Eintrag #423, 26.01.2023, 12:01 Uhr

Kuba hat den Vorsitz über die G77

 

Was ist die G77 eigentlich? Die G77 ist ein, mehr oder weniger, loser Zusammenschluss von Staaten des Globalen Südens, welcher 1964 im Rahmen der ersten Welthandelskonferenz gegründet wurde. Derzeit hat die G77 134 Mitglieder. Jedes Jahr hat ein anderes Mitglied den Vorsitz inne und in diesem Jahr ist es eben Kuba. Die Rotation erfolgt auch regionaler Basis zwischen Afrika, Asien/Pazifik und Lateinamerika/Karibik. Die G77 inkludiert 80 % der Weltbevölkerung. Zu Beginn wollte man einfach eine starke, gemeinsame Verhandlungskapazität des Globalen Südens schaffen. 1992 begann die Kooperation der G77 mit China. Damals verwendet man oftmals den Begriff G77+ China. Mittlerweile ist China aber ebenso festes Mitglied geworden und so nennt man sich wieder G77.

 

Eines der Hauptziele der G77 ist es, die Position der Entwicklungsländer auf dem Weltmarkt zu verbessern. Man will also eine stärkere Verhandlungsposition erreichen. Zu den Mitgliedsländern gehörten einst auch Malta, Rumänien und Zypern. Diese sind allerdings nach ihrem EU-Beitritt aus der G77 wieder ausgestiegen. Jugoslawien gehörte einst ebenso dazu und nachdem sich das Land auflöste, ist Bosnien-Herzegowina das einzige europäische Land, welches heute immer noch zur G77 gehört.

 

In diesem Jahr gab es eine virtuelle Zeremonie, in welcher der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel, der Generalekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, der Präsident der UN-Generalversammlung Csaba Korosi und der pakistanische Außenminister Bilawal Bhutto Zardari teilnahmen. Pakistan hatte nämlich im vergangenen Jahr den Vorsitz der G77 inne.

 

Kubas Präsident rief in seiner Ansprache dazu auf Maßnahmen zu ergreifen, um die Hindernisse für den wirklichen Fortschritt der Völker zu überwinden. Die Einheit ist ein Gebot und die größte aller Notlagen.

 

Kubas Außenminister Bruno Rodriguez betonte in diesem Zusammenhang, dass die Bündnisse innerhalb der G77, gerade in diesen schwierigen Zeit, gestärkt werden müssen. Kuba würde im Rahmen der G77-Präsidentschaft die internationale Zusammenarbeit fördern, um die wirtschaftliche Erholung der Entwicklungsländer nach der Pandemie zu beschleunigen. Die Präsidentschaft Kubas werde auch darauf abzielen, die Süd-Süd-Zusammenarbeit effektiver zu gestalten und die Nord-Süd-Zusammenarbeit zu fördern, damit die Industrieländer ihrer historischen Verantwortung gerecht werden. Innerhalb der G77 werde Kuba die Konsolidierung gemeinsamer Positionen, die Stärkung der Einheit der Gruppe und die Teilnahme an den wichtigsten laufenden multilateralen Prozessen fördern. Auf der kubanischen Agenda würden auch die Verteidigung des allgemeinen Zugangs zu hochwertiger Bildung und Gesundheit stehen.

 

Der neue Präsident der 77. UN-Generalversammlung heißt übrigens Csaba Korösi und stammt aus Ungarn. Er sprach davon, dass er sehr zuversichtlich sei, dass Kuba mit seiner Forderung nach einer gerechteren Weltordnung, erfolgreich sein werde, denn die Prioritäten, welche man gesetzt habe seien sehr ermutigend. Wörtlich meinte er außerdem: „Ich bin zuversichtlich, dass ich auf G77 setzen kann, um die Welt wieder auf den Pfad der Transformation zu bringen“.

 

Die Zukunft wird es weisen...

 

 
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