Eintrag #373, 07.01.2018, 10:55 Uhr

2018-01-01 Gedicht zum Januar v. Rosemarie Hauff

Grauer Himmel, glatter See,

immer rascher treibt der Schnee

auf die kalte Erde nieder,

dichter schneit es immer wieder,

tanzen tausend kleine Flocken

auf die Schuhe, auf die Socken,

hängen wie ein weißer Traum

überm Feld, auf Strauch, dem Baum.

 

In den Straßen ist es glatt.

Selbst die Spatzen zwitschen matt:

Ach, es ist die Hungersnot,

die uns Armen täglich droht.

Amsel, Drossel, Fink und Rabe

gehen jetzt am Bettelstabe

in die weite Welt hinaus.

Du hast`s gut, du bleibst zu Haus.

 

Eingemummelt liegt die Stadt,

die jetzt weiße Hochzeit hat

in dem langen Winterkleid.

Wieder hat`s auf sie geschneit.

Ihre helle weiche Schleppe

fällt herab bis auf die Treppe,

die ein Dienstmann freigkehrt,

damit keiner sich beschwert.

 

Eine volle Straßenbahn

rattert ratternd keuchend ran,

spuckt ein Dutzend Leute aus.

Alle laufen rasch nach Haus

in die wohlig warmen Stuben.

Männer, Frauen, Mädchen, Buben

trinken ihen heißen Tee.

Draußen fällt noch immer Schnee.

 

Auf dem Berg und in den Gassen,

überm Teich und in den Straßen

liegt der dicke weiche Flaum.

Schlaf jetzt deinen Wintertraum.

Lichter blinzeln durch das Treiben,

schimmern durch die Fensterscheiben.

Feuer knistert im Kamin,

bringt das trockne Holz zum glühn.

 

Mitternächtlich läuten Glocken

durch die dichten Winterflocken.

Über Dächern sacht und leise

macht der Frost sich auf die Reise

und in seinen vielen Stapfen

hängen eisig klare Zapfen.

Eines wird mir daraus klar:

kalt ist es im Januar.

 

 
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