Hassliebe
„Ich gewöhnte mir beizeiten ab, nach der Traumfrau zu suchen. Ich wollte nur eine, die kein Albtraum war.“
Charles Bukowski
Tränenschmerzend steht er still, unfähig einen Muskel zu bewegen. ´Stillstand als Todeserfahrung´ denkt er und sieht seinem stummen Gegenüber im Spiegel entgegen.
Er kleidet sich an, geschmackvoll und legere, genau wie er es gerne trägt, weil er weiß, dass in der Gegenwart leben das Gegenteil von Vergessen und Sterben ist.
Inmitten der Menge steht er später, die Spiegelerfahrung als Vergangenheit wissend, und nippt an dem Bier. Kaltes Vergessen und Lockerheit in Flaschen abgefüllt. Brot für die Menge, die auch geschmackvoll und legere gekleidet die Realität aussperren will. Nicht, weil sie die Menschen und die Welt hassen, aber inmitten der Menschen allein zu sein ist als Grenzerfahrung für sie ein Teil der Existenz.
Zuckende Leiber, abgestandene Luft angereichert vom Gift der glimmenden Sargnägel die im Takt der schmerzhaft lauten Bässe vibriert. Alles ein Einheitsbrei, in dem alles egal und alles erlaubt ist. Unter Menschen Alleinsein und sich anderen dabei anschließen und gemeinsam misantropen Hass fühlen.
Er durchquert die Körper, die sich spastisch zuckend bewegen, manchmal mehr, manchmal weniger im Einklang zu dem, was als Drogen für die Ohren geboten wird, bahnt sich seinen Weg und sucht etwas, von dem er hofft, es vielleicht doch nicht zu finden um seine Seele zu retten.
Aber er weiß, dass es Vergebens ist und er als Ertrinkender nichts anderes tun kann, als abzutauchen und tief einzuatmen, während das Gift in die Lungen strömt. Er ist ein guter Ertrinkender und hält sich an die gegebenen Spielregeln.
Als er findet, was er sucht, lässt er sich vollends fallen und umkreist seine Beute, blutschmeckend und nach einem Mehr an Gefühl lechzend, emotionale und unsichtbare Krokodilstränend abringend, kreisend und lauernd. Jeden Wink interpretierend und analysierend jagt er und erlegt.
Eine zeitlang später auf einem Laken tobend, mit dem Ziel flüssiges Gift abzusondern und die unsichtbare Barriere niederzureißen, die ihn dazu zwingt zu sein, wie er ist. Heiß-kalter Schweiß zwischen zwei Körpern die im miteinander verschmelzen und dabei niemals wirklich berühren. Kaltes Verlangen, Hunger, der gestillt werden will und das ziehende Kreischen einer Hyäne im Inneren die feixend zuschaut, während scheinbar schönes zu Aas verkommt. Beim Zersplittern letzter Bastionen von Zivilisation wohlfühlend, pumpt und pumpt er, bis sein zerrissenes Selbst in einer Kaskade von Muskelkontraktionen sich selbst veräußernd erbricht und er ausgelaugt neben seiner Beute auf das Laken sinkt und alles getan ist, was getan werden musste und nur noch verhüllender Schlaf das Spiel beenden muss.
Aber seine Beute, die er zerriss und besaß frevelt des Jägers Bestimmung und versucht mit Wärme seine Kälte zu durchdringen.
„Es war schön.“ Sagt die Stimme neben ihm und die Hand auf seine Brust legend, schleicht sie näher an ihn heran und bohrt eine heiße Spitze in seine Welt.
„Ja.“ Sagt er, schiebt die Hand von sich und wendet sich von ihr, das schweißnasse Laken unter sich nach etwas suchend, mit dem er sich vermummen kann.
Aber ohne Maske, ohne Ziel erscheint es ihm sinnlos und bevor er noch darüber nachdenken kann, was er mit den tastenden Händen sucht, kommt dann doch der Verbündete und Bruder im Geiste, der vergebende Schlaf.
