Eintrag #418, 08.01.2023, 05:18 Uhr

Die Greece-Egypt-Interconnection (GREGY)

In den kalten Wintermonaten müssen wir in Europa vermehrt auf Erdgas zurückgreifen, weil logischerweise mehr geheizt wird, als im Sommer. Mit dem europäischen Solarstrom kommt man da nicht weit. Wie sieht es allerdings aus, wenn wir diesen Ökostrom importieren?

Es wird gerade ein Projekt im Mittelmeer angestrebt, welches helfen soll, zukünftig auch im Winter, mehr Solarstrom zur Verfügung zu haben. Es geht dabei das geplante Unterseekabel namens Greece-Egypt-Interconnection (GREGY). Dabei handelt es sich um eine Art Stromautobahn, welche zwischen Ägypten und Griechenland errichtet werden soll.

Wer steckt hinter dieser Idee?

Es handelt sich um das griechische Unternehmen Copelouzos Group, welches in Ägypten, in Wadi El Natrun, Solarfarmen und Windparks errichten will. Insgesamt soll dort eine Kapazität von 9,5 Gigawatt erzielt werden.


Die Reise des dort erzeugten Stroms

Zuerst einmal mittels einer Überlandleitung in das sich in ca. 500 Kilometer Entfernung befindliche El Sallum. Von dort soll es dann mit einem 950 Kilometer langen Unterseekabel nach Griechenland gehen. Zu Beginn ist an eine Kapazität von drei, später dann bis zu neun Gigawatt gedacht.

 

Das gesamte Projekt darf ruhigen Gewissens als extrem anspruchsvoll bezeichnet werden. Fakt ist, dass es noch kein Unterseekabel gibt, welches diese Größe erreicht. Den bisherigen Rekord hält jenes der North Sea zwischen Norwegen und Großbritannien. Es erreicht immerhin 720 Kilometer. Diese 950 Kilometer würden jedenfalls auch politisch eine große Herausforderung darstellen, weil es zeitweise durch ein Meeresgebiet geht, welches auch von der Türkei beansprucht wird.

Kein Wunder also, dass Griechenland gleich zu Beginn des Vorhabens, Deutschland und Österreich ins Boot holen will.

 

Das Mega-Projekt soll 3,5 Milliarden Euro verschlingen und sowohl Deutschland als auch Österreich dürfen/sollen sich an der Finanzierung dieses Vorhabens beteiligen. Im Gegenzug würde ungefähr 1/3 dieses Ökostroms durch eine neu zu errichtende Überlandleitung, in das deutschsprachige Gebiet führen. Griechenland bemüht sich allerdings zusätzlich um EU-Gelder, welche die Unterseekabel finanzieren sollen. 1/3 des Ökostroms soll übrigens direkt in Griechenland verbraucht werden.

Wenn die Berechnungen stimmen, dann würde dieses Projekt am Ende helfen, den CO₂-Ausstoß in Europa um jährlich ca. zehn Millionen Tonnen zu reduzieren.

 

 

 

 

 
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