Eintrag #298, 09.01.2019, 05:16 Uhr

Der Hunger ist keine Schlagzeile wert - 3. Teil

Nun entführe ich sie zur Herstellung von Ethanol. Dies ist jener biologische Brennstoff, welcher auf der Basis von beispielsweise Mais und Zuckerrohr produziert werden kann.
 
Die weltweit führende Position in der Produktion nimmt die USA ein. Die USA produzieren jährlich etwa 357 Millionen Tonnen Mais und somit etwa 35 % der Weltproduktion. Mittels Bundesgesetz sind die USA dazu verpflichet, 40% des erzeugten Mais zur Produktion von Ethanol zu verwenden. Mit anderen Worten, es sollen damit die Kraftfahrzeuge betankt werden. Damit man ein „Standardfahrzeug“ mit Ethanol befüllen kann, benötigt man dafür etwa 170 Kilogramm Mais.
 
Wir merken uns die 170 Kilogramm Mais für eine Tankfüllung und stellen fest, dass der Mais jenes Lebensmittel ist, wonach weltweit am meisten Bedarf herrscht.
 
Ein hungriges Kind aus Afrika oder Lateinamerika kann mit einer Tankfüllung Ethanol, also den dafür notwendigen 170 Kilogramm Mais, ein ganzes Jahr ernährt werden.
 
Die USA erzeugen über derzeit mehr gelben als weißen Mais. Warum? Weil der gelbe Mais zum Ausgangsmaterial für Ethanol geworden ist. Ist das nicht völlig egal? Leider nein, weil dieser Wandel auch dazu geführt hat, dass es bei Maismehl eine Preiserhöhung gegeben hat. Das ist allerdings nicht das einzige Produkt, welches teurer wurde. Die Eier und das Fleisch der Hühner wurde nun ebenfalls teurer. Die Hühner müssen ja schließlich mit Mais gefüttert werden.
 
Viele Puzzleteile führen also dazu, dass der Hunger weltweit zu- und nicht abnimmt.
 
Die große, öffentlich zur Schau gestellte Sorge von PolitikerInnen über die Armut und den Hunger sind keinerlei Erwähnung wert, wenn keine Handlungen passieren, denn mit Worten alleine wird niemand satt.
 
 
 
 
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