Neues Jahr, neues Glück!
Ein ganz spezieller Fall: Wie reden wir eigentlich mit und selber? Die meisten von uns nehmen sich ja zum Jahreswechsel etwas vor. Umweltbewusst und ressourchensparend verwendet man einfach bei den guten Vorsätzen, die unbenutzten aus den letzten Jahren: mehr bewegen, weniger nebenbei essen, mehr Zeit für Familie und Freunde.
Aber wem sage ich das? Und in welchem Ton?
Vielleicht hast du dich schon einmal amüsiert über jemanden, der im Urlaub trotz schlechten Sprachkenntnissen an der Hotelbar loslegte mit:"You can say you to me!" Genau das empfiehlt sich für den Umgang mit sich selber: sich selber mit "YOU" anzureden! Wie so oft in der Medizin und Psychologie weiß man über die häufigsten Phänomene des Geistes am wenigsten. So geben viele Erwachsene zu, dass sie mit sich ausführliche Selbstgespräche führen, meistens im Stillen. Mit wem die restlichen reden, wenn schon nicht mit sich, ist leider nicht bekannt.
Macht es einen Unterschied, ob ih in der ersten oder zweiten Person mit mir spreche? Ob ich mich also du-ze oder ich-ze? Wer sich von außen betrachtete, schneidet besser im Problemlösen ab und ist stärker motiviert, seinen inneren Schweinehund zu überwinden.
Woher könnte das kommen, dass wir uns bei "du" mehr anstrengen als bei "ich"?
Richtig - aus der Kindheit! Denn da wurden uns Disziplin von aussen beigebracht, und immer wenn wir Mist gebaut hatten, hieß es:"Du, du, DU!" Wir verinnerlichen die wichtigen Personen und fühlen uns auch von uns selber mehr angesprochen, wenn wir etwas Distanz zu uns aufbauen. In der Kindheit hat man aber auch zu vielen Vorschlägen von aussen ja gesagt und dann doch was anderes getan. Bis heute - mein Über-Ich sagt: "Du musst mehr Sport mache." Und mein ICH sagt:"Mach doch selber!" Manchmal kommt man auch mit der Anrede durcheinander und schreit sich innerlich an:"Mann, jetzt reiß mich mal zusammen!"
Der Mensch ist ein soziales Wesen, sogar wenn wir mit "uns" alleine sind.