Eintrag #1, 13.01.2005, 18:03 Uhr

Erinnerung an die Maria A.

An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hilt ich sie, die stille bleiche Libe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nummer da

Seit jenem Tag sind viele,viele Monde
Geschwommen still hinunter und vorbei.
Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern
Und doch, gewiß, ich weiss schon, was du meinst.
Ich weiß nur mehr: ich küsste es dereinst.

Und auch den Kuss, ich hätt iihn längst vergessen
wenn nich die Wolke dagewesen wär
Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
Sie war sehr weiß und kam von oben her.
Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
Doch jene Wolke blüht nur Minuten
Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.

Von Bertolt Brecht

Wie ich finde ein sehr schönes Gedicht.
Wir haben es vor 3-4 Wochen im Deutschuntericht behandelt und den tieferen Sinn erforscht.

Wie findet ihr das Gedicht, was meint ihr was der tiefere Sinn ist?

Hab den Text eben blind abgetippt und nicht auf fehler geachtet.
Wer einen findet darf ihn behalten.
 
 (38) barank

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