Fuchs, Hase oder Käfer, die den Müll rausbringen? Ziemlich absurder Gedanke. In der Natur gibt es keinen Müll, nur Verwandlung.
Auch wenn´s manchmal eklig ist: Was von Lebensmitteln übrig bleibt, ist wervoller Rohstoff.
Obst-, Gemüse- und Essensreste, alte Lebensmittel, Kaffeefilter, Laub, Gartenabfälle, Rasenschnitt und Blumen gehören in die Biotonne. In Zeitungspapier eingeschlagen, bleiben Fliegen eher fern und damit auch Maden. Papier im Biomüll ist unproblematisch, es wird einfach mitkompostiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, die nicht in die Biotonne gehören und dennoch darin landen: Plastikverpackungen, Einwickel- und Alufolie, Leder, verarbeitetes Holz, Windeln, Binden, Katzenstreu, Textilien, Asche, Sand, Kies oder Steine. Vieles muss aufwändig herausgesiebt und gesondert entsorgt werden.
Aus den Küchen- und Gartenabfällen aus der Biotonne, machen die Mikroorganismen unter Luftabschluss in der Biogasvergärungsanlage Biogas daraus. Feste Gärreste gehen in die Kompostierungsanlagen. Sie ersetzen, wie auch die flüssigen Gärreste, in Landwirtschaft und Gartenbau synthetische Düngemittel.
Wenn Du beim Kompostieren ein paar Regeln beachtest, geht der Rest ganz von selbst.
Es gibt dafür unterschiedliche Behälter aus Draht oder Holzlatten. Damit der Kompost nicht zum Himmel stinkt, ist eine gute Belüftung wichtig: Äste und Reisig bilden daher die unterste Schicht. Sie verhindert Staunässe und ermöglicht eine gute Luftzufuhr. Darauf kannst du die ersten Küchenabfälle geben, die rein pflanzlich sein sollten, da sonst Nager und andere Tiere angezogen werden. Frische Abfälle, Äste und Reisig mischen ist wichtig, damit die Durchlüftung stimmt.
Damit Kompost nicht austrocknet oder durchnässt, sollte er weder in der prallen Sonne noch im totalen Schatten stehen. Herkömmliche Kompostbehälter aus dem Baumarkt sind aus Holz oder Recyclingpastik. Achte darauf, dass sie keine giftigen Substanzen enthalten.
Der Platz bestimmt die Größe: Der größte Komposthaufen ist bis zu zwei Meter breit, auf dem Balkon reicht ein kleiner Kunststoffbehälter.
Rasen- oder Staudenabfälle, Laub, Blütenblätter und Zweige aus dem Garten dürfen in den Kompost. Kein Unkraut, keine Pflanzen, die an Schädlingen oder Krankheiten zu Grunde gegangen sind! Oder nehme Küchenabfälle wie einheimisches Obst und Gemüse (Exoten enthalten oft viel Pflanzenschutz- und Konservierungsstoffe), Teeblätter und Teubeutel. Eierschalen lockern auf und bringen Kalk, Kaffeesatz ist ein beliebter Nährstoff. Das Kompostmaterial sollte gut zerkleinert sein.
Zuerst den Boden in einer Tiefe von 20cm auflockern. Zur Belüftung kommt auf die Erde eine Handbreit grob zerkleinertes, fünf bis zehn Zentimeter langes Stroh. Substanzen aufschichten und immer wieder durchmischen. Zweimal im Abstand von drei Monaten die äußeren Schichten nach Innen heben, damit die Lüftung des Komposts verbessert wird. Die Rotte ist nach neun Monaten abgeschlossen.
Wenn der Komposthaufen stinkt, fehlt Sauerstoff. Entweder sind die Lüftungsschlitze zu eng oder das Material zu nass oder dicht - dann fängt es an zu faulen oder zu gären. Bei Ungeziefer: Ratten, Mäuse und Fliegen werden von Essensreste angezogen, diese also sorgfältig mit Erde bedecken. Gegen nistende Mäuse helfen häufiges Umsetzen, kleine Lüftungsöffnungen oder das Ausschlagen des Behälters mit engem Maschendraht. Falls die Schnecken lästig werden, den Kompost umsetzen und frischen Rasenschnitt untermischen.
Nassen Kompost Papierabfälle, Häcksel-Material oder Stroh zuführen.
Zwei Komposthaufen sind sinnvoll - einer ist in Arbeit, der andere fertig. Auf diese Weise lässt sich der angerottete Kompost umsetzen, wenn der Behälter voll ist. Dadurch wird er druchmischt und belüftet. Den ersten Behälter befüllst du dann erneut mit frischen Bioabfall. Mit einer Schicht Gras, Stroh oder mit Kompostvlies ist der Kompost vor zu viel Regen oder vor dem Austrocknen geschützt. Fertigen Kompost, der nach Walderde duftet, kann man nach sechs bis zwölf Monaten ernten - ein idealer Dünger für den Garten.