Die wahren Abenteuer finden im Kopf statt
(frei nach André Heller)
Es spielen sich doch nicht nur die wahren Abenteuer, sondern es spielt sich das Leben, nein, leben im Kopf ab. All unser Handeln ist doch zunächst Gedanke, dann Entwurf, dann Tun. Nicht mit unserem Handeln, sondern mit unseren Gedanken formen wir die Welt, zumindest unsere Welt. Und die Literatur beginnt doch erst in unseren Gedanken, in unserem Kopf zu leben. Die Buchstaben,die Wörter, die Sätze, alles das entwickelt sich zu einem Bild, zu einem Film, wird während des Lesens Realität, nimmt uns mit in diese Realität, ja, läßt uns Teil ihrer werden. Plötzlich sind wir eine Person in diesem Roman, die am Straßenrand steht und das Geschehen beobachtet.
Aber nicht nur in der Literatur, sondern auch im alltäglichen Leben spielen wir doch eigentlich nur das nach, was vorher in unseren Gedanken schon Premiere hatte. Jede Begegnung mit uns oder mit dem anderen hat doch in irgendeiner Form schon in unseren Gedanken stattgefunden. Selbst die plötzliche Begegnung entwickelt bis zum ersten "Hallo" schon einen Kurzfilm in unserem Kopf oder besser, in unserem Bewußtsein. Noch viel interessanter aber sind die Dinge, die sich unabhängig von einer Begegnung in unseren Gedanken abspielen, ausgelöst wovon auch immer. Mag es die Literatur sein, oder ein Lied oder ein Film oder einfach nur ein Gegenstand. Vielleicht auch ein Du, in Form eines Briefes oder einer sonstigen Unterhaltung.
Und genau das sind die wahren Abenteuer.