Eintrag #290, 02.01.2019, 05:31 Uhr

Der Elektronikmüll - der Verlust wertvoller Metalle 2. Teil

Das „Urban Mining“ – die Wiedergewinnung von Nutzmetallen aus Schrott und Elektronikmüll – könnte sich schnell rechnen, da die Elektronikabfälle bis zu 50-fach höhere Edelmetall Konzentrationen als geschürfte Metallerze aufweisen. Sowohl der Energiebedarf, als auch die damit verbundene Belastung des Klimas liesse sich mit einer höheren Recyclingquote drastisch senken. „Doch es lohnt sich nicht, überall auf der Welt spezialisierte Recyclinghütten hochzuziehen“, sagt Goldmann.

 

Er sieht eher eine Lösung in einem Re-Import von aufbereitetem Elektronikschrott in die Industrienationen. In Afrika oder Indien könnte so die zunehmende Anzahl an Altgeräten in einfachen Prozessen zerlegt werden, um die an Metall besonders reichen Bestandteile für eine effizientere und umweltschonendere Aufbereitung wieder an spezialisierte Unternehmen zurückzusenden.

 

Goldmann sieht den Stoffkreislauf von Erzen, die heute schon rund um den Globus transportiert werden, als Vorbild „Ein solches Handelssystem bräuchten wir auch für die Sekundär-Rohstoffe"

 

Das Öko-Institut in Darmstadt arbeitet dazu aktuell an einem Pilotprojekt mit Nigeria. „Kein anderes westafrikanisches Land importiert so viele Altgeräte“, meint dazu Andreas Manhart, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Öko-Instituts.

 

Allein auf den beiden größten Märkten des Landes – dem Alaba Market und dem Ikeja Computer Village – reparieren und verkaufen 15.000 Menschen in 5.500 Kleinbetrieben gebrauchte elektrische und elektronische Geräte. So müsse ein effizientes Handels- und Recyclingsystem die Arbeitsplätze dieser Menschen sichern und zugleich deren Gesundheitsbelastung reduzieren.

 

Derzeit wird diskutiert, wie für beide Seiten – Arbeiter in Afrika und Recyclingunternehmen in den Industrienationen – die wachsenden Berge an Elektronikmüll zu einem lohnenden Geschäft werden können. Eine Pauschallösung für alle Staaten erwartet dabei kaum jemand.

 

Rüdiger Kühr, Elektronikmüll-Experte von der United Nations University in Bonn, mahnt zur Eile: „Eines Tages – eher früher als später – werden die Menschen zurückblicken und sich wundern, wie man so kurzsichtig und verschwenderisch mit wertvollen Ressourcen umgehen konnte.“

 

 

 
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