Eintrag #218, 04.09.2018, 21:26 Uhr

Chemnitz - wir schreiben das Jahr 2018 (1. Teil)

Der Deutsch-Kubaner Daniel H. wird lediglich 35 Jahre alt. Er und seine beiden Begleiter, werden am Rande des Chemnitzer Stadtfests, um 3 Uhr in der Früh, von zwei Männern mit Messern attackiert. Daniel H. stirbt, einer seiner Freunde wird schwerst und der andere „eher“ leicht verletzt.

 

Innerhalb kürzester Zeit brodelt im Internet die Gerüchteküche. Als die Polizei verkündet einen Iraker und einen Syrer verhaftet zu haben wird es zunehmend heftiger.

 

Mythen ranken sich, um die Umstände der Auseinandersetzung und entgegen der Darstellung der Polizei, welche von einem „Nationalitätenstreit“ ausgeht, sind sich die Hassposter in den diversen Foren einig, dass Daniel und seine Freunde heldenhaft den Missbrauch einer oder mehrerer Frauen verhindert haben. Die beiden Verdächtigen sollen eine oder mehrere Frauen angetanzt und bereits unsittlich berührt haben als die drei Männer einschritten, um ärgeres zu verhindern.

 

Niemand bestreitet, dass die Tat ein abscheuliches Verbrechen war.

 

Niemand bestreitet, dass die Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden sollen.

 

Niemand will, dass sich ein derartiger Vorfall wiederholt, aber kein vernünftig denkender Mensch kann sich jene Zustände wünschen, welche danach folgen.

 

Es folgt der Aufruf eines deutschen Bundestagsabgeordneten, Markus Frohnmaier von der AfD. Er erklärte Selbstschutz vor Messermigration zur Bürgerpflicht! Binnen kürzester Zeit versammeln sich etwa eintausend rechte Demonstranten und ziehen mit wahlweise folgenden Worten durch die Straßen: „Deutsch, sozial und national“ - „elendes Viehzeug“...

 

Von nun an werden alle Menschen, welche anders aussehen, also vermutlich einen Migrationshintergrund haben durch die Straßen der Stadt gejagt. Die Polizei ist überrascht, überfordert und nicht in der Lage die Situation unter Kontrolle zu bringen.

 

Markus Frohnmaier schreibt dazu auf twitter:

Wenn der Staat die Bürger nicht mehr schützen kann, gehen die Menschen auf die Straße und schützen sich selber. Ganz einfach!Heute ist es Bürgerpflicht, die todbringendendie „Messermigration“ zu stoppen! Es hätte Deinen Vater, Sohn oder Bruder treffen können.“

 

Sorry für das seltsame Wort todbringendendie aber ich habe es eben 1:1 von seinem Beitrag kopiert...

 

Ich weise darauf hin, dass dieser Frohnmaier bei einer früheren Demonstration folgenden Satz verwendete: „Wenn wir kommen, wird aufgeräumt!“

 

Es ist unangebracht im Zusammenhang mit dem Tod von Daniel H. von einer Selbstjustiz zu sprechen. Eine Selbstjustiz ist es, wenn eine Frau vergewaltigt wird und sie danach ihren Peiniger erschießt. Etwas liebevoller formuliert bedeutet es, dass derjenige, welcher von einem Unrecht betroffen ist, selbst zur Vergeltung schreitet.

 

Es ist keine Selbstjustiz, wenn Nazis und Rassisten Menschen jagen, welche einfach nur anders aussehen und nichts mit der verübten Tat zu tun haben! Das ist schlicht und ergreifend Rassismus und ist durch NICHTS zu rechtfertigen.

 

 

 
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