Kandidat 5
Institut: Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie, Universitätsmedizin Rostock, Schillingallee 69a, 18057 Rostock
Tiere: mindestens 94 Mäuse
Versuch: Bei 31 Mäusen wird eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ausgelöst, indem mehrfach die Chemikalie Cerulein, ein Stoff, der aus der Haut von australischen Baumfröschen stammt, in den Bauchraum gespritzt wird. 10 Tiere werden schon nach zwei Tagen getötet. 21 Tieren wird die Substanz 30 Tage lang täglich gespritzt. Nach 33 Tagen werden die Tiere unter Narkose durch Genickbruch getötet.
Weiteren 18 Mäusen werden unter Narkose Krebszellen in die Bauchspeicheldrüse injiziert. Dazu wird die Bauchhöhle aufgeschnitten. Bei manchen Tieren wird eine Chemotherapie durch tägliche Injektion von Metformin durchgeführt.
Um eine cholestatische Leberfibrose (Gallenstau) auszulösen, wird bei 24 Mäusen unter Narkose der Gallengang mit einem Faden abgebunden und durchtrennt. In der Folgezeit verlieren diese Tiere bis zu 13% ihres Körpergewichtes und trocknen aus. Eine Behandlung wird durch tägliche Injektion eines Entzündungshemmers in die Bauchhöhle vom ersten bis zum Tag 13 nach der Operation durchgeführt. Alle Tiere bekommen ein Schmerzmittel über das Trinkwasser und werden einzeln in Käfigen gehalten. Während der Versuche wird der Gewichtsverlust und das Leiden der Tiere anhand des Verhaltens (Graben, Nistverhalten) beobachtet.
Hintergrund: Es soll untersucht werden, ob sich das Ausmaß der Leiden von Mäusen beim Vergleich von Bauchspeicheldrüsenkrebs, Bauchspeicheldrüsenentzündung und Gallenstau anhand von Blutwerten messen lässt.
Quelle: Kumstel S. et al. MicroRNAs as systemic biomarkers to assess distress in animal models for gastrointestinal diseases. Scientific Reports 2020; 10(1): 16931
Datenbank-ID: 5233
https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/helfen/kampagnen/3682-herz-aus-stein-2023
Danke für Eure Aufmerksamkeit.