern und Malaria sein, welche aufgrund der fehlenden Abwehrkräfte zumeist tödlich enden.

 

Wer allerdings glaubt, dass durch die Anerkennung der Ethnien durch das peruanische Kulturministerium alles gut ist, den muss ich enttäuschen. Die peruanische Regierung hat sich zu diesem Thema noch immer nicht klar positioniert und den Schutz dieser Bevölkerungsgruppen versprochen.

 

Warum nicht? Weil man in diesem Gebiet über mehrere Erdölkonzessionen verfügt und die Regierung (noch) nicht zugesagt hat auf die dort vorhandenen Ressourcen zu verzichten. Nicht auszudenken welche Folgen es hätte, wenn man eine Verbindungsstraße zu den Erdölfeldern errichten würde.

 

 
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