Grauer Himmel, glatter See,
immer rascher treibt der Schnee
auf die kalte Erde nieder,
dichter schneit es immer wieder,
tanzen tausend kleine Flocken
auf die Schuhe, auf die Socken,
hängen wie ein weißer Traum
überm Feld, auf Strauch, dem Baum.
In den Straßen ist es glatt.
Selbst die Spatzen zwitschen matt:
Ach, es ist die Hungersnot,
die uns Armen täglich droht.
Amsel, Drossel, Fink und Rabe
gehen jetzt am Bettelstabe
in die weite Welt hinaus.
Du hast`s gut, du bleibst zu Haus.
Eingemummelt liegt die Stadt,
die jetzt weiße Hochzeit hat
in dem langen Winterkleid.
Wieder hat`s auf sie geschneit.
Ihre helle weiche Schleppe
fällt herab bis auf die Treppe,
die ein Dienstmann freigkehrt,
damit keiner sich beschwert.
Eine volle Straßenbahn
rattert ratternd keuchend ran,
spuckt ein Dutzend Leute aus.
Alle laufen rasch nach Haus
in die wohlig warmen Stuben.
Männer, Frauen, Mädchen, Buben
trinken ihen heißen Tee.
Draußen fällt noch immer Schnee.
Auf dem Berg und in den Gassen,
überm Teich und in den Straßen
liegt der dicke weiche Flaum.
Schlaf jetzt deinen Wintertraum.
Lichter blinzeln durch das Treiben,
schimmern durch die Fensterscheiben.
Feuer knistert im Kamin,
bringt das trockne Holz zum glühn.
Mitternächtlich läuten Glocken
durch die dichten Winterflocken.
Über Dächern sacht und leise
macht der Frost sich auf die Reise
und in seinen vielen Stapfen
hängen eisig klare Zapfen.
Eines wird mir daraus klar:
kalt ist es im Januar.