Jedes Jahr verbrauchen die Hersteller für die Produktion von Smartphones, Laptops und Tablet-PCs insgesamt 320 Tonnen Gold und 7.500 Tonnen Silber. Der Preis für diese Mengen an Edelmetall beträgt etwa siebzehn Milliarden Euro!
Natürlich werden Altgeräte und Elektronikmüll bereits recycelt, doch die Quote liegt je nach Staat bei nur durchschnittlichen 15 %, berichteten Forscher der United Nations University nun auf einer Elektronikschrott-Konferenz in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Die Folge: Tonnenweise gehen die Edelmetalle für eine Wiederverwertung verloren.
Deutsche Forscher arbeiten an Lösungen für höhere Quoten fürs Recycling und weniger gesundheitsschädliche Bedingungen für die Arbeiter in Afrika, Indien oder Asien. „Nachhaltigerer Konsum und ein besseres Materialrecycling sind wichtig, wenn sich Elektronikkunden weiter an ihren High-Tech-Geräten erfreuen wollen“, sagt Luis Neves von der „Global e-sustainibility Initiative" (GeSI), die den Fachkongress zusammen mit der United Nations University organisierte.
Alleine im Jahr 2011 benötigte die Elektronikindustrie knapp 8 % der weltweiten Goldförderung, Tendenz steigend...
Werden in den Industrienationen heutzutage etwa 70 % der Gold- und Silberanteile im Elektronikmüll zurückgewonnen, so liegt diese Quote in den Entwicklungsländern bei höchstens 10 %. Die Hälfte der Edelmetalle gehen während des Zerlegens der Altgeräte verloren. Aus den aussortierten, an Edelmetall reichen Bestandteilen werden danach auch nur ein Viertel der Metalle recycelt. „Der Export von Altelektronik macht uns nicht wirklich glücklich, weil die Verwertung unter menschenunwürdigen Bedingungen abläuft“, sagt Daniel Goldmann, Recycling-Experte an der Technischen Universität Clausthal.
Zum Vergleich:
In den Industrienationen funktionieren diese Prozesse weitgehend ohne eine Belastung der Arbeiter und mit einer Ausbeute von etwa 70 %. Bei wichtigen Metallen wie Tantal oder Indium liegt die Recyclingquote weltweit bei fast 0 %.