„Ich gewöhnte mir beizeiten ab, nach der Traumfrau zu suchen. Ich wollte nur eine, die kein Albtraum war.“
Charles Bukowski
Tränenschmerzend steht er still, unfähig einen Muskel zu bewegen. ´Stillstand als Todeserfahrung´ denkt er und sieht seinem stummen Gegenüber im Spiegel entgegen.
Er kleidet sich an, geschmackvoll und legere, genau wie er es gerne trägt, weil er weiß, dass in der Gegenwart leben das Gegenteil von Vergessen und Sterben ist.
Inmitten der Menge steht er später, die Spiegelerfahrung als Vergangenheit wissend, und nippt an dem Bier. Kaltes Vergessen und Lockerheit in Flaschen abgefüllt. Brot für die Menge, die auch geschmackvoll und legere gekleidet die Realität aussperren will. Nicht, weil sie die Menschen und die Welt hassen, aber inmitten der Menschen allein zu sein ist als Grenzerfahrung für sie ein Teil der Existenz.
Zuckende Leiber, abgestandene Luft angereichert vom Gift der glimmenden Sargnägel die im Takt der schmerzhaft lauten Bässe vibriert. Alles ein Einheitsbrei, in dem alles egal und alles erlaubt ist. Unter Menschen Alleinsein und sich anderen dabei anschließen und gemeinsam misantropen Hass fühlen.
Er durchquert die Körper, die sich spastisch zuckend bewegen, manchmal mehr, manchmal weniger im Einklang zu dem, was als Drogen für die Ohren geboten wird, bahnt sich seinen Weg und sucht etwas, von dem er hofft, es vielleicht doch nicht zu finden um seine Seele zu retten.
Aber er weiß, dass es Vergebens ist und er als Ertrinkender nichts anderes tun kann, als abzutauchen und tief einzuatmen, während das Gift in die Lungen strömt. Er ist ein guter Ertrinkender und hält sich an die gegebenen Spielregeln.
Als er findet, was er sucht, lässt er sich vollends fallen und umkreist seine Beute, blutschmeckend und nach einem Mehr an Gefühl lechzend, emotionale und unsichtbare Krokodilstränend abringend, kreisend und lauernd. Jeden Wink interpretierend und analysierend jagt er und erlegt.
Eine zeitlang später auf einem Laken tobend, mit dem Ziel flüssiges Gift abzusondern und die unsichtbare Barriere niederzureißen, die ihn dazu zwingt zu sein, wie er ist. Heiß-kalter Schweiß zwischen zwei Körpern die im miteinander verschmelzen und dabei niemals wirklich berühren. Kaltes Verlangen, Hunger, der gestillt werden will und das ziehende Kreischen einer Hyäne im Inneren die feixend zuschaut, während scheinbar schönes zu Aas verkommt. Beim Zersplittern letzter Bastionen von Zivilisation wohlfühlend, pumpt und pumpt er, bis sein zerrissenes Selbst in einer Kaskade von Muskelkontraktionen sich selbst veräußernd erbricht und er ausgelaugt neben seiner Beute auf das Laken sinkt und alles getan ist, was getan werden musste und nur noch verhüllender Schlaf das Spiel beenden muss.
Aber seine Beute, die er zerriss und besaß frevelt des Jägers Bestimmung und versucht mit Wärme seine Kälte zu durchdringen.
„Es war schön.“ Sagt die Stimme neben ihm und die Hand auf seine Brust legend, schleicht sie näher an ihn heran und bohrt eine heiße Spitze in seine Welt.
„Ja.“ Sagt er, schiebt die Hand von sich und wendet sich von ihr, das schweißnasse Laken unter sich nach etwas suchend, mit dem er sich vermummen kann.
Aber ohne Maske, ohne Ziel erscheint es ihm sinnlos und bevor er noch darüber nachdenken kann, was er mit den tastenden Händen sucht, kommt dann doch der Verbündete und Bruder im Geiste, der vergebende Schlaf.