Sie blickt mit großen, glasigen Augen hilfesuchend nach oben. Doch da ist niemand. Stella ist ganz allein, umgeben von kalten Gitterstäben. Sie wurde frisch operiert und direkt wieder in den kahlen Käfig gesperrt. Immer wieder übergibt sie sich.
Orientierungslos, hilfesuchend und mit unsicheren Bewegungen wankt die missbrauchte Affendame humpelnd hin und her. Doch sie findet keinen Ausweg, kein Mitgefühl – niemanden, der ihre Schmerzen lindern oder ihre Angst nehmen könnte.
Schließlich versucht Stella, das in ihrem Schädel fixierte Implantat aus der blutenden Wunde zu reißen. Doch ihr Hirn, ihr Körper, ihr ganzes Leben gehören nicht mehr ihr. Sie wurde im Namen der „Wissenschaft“ für die Hirnforschung missbraucht. Es bricht mir das Herz, Bilder wie die von Stella zu sehen. Doch gerade solche Aufnahmen gelangen viel zu selten an die Öffentlichkeit – Bilder von Experimenten, die ethisch nicht vertretbar und in dieser Form auch medizinisch vollkommen sinnlos sind. Und genau aus diesem Grund dürfen sie nicht ignoriert werden.
Im Jahr 2014 brachte SOKO Tierschutz e.V. mit den oben genannten Undercover-Aufnahmen die grausamen Zustände am Max-Planck-Institut in Tübingen an die Öffentlichkeit. Was folgte, waren massive Proteste und ein Strafverfahren. Die Tübinger Einrichtung stellte ihre Hirnversuche an Primaten vor einigen Jahren ein.
Dennoch dauert der Skandal bis heute an, denn neue grausame Beweise tauchen weiterhin auf. So dokumentiert ein Obduktionsbericht, der letzten Herbst veröffentlicht wurde, massive Verletzungen an den Köpfen weiterer Affen im Max-Planck-Institut. Laut der Veterinärpathologin, die damals die Obduktionen durchführte, weisen die Schädelmanipulationen auf wesentlich stärkeres Leid hin als von der zuständigen Behörde genehmigt. An jedem Bohrloch hatte sich eine schmerzhafte Hirnhautentzündung gebildet. Durch schwere Entzündungen am Gehirn, durchtrennte Nervenbahnen und Narbengewebe werden Denk- und Sinnesprozesse beeinträchtigt. Laut der Pathologin wurde somit an kranken Gehirnen geforscht, was für ein normales gesundes Gehirn nicht aussagekräftig sei – ganz abgesehen davon, dass mit diesen Tierversuchen ohnehin an der falschen Spezies geforscht wurde.
In Berlin und München wurden derartige Experimente schon vor über 15 Jahren eingestellt – doch viele andere Institute halten weiterhin an den tierquälerischen Praktiken fest und führen die Qual der Tiere bis heute fort.
n der Tierversuchsindustrie werden empfindungsfähige Lebewesen gegen ihren Willen eingesperrt, in Versuchen eingesetzt und getötet – ganz wie es den „Forschenden“ beliebt. Die neurobiologische Forschung will Vorgänge im Gehirn von Affen untersuchen und setzt die Tiere ihr Leben lang unvorstellbarem Leid aus: Elektroden werden in ihr Hirn transplantiert, sie werden in Primatenstühlen fixiert, ihr Kopf wird oftmals mithilfe einer implantierten Halterung festgeschraubt. Durch den Entzug von Flüssigkeit und wenige Tropfen Wasser oder Saft zur Belohnung werden die Affen gezwungen, bei den Versuchen „mitzuwirken“.
PETA Deutschland setzt sich für ein Ende der Hirnforschung an Primaten und grundsätzlich für einen Ausstieg aus Tierversuchen ein. Mit ihrer aktuellen Challenge „Tierversuche stoppen!“ macht die Organisation gezielt auf das Leid von Affen wie Stella, aber auch auf den millionenfachen Missbrauch von anderen Tieren wie Mäusen, Fischen, Hunden, Katzen oder Pferden aufmerksam. PETA fördert die Entwicklung tierleidfreier Forschungsmethoden und wendet sich an Verantwortliche aus Politik und Wissenschaft, um die vermeidbaren Qualen zu verhindern, die unzählige Tiere hinter den verschlossenen Türen von Versuchslaboren erleiden.
Ich persönlich finde PETAs Forderungen und Aktionen absolut unterstützenswert und dringend notwendig. Daher freue ich mich, wenn Sie bereits an der Kampagne gegen Tierversuche teilgenommen haben oder Ihren Beitrag heute verdoppeln lassen. So helfen Sie PETA, die Projekte für ein Ende aller Tierversuche weiter voranzutreiben.
Danke, dass Sie Ihre Augen vor dem Leid der Tiere nicht verschließen und sich zusammen mit PETAs großer, starker Gemeinschaft für eine gerechtere Welt einsetzen.
Ich grüße Sie herzlich!
hre Charlotte Link
Schriftstellerin
für PETA Deutschland e.V.
PS: Die Videoaufnahmen zeigen unter anderem einen Affen, der mit einer Fangschlinge um den Hals aus dem Käfig gezogen wird.
Das panische Tier wehrt sich mit aller Kraft – wohlwissend, dass ihm ein weiteres traumatisches Experiment bevorsteht.
Wie jedes andere Tier hat auch dieser Affe das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt.


