Eintrag #227, 09.07.2021, 06:33 Uhr

Das Urteil

 

Ein junger, ziemlich selbstbewusster Schriftsteller hatte seinen ersten

Roman geschrieben. In seiner Einbildung glaubte er, das Buch halte einen

Vergleich mit den großen Werken der Dichtkunst aus. Stolz sandte er

deshalb den Roman dem Dichter Gottfried Keller und verlangte von ihm ein

Urteil. Keller las das Buch und schrieb dann folgenden Brief an den

Verfasser: „Sehr geehrter Herr! Ihr Stil ist zwar sehr flüssig, Ihr Buch aber

ist überflüssig!“

 
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