Zu Ostern in Hersfeld die Mutter spricht:
»Bald ist es Zeit fürs Festtagsgericht!
Drum gehe, Mariechen, hinab in den Keller
und fülle mit Sauerkraut hier diesen Teller!«
»O Mutter, o Mutter, mir träumte neulich
von einem Mann - der Mann war abscheulich ... !
Ach, lass uns den Keller vergessen:
woll'n wir was anderes essen!«
»Mein Kind, mein Kind, ich seh es genau:
Du kommst in die Jahre, wirst langsam Frau,
siehst überall Männer, die lauern -
geh, hol von dem Kraut, von dem sauern!«
Mariechen tut es - sie schreitet hinab,
hinab in den Keller, der finster wie's Grab - !
Hier füllt sie den Teller, den Teller von Blech - -
doch so lang sie auch füllt, 's kommt kein Mann!
So'n Pech! (Darum: Pechmariechen!)
Heinz Erhadt