Eintrag #456, 07.04.2019, 16:32 Uhr

2019-03-06 Gesundheit-ABC: Fit durch Fasten

Nach Karneval beginnt traditionell die Fastenzeit. Was auf den ersten Blick wie Verzicht anmutet, hat tatsächlich viele positive Effekte - und kann nebenbei für die beste Stimmung sorgen.

 

Weniger ist mehr - dieses Motto gilt heutzutage in vielen Bereichen. Denn wo ständiger Überfluss vorhanden ist, kann in der Beschränkung ein ganz eigener Reiz liegen. So ist es auch beim Essen: Nach den üblichen Festgelagen zu Weihnachten und zum Jahreswechsel folgt vor allem bei uns im Rheinland mit Karneval noch einmal eine auch in kulinarischer Hinsicht üppige Zeit, bevor dann am Aschermittwoch "alles vorbei" ist. Denn dann beginnt traditionell die Fastenzeit, in der - eigentlich bis zum Karfreitag - Verzicht angesagt ist.

 

War dies ursprünglich vor allem religiös motiviert - es ging darum, sich auf das Wesentliche zu besinnen und spirituelle Konzentration zu erlangen - so sind die Motive heute meist andere - praktiziert wird das Fasten, in unterschiedlichen Abstufungen, aber nach wie vor. Es erfreut sich sogar steigernder Beliebtheit, und das mit guten Grund. Denn wer fastet und vorübergehend verzichtet, fühlt sich nach anfänglicher Überwindung meist besser als zuvor - es stellen sich zahlreiche positive Effekte ein, von denen Körper und Geist gleichermaßen profitieren.

 

Falls Du dich bislang dazu nicht durchringen konntest, probiere es ja vielleicht in der nächsten anstehenden Fastenzeit einmal aus - und erfahre selber, wie wohltuend es sein kann, auf etwas zu verzichten. Suche dir für den Anfang am besten nur ein oder zwei Dinge aus, ohne die du für eine gewisse Zeit auskommen möchtest - "Klassiker" sind beispielsweise Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch. Aber auch der Verzicht auf nicht-essbare Dinge, die sonst zum Alltag dazugehören, gilt als Fasten im erweiterten Sinne - etwa Fernseh-, Handy oder Autofasten. Länge und Zeitpunkt deines Verzichts kannst du natürlich selber bestimmen. Die traditionelle Fastenzeit ist allerdings ein guter Zeitpunkt, da der Verzicht erfahrungsgemäß leichter fällt, wenn viele andere mitmachen. Wiederholen kannst du dein Fasten dann jederzeit im Jahr.

 

Schon der "einfache" Verzicht etwa auf Süßes, Fleisch oder das gewohnte Ferierabendbier bewirkt meist viel Positives: Man fühlt sich köperlich besser und "leichter", merkt, dass es auch ohne geht - und freut sich, wenn man durchhält und die selbst gesteckten Fastenziele erreicht.

 

Sinnvoll ist es übrigens, sich ausreichend zu bewegen - rund 60 Minute täglich und vorzugsweise an der frischen Luft. Dies trägt nicht nur zur allgemeinen Fitness bei, sondern verhindert auch, dass der Körper aufgrund der verminderten Nahrungszufuhr "auf Sparflamme" umschaltet und den Kreislauf herunterfährt. Darüber hinaus kannst du mit Entspannungsübungen dafür sorgen, Körper und Geist zu entlasten und zu regenierieren.

 

Fasten kann prinzipiell jeder gesunde Erwachsene. Risiken bestehen beispielsweise für Schwangere und Menschen, die unter Depressionen leiden, sowie für alle, die an einer ernsten und/oder chronischen Erkrankung leiden.  Wer also eine Fastenkur vorhat, sollte im Zweifelsfall vorher besser mit seinem Arzt darüber sprechen. Bei grünem Licht gilt dann aber: Verzicht tut gut - Körper und Geist werden es dir danken!

 

 Die Bäckerei, aus der es schon frühmorgens verführerisch duftet, der Imbiss um die Ecke oder der Supermarkt, der bis spätabends geöffnet ist - an Essensgelegenheiten mangelt es eigentlich nie. Intervallfasten unterbricht den Kreislauf des Dauermampfens und ist vielleicht deshalb momentan so populär.

 

Es gibt zwei Methoden: Entweder isst man fünf Tage normal und beschränkt sich n zwei nicht aufeinander folgenden Tagen auf 500 bis 800 Kalorien. Am Besten in Form von Gemüsen und Eiweiß, um einigermaßen satt zu bleiben. Diese Methode nennt man 5:2.

Ohne Kalorienzählen funktioniert es, wenn man täglich nur ein Zeitfenster von acht Stunden für Mahlzeiten festlegt. und die übrigen 16 Stunden nichts isst. Diese Methode nennt man 16:8.

Taste dich langsam ran, und dehne die Essenspausen erst auf zwölf, dann auf 14 Stunden aus.

Zu besonderen Anlässen - dem Sonntagsfrühstück oder einem Restaurantbesuch - genehmige dir ruhig mal eine Ausnahme. Auch beim täglichen Intervallfasten lautet die Empfehlung, nicht übergroße Mahlzeiten zu essen und nicht ständig zu snacken.

Wichtig ist während der Fastenphase ausreichend ungesüßte Getränke zu sich zu nehmen.

 

Entwicklungsgeschichtlich betrachtet, ist unser Körper auf Fastenzeiten eingerichtet. Unsere Ur-Vorfahren haben sich den Magen vollgeschlagen, wenn es etwas zu essen gab; wenn Jagd oder Sammelaktion erfolglos blieben,  mussten sie fasten. Nur die halbe Keule abzunagen oder die Früchte links liegen zu lassen und aleein Gemüse zu essen, das wäre dem Urmensch nie eingefallen. Und deshalb fällt es uns auch heute so schwer, wenig zu essen, wenn wir schon mal dabei sind, oder dauerhaft auf eine Lebensmittelgruppe zu verzichten.

 

Intervallfasten kann vor allem den Stoffwechsel positiv beeinflussen. Der Körper greift bei langen Essenspausen auf Fettreserven zurück. Der Blutzuckerspiegel hat mehr Ruhe, denn dieser steigt bei jeder Mahlzeit genauso wie bei jedem Mini-Snack an, besonders wenn diese kohlenhydratreich sind. ein dauerhaft hoher Insulinspiegel führt immer wieder zu Heißhungerattacken. Anders als bei tagelangen Diäten oder Fastenkuren fährt der Körper aber beim Intervallfasten seinen Grundumsatz nicht herunter - der gefürchtete Jo-Jo-Effekt bleibt aus.

 

 

 

 

 
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