Eintrag #3, 14.07.2005, 12:21 Uhr

Kilgoth Mirna Teil 2

Mit seinem zweiten Gedichtband Ein Mann kam um. Die Ecke begründete Kilgoth Mirna den Neo-Surrealismus, der eine ganze Welle ähnlich gearteter Lyrik nach sich zog, die aber nur selten die außergewöhnliche Präzision und Subtilität des Originals aufweisen konnte. Da Mirna seitdem allerdings keine Lyrik mehr veröffentlichte, scheint es kritisch, von ihm als Neo-Surrealisten zu sprechen. Ein Mann kam um. Die Ecke wurde mir dem Europäischen Lyrikerpreis in Gold ausgezeichnet und gewann zudem dem Publikumspreis des Literatur-Journals als beste Veröffentlichung des Jahres.

2002 sollte das Jahr des Kilgoth Mirna werden. Er überzeugte mit gleich drei Veröffentlichungen. Der Roman Verlorene Blüten im goldenen Zelt der Stahlarbeit, die Kurzgeschichtensammlung Kilgoth Mirna lebt und sein Theaterstück Fleisch führten monatelang die Bestsellerlisten an und wurden von der Kritik in den höchsten Tönen gelobt. Kein bedeutendes Theater Europas, das etwas auf sich hielt, zeigte im folgenden Jahr nicht Aufführungen von Fleisch, einem Stück, in dem zwei einsame Metzger aufgrund einer körperlichen Deformation ihre Münder verlieren, wodurch Mirna die philosophische Frage aufwirft, ob die Menschen mehr unter der Unfähigkeit zu essen oder dem Ende der Kommunikation leiden.

Mirnas Nachfolgeromane Fragt doch Bechtrem und Der Spästling festigten seinen Status zumindest im deutschsprachigen Raum. Über diese Grenzen hinaus blieb Fleisch sein bislang einziger internationaler Erfolg. Doch wirklich stören wird Mirna das nicht, immerhin gewann er für Der Spästling des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und den Ehrenpreis Deutscher Literaturkritik.

2004 überraschte Mirna die Leser erneut, als er ein Kinderbuch veröffentlichte. In Kooperation mit der norwegischen Malerin Birte Ålstrund, die das Werk illustrierte, realisierte er Lecker Lecker Blumen essen. Noch im selben Jahr ehelichte Mirna Birte Ålstrund, die er bereits 2002 während einer Inszenierung von Fleisch am Norwegischen Staatstheater kennen gelernt hatte. Lecker Lecker Blumen essen erhielt hervorragende Kritiken. Die Zeit schrieb vom „besten Kinderbuch aller Zeiten“, Literaturkritikerin Heidenreich lobte die „unverkennbare Meisterschaft des Autors“. Zudem gewann das Buch den Buxtehuder Bullen, Deutschlands angesehensten Preis für Kinder- und Jugendliteratur.

Mirna bestätigte, derzeit an einem weiteren Roman mit dem Titel Das Imperium des Schweizer Besenmannes Horst zu arbeiten, dessen Veröffentlichungtermin jedoch noch völlig unklar sein muss, da Mirnas Terminkalender voll von anderen Verpflichtungen ist. Derzeit versucht er sich als Komponist und möchte alsbald eine Aufführung seines Werkes Fugen in allen Tonarten erreichen erreichen, das von Musik- und Literaturfreunden gleichsam mit Spannung erwartet wird. 2006 ist er als Regisseur von Tristan und Isolde für die Berner Festspiele verpflichtet worden. Zusätzlich wird er im nächsten Jahr der jüngste Vorsitzende aller Zeiten der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettlesen in Klagenfurt sein. Kilgoth Mirna wird also präsent bleibem und seinen Ruhm mit Sicherheit weiter steigern.



BIBLIOGRAPHIE
Chronica obscura [1997 – unveröffentlicht], GODOG [1999 – Gedichtsammlung], In den Wind geschissen [2000 – Erzählung], Ein Mann kam um. Die Ecke [2001 – Gedichtsammlung], Verlorene Blüten im goldenen Zelt der Stahlarbeit [2002 – Roman], Kilgoth Mirna lebt [2002 – Kurzgeschichtensammlung], Fleisch [2002 – Theaterstück], Fragt doch Bechtrem [2003 – Roman], Der Spästling [2003 – Roman], Lecker Lecker Blumen essen [2004 – Kinderbuch (mit Birte Ålstrund)], Das Imperium des Schweizer Besenmannes Horst [angekündigt – Roman]
 
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