Leise fällt der Schnee in Flocken,
lauter weiße HImmelsglocken
künden uns die frohe Mär:
Freut Euch alle, freut Euch sehr.
Bim-Bam singt die Heilige Nacht
und entfaltet ihre Pracht.
Selbst der Vorort mit Fabriken
muss zum Himmel aufwärts blicken,
und der schwarze, lange Schlot
hat drei Tage Rauchverbot.
Neonlichter und Fassaden,
Autos mit Benzin geladen,
Ampeln, Busse, Eisenbahnen
und ein Schloß mit vielen Ahnen,
Fenster in den Mietskasernen
gleichen heute Himmelssternen.
Bim-Bam singt die Heilige Nacht
und entfaltet neue Pracht,
rafft ihr silbernes Gewand,
zieht hinaus bis auf das Land,
wo sie andre Freunde hat,
bessre noch als in der Stadt.
Bürgermeister, Inspektoren,
Angestellte, Direktoren,
auch der dicke Polizist,
der sonst meistens brummig ist,
und der strenge Lehrer Meier
lächeln zu der Weihnachtsfeier.
Denn im schwarzen Tannenwald,
warten Tannen, jung und alt,
steht ein Fuchs mit mildem Blick,
trägt die Beute rasch zurück,
reicht dem Hasen beide Pfoten,
singt ein Weihnachtslied nach Noten.
Marder, Luchs und viele Rehe,
eine halbgerupfte Krähe,
Eichhorn, Ringelnatter, Bären
wollen heut das Christkind ehren,
heulen zart und krächzen leise
eine alte Himmelsweise.
Weiter hinten, ziemlich fix,
macht das Rebhuhn einen Knicks,
sagt ein schwieriges Gedicht,
wobei es sich kaum verspricht.
Alle Tannen fallen ein,
wiederholen den Refrain.
Leise fällt der Schnee in Flocken,
lauter weiße Himmelsglocken
künden uns die frohe Mär:
Freut Euch alle, freut Euch sehr.