Eintrag #295, 04.01.2019, 20:55 Uhr

Mehr Anerkennung für pflegende Angehörige - 3. Teil

Viel Arbeit ist daher notwendig um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass dies was hinter verschlossenen Türen durch pflegende Angehörige tagtäglich geleistet wird, anerkennenswert ist.
 
Apropos Wert:
 
Anerkennung wird häufig mit Wertschätzung in Zusammenhang gebracht. Wird das, was pflegende Angehörige täglich leisten auch wirklich als wertvoll angesehen? Ihre Arbeit wird nicht mit derselben Wertigkeit anerkannt wie die einer Pflegefachkraft – weder ideell noch finanziell. Häufig müssen sich pflegende Angehörige sogar belächeln lassen, wenn sie ihrer Umwelt erzählen, dass Sie pflegen. Ihre Arbeit wird auch nicht gleichgesetzt mit der Eltern- oder Erziehungsarbeit.
 
Die pflegenden Angehörigen haben es vielerorts nicht ins öffentliche Bewusstsein geschafft.
 
Damit geringschätzt man zum einen die Motive, aus denen heraus die meisten ihre Angehörigen pflegen - nämlich Liebe und Verantwortungsbewusstsein und zum anderen geringschätzt man auch den menschlichen und sozialen Wert ihrer Arbeit und den Wert für die Gesellschaft.
 
Der größte Pflegedienst der Nation ermöglicht seinen Angehörigen ein grösst- und längstmögliches selbstbestimmtes Leben. Pflegende Angehörige ersparen der Gemeinschaft Kosten in Milliardenhöhe, welche ansonsten für die Pflege in stationären Einrichtungen aufgewendet werden müssten. Ohne sie wäre der Fachkräftemangel in der (beruflichen) Pflege noch viel deutlicher zu spüren als bereits jetzt.
 
Ihr Wert kann also eigentlich gar nicht hoch genug eingeschätzt und anerkannt werden. Vom guten Gefühl, jemanden die bestmögliche Pflege zu geben, kann man nicht leben. Man braucht soziale Kontakte und materielle Sicherheit. Man will soziale Anerkennung und auch die Möglichkeit haben sich selbst zu verwirklichen. Außerdem benötigt man Zeit für die eigene Regeneration, um ja nicht auszubrennen.
 
Jeder kann einen Beitrag dazu leisten, dass die häusliche Pflege aufrichtig wertgeschätzt und anerkannt wird. Pflegende Angehörige sollten sich selbst, für das was Sie tun, mehr loben – auch öffentlich.
 
Wer sich selbst wertschätzt, tritt anders auf, wird anders oder vielleicht sogar erstmals wahrgenommen und anerkannt.
 
 
 (68) pullauge
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