Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
was ich Euch jetzt erzählen werde, ist schwer zu ertragen. Aber es ist wichtiger denn je, dass wir die Augen vor der Realität nicht verschließen. Wir dürfen nicht wegsehen!
Um das Büffelweibchen, das sich kaum noch auf ihren Beinen halten konnte, auf den Lastwagen zu treiben, haben sie ihr zuerst den Schwanz verdreht. Als sie sich dagegen gewehrt hat, hat einer einen Stock genommen und ihn in ihre Genitalien gestoßen.
Ich bin Amey Deshmukh. Als geschäftsführender Direktor von Animal Equality in Indien kenne ich diese Szenen leider nur allzu gut.
Willkommen in der Milchindustrie, liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde.
Im Laufe unserer Recherchen haben wir viele Grausamkeiten dokumentiert, von Kinderarbeiter*innen, die Rindern Chilischoten in die Augen reiben, bis hin zu Arbeiter*innen, die die erschöpften Tiere treten und schlagen, jeweils um sie zum Gehen zu zwingen.
Und ich wünschte, ich könnte sagen, dass das, was ich gerade beschrieben habe, das Schlimmste ist. Aber das ist es nicht.
Genau wie der Mensch muss auch ein Rind ein Kind auf die Welt bringen, um Milch zu geben.
Wenn das Kalb – also ihr Baby – männlich ist, nutzt es der Industrie nicht und wird im schlimmsten Fall in einer Ecke angebunden und zum Verhungern zurückgelassen. Die weiblichen Tiere müssen den gleichen Zyklus der Befruchtung, Geburt und Milchproduktion wie ihre Mütter ertragen. Ihre Babys werden ihnen immer wieder weggenommen.
Manche Rinder produzieren weniger Milch, insbesondere, nachdem ihnen ihr Kalb weggenommen wurde. Der Betreiber eines Milchbetriebs in Indien hat mir gezeigt, was viele hier tun, um mehr Milch von diesen Müttern nehmen zu können.
Er hatte den Körper eines toten Kalbes ausgestopft und neben das angebundene Mutterrind gestellt.
Diese Mutter wurde gezwungen, neben dem Körper ihres toten Babys zu stehen.
Die Industrie behauptet, sie sei „human“. Aber ich kann dir versichern, dass so ziemlich alles, was diese Industrie über sich behauptet – in Indien, aber auch überall sonst auf der Welt – falsch ist.
Auch in anderen Ländern als Indien haben unsere Ermittler*innen dokumentiert, wie Mütter ihren Babys hinterherlaufen, wenn sie ihnen weggenommen werden. Und auch, wie die Tiere tagelang nacheinander rufen. Oder wie Kälber bei extremen Temperaturen ihrem leidvollen Schicksal überlassen werden.
Und sie haben einen Haufen toter Kälber gefunden, die wie Müll weggeworfen und zurückgelassen wurden.
Die Milchindustrie hat uns alle getäuscht. Und sie versucht es weiterhin – auch in Deutschland.
Denn auch in Deutschland gibt es Rinder, die nach der Geburt ihres Kalbes wenig oder keine Milch geben. Ihnen werden Spritzen mit Oxytocin gegeben, einem Hormon, das die Milchproduktion anregt.
Oder ihnen werden der Damm, das Euter oder die Gebärmutter über das Rektum massiert.
Häufig wird ihnen zur Anregung der Milchproduktion auch durch einen Schlauch Atemluft in die Vagina geblasen.
Oder man holt das Kalb dazu. Nicht, um es trinken zu lassen, sondern um die Mutter zum Milchgeben zu bewegen.
Davon berichtet die Milchindustrie aber nicht.
https://animalequality.in/action/dairy-dark-secret
https://animalequality.de/neuigkeiten/2023/02/07/misshandlung-von-bueffeln-in-indien/