Momentaufnahme

Meine Wohnung ist kalt. Seit ziemlich genau 7 Tagen bin ich nur noch zum Schlafen, Katze fuettern, Chaos verbreiten und Duschen hier. Selten laenger als 3 Stunden am Stueck. Joghurtbecher und Kinderriegelpapier sind quer ueber den Schreibtisch verstreut. Nervenfutter. Waesche, frisch gewaschen und dreckig, haben sich flauschige Plaetzchen in meinem Schlafzimmer gesucht. Das Bett vollgestellt mit Buechern, Schminke, Schuhen und Papierkram. Der einzige Ort der halbwegs zugaenglich ist, ist die Kueche. Schließlich trage ich alles von ihr heraus. Die Zeit beleidigt zu sein, hat mein Katzi momentan auch nicht. Jede Minute die ich daheim bin, muss sie nutzen um ausreichend gestreichelt und verwoehnt zu werden. Selbst jetzt habe ich nicht einmal die Schuhe und die Jacke ausgezogen. In zwei Stunden bin ich wieder weg und werde es wohl auch diese Nacht bleiben.

Gedanken ueber eine neue Wohnung sind laut geworden. Vielleicht waere es wirklich keine so schlechte Idee. Weg vom Handymasten gegenueber. Hin zum naechsten. Die Stadt ist mit diesen Dachverschoenerungen ja zugedeckt.

Geburtstag, Pruefungen und Schule, Vermieter, Freizeit, Arbeit und Freunde. Die naechste Woche wird nicht besser werden.

Dennoch bin ich ganz zufrieden. Ein Konzert am Freitag, eine Lalue gestern. Ein neuer MP3-Player fuer Musik im Auto. Ein zufriedenes Schatzi. Und ein Laecheln fuer mich.

Sowas nennt man dann wohl positiven Stress.