2018-08-13 Ausstrahlung-ABC: Denker sitzen nicht

Kennst Du das: Gerade wolltest du noch etwas Wichtiges erledigen,und im nächsten Moment hast du es plötzlich vergessen? Damit es dir wieder einfällt und du demnächst seltener auf dem Schlauch stehst, gibt es eine simple Lösung: Vertrete dir die Beine! Denn ein Spaziergang hilft dem Gehirn auf die Sprünge.

 

Unser Gehirn ist ein flexibles Organ, das sich wie ein Muskel unter Krafteinsatz formt. Wissenschaftler sprechen von Neuroplastizität. Die Forschung weiß: Bewegung unterstützt dabei, dass sich Nervenzellen bilden und vernetzen - Synapsen entstehen. Tobende und springende Kinder helfen ihrem Hirn also, dass genau das passiert. Erwachsene sitzen mehr, nutzen vor allem die linke Hirnhälfte, die für logisches Denken zuständig ist. Für volles geistiges Potenzial solten beide Hirnhälften gut vernetzt sein - und das schafft Bewegung.

 

Wenn wir uns mindestens 20 Minuten fordernd und mit Freude bewegen, wird im Hirn ein Wunderdünger ausgeschüttet. Der Wunderdünger mit Namen BDNF schafft einen fruchtbaren Nährboden für die Bildung von Synapsen. Zudem wird der Botenstoff Dopamin frei. Er stärkt genau die Synapsen, die an der Aktivität beteiligt sind. Bis zu 30 Minuten nach der Aktivität sind wir konzentrierter. Auch langfristig profitieren wir: Bewegung verbessert die sogenannte exekutiven Funktionen. Die helfen, dass wir uns Dinge besser merken, Entscheidungen schneller fällen und mehr Selbstdisziplin aufbringen können.

 

Vor einer Prüfung und wenn du in einem Problem feststeckst, solltest du spazieren gehen, statt am Schreibtisch zu grübeln. Oder fahre mit dem Rad ins Büro, und erledige sofort die kniffligste Aufgabe des Tages. Schöner Nebeneffekt: Wer leistungsfähiger im Kopf ist, erhöht auch sein Lebensglück. Die verbesserte Leistungsfähigkeit des Gehirns durch lustvolle Bewegung geht einher mit höherer Lebenszufriedenheit, beruflichen Erfolg und Gesundheit im Alter.