Ich sitze bereits am Arbeitsplatz, die kleinen viereckigen Rahmen in der Hand, während die anderen wieder einmal gemeinsam über Nichtanwesende lästern.
Besonders Brigitte hebt sich hier wieder einmal hervor. Alleine ihre laute, ordinäre Stimme zu hören, bewirkt bei mir Magenschmerzen und löst eine Übelkeit aus. Schaue ich Brigitte an, wie sie sich als Rädelsführerin in der Mobbing-Gruppe profiliert, eingehüllt in ihren weißen Arbeitsanzug, sehe ich, wie sich ihre Stimme und ihre Ausdrucksweise ihren derben, dümmlichen Gesichtszügen anpasst. Mit ihrem Parfum hat sie auch wieder übertrieben. Manchmal denke ich, dass ich mich hier in einem andalusischen Freudenhaus befinde. Alle wollen ihre Derbheit mit schwülstigen Parfums übertuschen, während sie dennoch heimlich auf der Toilette rauchen.
Boah, da riecht es nicht mehr, da stinkt es und zwar nach Rauch und wieder einmal nicht runter gespülter Notdurft.
ICH HASSE MEINE ARBEIT!
Man zwingt mich auf ein geistloses Niveau herab. Nur nicht mitdenken ist hier die Devise. Es ist Winter und bitterkalt. Die Chefin hat die Stäbe beim Heizkörperregulator abgebrochen, so dass man sie nicht weiter als zur Stufe 3 drehen kann. Die Arbeit ist so langweilig, dass ich die meiste Zeit in Gedanken schon den Text für eine neue Geschichte formuliere. Lichtschalterrahmen in vier Farben, grau, saphir, rubin und mahagoni (auch kackbraun genannt,) kontrollieren. Wer hat das wohl erfunden?
Seit Brigitte gemerkt hat, dass ich nicht nach ihrer Pfeife tanze und nicht bereit bin, über andere mit herzuziehen, mobbt sie mich wo es geht.
In der Mittagspause löse ich ein Kreuzworträtsel, um wenigstens etwas geistigen Anspruch zu haben. Denn das dumme Rumgesülzte der Anwesenden, Simone ausgenommen, kann ich nicht mehr hören.
Nach der Arbeit will ich mich verkriechen. Trotzdem treibt es mich ins Internet, wo ich meine Freunde treffe, deren Mittelpunkt nicht das mittwöchliche Fensterputzen ist.
HILFE! Ich gehe hier ein wie eine Primel.
ERKLÄRUNG:
Bei unserem letzten Turmschreiber-Treffen sollte wir in eine Erinnerung, eine ehemalige Arbeitssituation eintauchen und in der Gegenwartsform unsere Gefühle, Personen, Gerüche, Stimmen etc. beschreiben.
Ich hätte nicht gedacht, dass dies alles noch so nah und tief in mir drin steckt, da es schon über ein Jahr her ist.
Besonders Brigitte hebt sich hier wieder einmal hervor. Alleine ihre laute, ordinäre Stimme zu hören, bewirkt bei mir Magenschmerzen und löst eine Übelkeit aus. Schaue ich Brigitte an, wie sie sich als Rädelsführerin in der Mobbing-Gruppe profiliert, eingehüllt in ihren weißen Arbeitsanzug, sehe ich, wie sich ihre Stimme und ihre Ausdrucksweise ihren derben, dümmlichen Gesichtszügen anpasst. Mit ihrem Parfum hat sie auch wieder übertrieben. Manchmal denke ich, dass ich mich hier in einem andalusischen Freudenhaus befinde. Alle wollen ihre Derbheit mit schwülstigen Parfums übertuschen, während sie dennoch heimlich auf der Toilette rauchen.
Boah, da riecht es nicht mehr, da stinkt es und zwar nach Rauch und wieder einmal nicht runter gespülter Notdurft.
ICH HASSE MEINE ARBEIT!
Man zwingt mich auf ein geistloses Niveau herab. Nur nicht mitdenken ist hier die Devise. Es ist Winter und bitterkalt. Die Chefin hat die Stäbe beim Heizkörperregulator abgebrochen, so dass man sie nicht weiter als zur Stufe 3 drehen kann. Die Arbeit ist so langweilig, dass ich die meiste Zeit in Gedanken schon den Text für eine neue Geschichte formuliere. Lichtschalterrahmen in vier Farben, grau, saphir, rubin und mahagoni (auch kackbraun genannt,) kontrollieren. Wer hat das wohl erfunden?
Seit Brigitte gemerkt hat, dass ich nicht nach ihrer Pfeife tanze und nicht bereit bin, über andere mit herzuziehen, mobbt sie mich wo es geht.
In der Mittagspause löse ich ein Kreuzworträtsel, um wenigstens etwas geistigen Anspruch zu haben. Denn das dumme Rumgesülzte der Anwesenden, Simone ausgenommen, kann ich nicht mehr hören.
Nach der Arbeit will ich mich verkriechen. Trotzdem treibt es mich ins Internet, wo ich meine Freunde treffe, deren Mittelpunkt nicht das mittwöchliche Fensterputzen ist.
HILFE! Ich gehe hier ein wie eine Primel.
ERKLÄRUNG:
Bei unserem letzten Turmschreiber-Treffen sollte wir in eine Erinnerung, eine ehemalige Arbeitssituation eintauchen und in der Gegenwartsform unsere Gefühle, Personen, Gerüche, Stimmen etc. beschreiben.
Ich hätte nicht gedacht, dass dies alles noch so nah und tief in mir drin steckt, da es schon über ein Jahr her ist.